Monika Schmeinta-Maier

Frau Spann

Frau Spann lebt in einem schönen 5 Parteienhaus mitten in Berlin.
Sozusagen Fenster an Fenster oder Balkon an Balkon. Frau Spann ist 55 und geschieden. Wirklich interessantes hat sie
nicht erlebt und auch ihr Intimleben ist eher Durchschnitt denn Galaktisch.

Aber seit ein paar Wochen ist schräg gegenüber ein jüngererMann eingezogen, der sie immer freundlich begrüßt wenn sie sich vor den Häusern auf dem Gehweg begegnen. Dieser jüngere Mann hat was was Frau Spann anziehend findet.
Und so trägt Frau Spann öfter als nötig den Müllbeutel runter in der Hoffnung das der jüngere Mann ihr begegnet.

Letzten Freitag, es dunkelte schon stand sie am Fenster zum Hof hinaus und blickte in die Wohnung des jüngeren Mannes. Der war dabei sich essen zu kochen und kleckerte sich dermaßen mit Tomatensoße voll das er
ins Bad huschte und sich das Oberteil auszog. Er hatte seinen Rolladen offen und Frau Spann hatte vollen Durchblick.
Anstatt das sich der jüngere Mann nun frisch anzog zog er sich weiter aus und huschte unter die Dusche.

Das Wasser perlte über seine Haut und er genoss es sichtlich. Er nahm das Duschmittel und schäumte sich damit vom
Hals bis zu den Füßen ein.

Frau Spann biss sich auf die Unterlippe und dachte so bei sich
Duschcreme müsste man sein oder zumindest eine Hand die seinen 
Rücken samt Pobacken bearbeitet. 

Er war inzwischen ein Schaummännchen und pfiff vor sich her.
Sein trainierter Körper völlig bedeckt.

Frau Spann konnte sich nicht losreißen und dachte : Da würde
sie nun auch gerne mit ihm unter der Dusche stehen. Dann wusch er sich mit der Brause
ab und stieg in den Bademantel.

Ach wie schade dachte Frau Spann und trat vom Fenster zurück.
Ging zum Sofa und schaltete sich den Fernseher ein.
Es lief gerade eine Serie und in der Szene war ein jüngerer Mann
der sich mit einer Frau stritt und der Schauspieler sah dem jüngeren Mann
gegenüber sehr ähnlich.

Frau Spann wunderte sich - das konnte ja eigentlich nicht sein. Lies den Gefanken 
wieder fallen und gönnte sich ein Lindt mit einer Tasse heißen Tee dazu.

Da klingelte es an der Tür ...



 

 


 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Monika Schmeinta-Maier).
Der Beitrag wurde von Monika Schmeinta-Maier auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.11.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Monika Schmeinta-Maier als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Die Fremde dämpft unseren Schrei von Garip Yildirim



Garip Yildirim ist ein Einwanderer der ersten Generation, der sein halbes Leben in Deutschland verbracht hat. Seine Gedichte leben aus den intensiven Bildern.
Während frühere Gedichte zum Teil auch sehr politisch waren, thematisiert dieser Band vor allem die Begegnung unterschiedlicher Personen und die Zerrissenheit eines Menschen zwischen den Kulturen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Wie das Leben so spielt" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Monika Schmeinta-Maier

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Dressierte Menschen von Monika Schmeinta-Maier (Gesellschaftskritisches)
Die Natur und ihre Launen von Helmut Wendelken (Wie das Leben so spielt)
Nach mir die Sintflut von Rüdiger Nazar (Wahre Geschichten)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen