Am Montag, dem 2.3. 2015, erhob sich der siebzigjährige Exlehrer Ödipus
Lustig um halb sieben vom Bett in seinem Ergster Haus. Nach Waschen und
Anziehen frühstückte er ausgiebig, wobei er der „Westfälischen Rundschau"
die neuesten Schreckensmeldungen des Tages entnahm: Ein Dieb hatte aus
einem Auto das Navy gestohlen, ein Vater seinen zwei Monate alten Säugling
tot geprügelt und die islamische Terrororganisation Boko Haram in
Nordnigeria zwecks Verbreitung ihrer friedlichen Religion zwei Kirchen in die
Luft gesprengt.
Entsetzt und angeekelt vom weltweiten Alltagswahn packte Lustig nach dem
Frühstück sein blaues Giosrennrad in den Wagen. Er hatte es mit achtfacher
Campagnolo-Record-Lenkerschaltung und alten Campa-Vento-Alufelgen,
aerodynamisch hochprofilierte, ausgestattet, ein Kultrennrad.
Das Vorderrad baute er aus und brachte es im Kofferraum unter.
Rahmen und Hinterrad fanden auf der Hinterbank Platz. Dann setzte sich der Pädagoge in
seinen Mercedes C 180, Baujahr 1995, 160000 Kilometer gelaufen. Vor
einem Jahr hatte er ihn zum Vorzugspreis von 800 Euro beim Kilometerstand
155000 von einer rüstigen Witwe erworben, die in der Dortmunder
Flughafenstraße wohnte. Jetzt sollte der junge Meister Arthur Schneider den
maroden Keilriemen auswechseln. Deswegen musste der Pensionär den
Wagen, der ansonsten trotz hohen Alters noch genauso gut in Schuss ist wie
der Eigentümergreis, zur Werkstatt ins Geisecker Industriegebiet fahren. Am
Vortag hatte Ödipus den Oldtimer auf Hochglanz poliert und jetzt strahlte er
so weiß vor sich hin wie ein frisch beschneiter Alpengletscher. Das Rennrad
fuhr mit, weil Lustig die ungefähr sieben Kilometer zwischen Geisecke und
Ergste nicht zu Fuß zurücklegen wollte. Die Reparatur würde längere Zeit
dauern und er hatte an diesem Tag noch einige Dinge vor. Um halb neun
rollte der Pädagoge durch das Tor des KFZ-, Abschlepp- und
Verschrottungsbetriebes. Meister Arthur war nicht da, aber sein Vater, der
dem Rentner mitteilte, der Sohn käme erst später, weil er noch Ersatzteile zu
besorgen habe. Ödipus könne ruhig erst nach Hause fahren und dann um ca.
13 Uhr anrufen und anfragen, ob der Keilriemen eingebaut sei.
Lustig ließ den Autoschlüssel stecken, so glaubte er jedenfalls, baute das
Vorderrad in sein Rennrad ein und schwang sich in den Sattel. Bei
schönstem Sonnenwetter fuhr er über den Ruhrwanderweg immer am Fluss
entlang nach Ergste. Die Tour dauerte eine knappe Dreiviertelstunde.
Unterwegs musste der Lehrer gegen starken Westwind kämpfen. Über ihm
zogen die ersten Kraniche hinweg, ein kleiner Schwarm, etwa hundert Stück.
Auf einer Wiese rechts neben dem Weg erblickte Ödipus ein frühes
Storchenpaar. Die Ruhr glitzerte, schimmerte und glänzte im Sonnenlicht.
Zuhause griff Lustig in seine Jackentasche, um zu überprüfen, ob er noch
genug Geld im Portemonnaie hatte, um die Autoreparatur zu bezahlen.
Da fiel ihm sein Autoschlüssel in die Hände. Er hatte ihn also überhaupt nicht
stecken lassen, wie er glaubte, sondern ihn im Tran in seine Jacke gepackt.
Sofort rannte der Pädagoge zum Telefon. Vater Schneider meldete sich:
„Schneider senior, schönen guten Tag!" „Ach, ich habe aus Versehen den
Autoschlüssel mitgenommen, statt ihn stecken zu lassen. Aber das Auto ist,
Gott sei Dank, offen. Vielleicht kann Arthur ja den Keilriemen auch so
montierenl“ „Nein, das geht nicht! Auf keinen Fall! Das Auto muss auf die
Hebebühne und dafür brauchen wir den Schlüssel! Den müssten Sie jetzt am
besten sofort vorbei bringen. Sonst kommt mein Sohn und kann mit der Arbeit
nicht anfangen!" „Ja, ja! Dann schwinge ich mich gleich aufs Fahrrad und
komme mit dem Schlüssel. Das dürfte nicht länger als eine halbe Stunde
dauern. Ich habe jetzt starken~Rückenwind. Wiedersehen!"
Ödipus galoppierte mit dem Schlüssel zum Fahrradschuppen. „Verdammter
Mist! Ein Platten im Hinterrad!" Aber da hing noch ein Schlauch mit
Langventil. Der saß nach etwa einer halben Stunde samt Mantel auf dem
Hinterrad, das der Rennradfahrer in zehn Minuten einbaute. Zwischendurch
hatten mehrer Fluchorgien und Fast-Herzattacken statt gefunden, denn den
Mantel konnte Lustig nach jeder Menge Fehlversuchen nur mit Brachialgewalt
auf die Felge zwingen. Was sollte das auch? Warum musste das Auto auf die Hebebühne?
Außerdem hätten Vater und Sohn es ohne große Mühe darauf schieben
können. Es stand vielleicht drei Meter von der Werkstatt entfernt.
Aber jetzt musste der Rentner unbedingt los. Er trat in die Pedale wie der
einzige deutsche Tour de France-Sieger Jan Ullrich, nur ohne Doping. Nach
zwanzig Minuten erreichte Ödipus die Autowerkstatt.
Meister Arthur stand neben dem Auto und strahlte ihn an: „Alles fertig! Kostet
hundertdreizehn Euro!"
Der siebzigjährige Lustig hatte noch hundertfünfzig Euro in der Tasche und
folgte dem Mechaniker ins Büro. Dort beklagte Lustig sein Los als nahezu
mittelloser Renter, woraufhin Arthur den Reparaturpreis um drei Euro
verminderte. Ha, das Jammern und Klagen hatte sich gelohnt!
Nachdem Ödipus gezahlt hatte, äußerte sich Arthur ein wenig seltsam, wie
dem Pädagogen schien: „So jetzt suche ich noch Ihren Schlüssel, dann
können Sie los fahren!"
„Wieso Schlüssel'?", bemerkte er, „den habe ich doch extra wieder hierher
gebracht. Hier ist er!" Ödipus zeigte dem Mechaniker den Schlüssel. „Ach
Quatsch! lch hatte doch auch einen! Und der muss hier irgendwo sein! ln
diesen Händen hatte ich ihn!" Arthur wedelte mit seinen Fett und
Schmutz verkrusteten Handflächen vor den Augen des Rentners auf und ab.
Dann verschwand der Schlüsselverlierer kurzzeitig irgendwo auf dem
unübersichtlichen Gelände des Autounternehmens.
Da der Lehrer Arthur nicht bei der Suche nach einem Schlüssel aufhalten
wollte, den es nicht gab und den es nie gegeben hatte, begann der Pensionär
damit, sein Fahrrad im reparierten Daimler zu verstauen.
Nach fünf Minuten kam der Automeister verzweifelt und verwirrt zurück. „Das
ist mir noch nie passiert. Kein einziges Mal in meiner Berufslaufbahn bis
heute! Und ich bin immerhin jetzt schon zwanzig Jahre in dem Geschäft. lch
weiß nicht, wo der Schlüssel ist. Ist er das etwa?" Er hielt dem Rentner einen
ähnlichen elektronischen Schlüssel unter die Nase, der auf Knopfdruck die
Zentralverriegelung öffnet. Der Schlüssel war ein wenig dicker als Lustigs,
zeigte eine Chromverzierung und eben kein Mercedes-, sondern ein kleines
VW-Emblem. „Nein, nein! Auf keinen Fall! Sehen sie hier: "VW" ! „Ja klar! Da
haben Sie Recht! Der ist wahrscheinlich von dem Passat dahinten. Ich
kapiere das nicht! Aber eben, da habe ich noch mit einem Kunden
gesprochen. Der hat mich bei der Arbeit am Keilriemen unterbrochen und
ganz durcheinander gebracht. An seinem Auto klemmte ein
Kofferraumscharnier. Das habe ich dann gelockert und dabei wahrscheinlich
den Schlüssel im Kofferraum liegen lassen. Zu blöd aber auch! Jetzt ist der
Mann weg! Ich muss gleich mal bei dem zuhause anrufen! Ach, ich habe ja
seine Nummer gar nicht!" ,
Arthur tat Ödipus leid, zumal Lustig von der Trias Portemonnaie, Brille und
Schlüssel suchen und nicht flnden Dinge berichten konnte, die es gar nicht
gibt.
Zwei Mal hatte Lustig, als er noch als Lehrer arbeitete, vom Kollegentisch
fremde Schlüsselbünde geraubt. Das erste Mal ergrapschte er zerstreut
den Schlüssel einer Kollegin aus Lüdinghausen, die deswegen nach Feierabend
nicht im Auto vom Dortmunder kaufmännischen Salman-Rushdie-
Berufskolleg ihre Heimat erreichte, sondern nur auf höchst unbequemen
Umwegen mit dem Zug. Einen Tag später fiel Ödipus in der rechten
Hosentasche ein Schlüssel auf, der ihm nicht gehörte. Er eilte unverzüglich im
Auto nach Lüdinghausen und überreichte seiner Kollegin Bettina reumütig
und zerknirscht den Schlüssel. lhr Ehemann schaute der Übergabe grimmig
zu.
Das zweite Mal nahm Lustig den Schlüssel seines Herner Kollegen Albert
Freude an sich. Als Ödipus der überflüssige Schlüssel in seinem Besitz nach
einiger Zeit auffiel, brachte er nach telefonischer Rücksprache den Omega-
Kombi Alberts ohne Zögern nach Herne, wo Albert Freude große Freude
erfreute. Der schlüsselgeile Kollege kehrte mit dem Zug nach Ergste zurück.
Auf der Insel Hvar in Jugoslawien verlor der Lehrer einst auf einem Markt im
Hauptort des Eilandes den Schlüssel seines Kadett-Kombis und ergab sich
depressivster Betrachtungen über verkorkste Urlaube und Berge bürokratischer
Unannehmlichkeiten. Da informierte ihn ein deutscher Tourist,
den er wegen des Schlüssels befragt hatte, über das örtliche Fundbüro. Ohne
Hoffnung schlich Ödipus trübselig dorthin, und, oh Wunder, ein ehrlicher
Finder war gerade vorher mit dem Schlüssel aufgetaucht.
Ein anderes Mal hatte Ödipus einen Autoschlüssel, den seines damaligen
Ford-Mondeo-Kombis, in einem Kleiderfach des Neheimer Spaßbades
„Nass“ vergessen. Er war im Wagen eines Freundes dahin gefahren. Sein
Ford stand an dessen Haus in Unna.
Anderntags fuhr er auf dem Rennrad zum „Nass“ und, ein Glück, den
Schlüssel hatte jemand zur Rezeption gebracht.
Lustig machte noch einen Kurztrip zur Möhnetalsperre, damit sich die
Wiederbeschaffungsaktion auch lohnte. Auf der Sperrmauer ereilte ihn ein
Platten. Ersatzschlauch, Werkzeug und Luftpumpe hatte der Rentner als alter
Optimist gar nicht erst eingesteckt. Und so rumpelte er dann die ersten
Kilometer auf dem luftlosen Hinterrad daher, bis schließlich am Wegesrand
kräftiges Gras wuchs. Ödipus hielt an, zog den defekten Schlauch aus dem
Hinterradmantel und befüllte den Gummireifen mit dem üppigen Grünzeug.
Auf dieser sehr notdürftigen Polsterung erreichte er dann nach ungefähr drei
Stunden kräftig durchgeschüttelt endlich sein Auto in Unna.
Sonstige Schlüsseleskapaden fielen ihm augenblicklich nicht mehr ein.
Entweder hatte er sie erfolgreich verdrängt oder sie sind seinem mittlerweile
doch bereits hoch betagten Gedächtnis ganz einfach entfallen.
So stand also dem verzweifelten Mechaniker ein Mensch gegenüber, dessen
Schlüsselerfahrungen ein Herz voller Mitgefühl für den Automenschen
garantierte. Dem entgleisten inzwischen immer mehr Gesichtszüge und
tausend kleine Schweißperlchen glänzten auf seiner Stirn, während die
Wangen und den Hals ein dunkles, ungesundes Rot überzog.
Arthur sprach immer wieder halblaut vor sich hin: „lst mir noch nie passiert!
Mann, Mann! Ausgerechnet mir! Ich lege Schlüssel doch sonst immer auf ein
Podest oder nur dahin, wo ich sie sofort finde! Total unmöglich!"
Zum zwanzigsten Mal neigte er seinen verwirrten Kopf unter der
aufgeklappten Haube über den höchst sauberen und aufgeräumten
Motorraum des Autos mit dem Stern, zum zwanzigsten Mal vollkommen
vergeblich!
„Das gibt es doch nicht! Der muss doch irgendwo sein! Ich bin doch nicht
verrückt!" Sein mitleidiger Kunde teilte ihm mit: „lch glaube zwar, dass mein
Zweitschlüssel niemals hier im Zündschloss gesteckt hat, sondern friedlich in
der linken Schublade meines Schreibtisches schlummert. Aber was mir schon
alles mit Schlüsseln widerfahren ist. Da ist ihr verlorener Schlüssel gar nichts!
Ich suche jetzt einfach mit."
Ödipus scharfer Blick glitt über zahlreiche unordentlich mit Werkzeug und
Ölkännchen überhäufte Montagewägelchen und -stände, ruhte längere Zeit
auf der Bürotheke, die unter einer wahren Zettellawine ächzte und sparte
auch die glatten Böden der zwei Werkstatthallen nicht aus, wo Ölflecken in
allen Farben des Regenbogens schillerten.
Kein Schlüssel nirgends!
Hinter ihm ertönte kaum verständliches Gebrumme und Geknurre. Der
Werkstattmeister näherte sich in ein interessantes Selbstgespräch vertieft:
„Kapier ich nicht. Kapier ich einfach nicht! Habe ich doch selbst gesehen, mit
eigenen Augen! Und jetzt weg! Ganz einfach nicht mehr da! Ich werd noch
wahnsinnig!"
Da aber alle Menschen dazu neigen, die Schuld an
Schicksalsschlägen, die sie selbst verursacht haben, beim lieben Nächsten
zu suchen, Arthur aber außer Automechaniker ganz eindeutig auch ein
Mensch war, hub er an, Ödipus als Schlüsselverzauberer zu verdächtigen:
„Sie haben doch eben ihr Fahrrad in das Auto gepackt. Haben Sie da nicht
irgendwas vielleicht ganz zufällig und unbewusst eingesteckt?"
Lustig der seine Mitsuche und Empathie schlecht belohnt sah, gab
zurück: „Nein, nein! Selbstverständlich gar nichts und erst recht keinen
Schlüssel. Den habe ich ja selbst mittlerweile in jeder Ritze zwischen den
Autositzen gesucht. Dabei habe ich mich an einem Nagel gerissen, der
zwischen Tür und Hinterbank versteckt lag. Sehen Sie hier, mein Daumen
blutet sogar!"
Vollkommen niedergeschlagen sank Schneider auf die Knie und legte sich
vor dem Mercedes auf den Bauch, um unter den Wagen zu spähen: „Nichts!
Nichts! Aber auch gar nichts!“
Ödipus dachte: „Tja, wo nie etwas war, kann auch jetzt nichts seinl!“ Er hatte
gar keine Lust mehr, länger Schlüsselphantomen hinterher zu jagen und teilte
Arthur mit: "Wissen Sie was? lch fahre jetzt nach Hause und suche mal in
meinem Schreibtisch nach dem zweiten Schlüssel. Da ist der nämlich und
nirgendwo sonst. Aber wie gesagt, ich kann Sie gut verstehen. Wenn der
Schlüssel in der Schublade liegt, rufe ich Sie sofort an und Sie können sich
entspannen."
„Nein, nie und nimmer ist der Schlüssel da. Der war und ist eindeutig hier. lch
spinne doch nicht. Ich weiß doch, was ich tue und bin noch nicht plemplem!"
„Na gut, aber jetzt bringt die Suche überhaupt nichts mehr. Wir haben beide
alles versucht, ohne Erfolg. Und ich weiß aus eigener sehr schmerzlicher
Erfahrung, wenn man Schlüssel krampfhaft sucht, dann findet man sie
gerade nicht. Ich höre jetzt immer zum rechten Zeitpunkt mit dem Suchen auf,
trinke Kaffee oder esse Kuchen. Und wissen Sie was? Dann liegt der
verfluchte Schlüssel plötzlich friedlich auf dem Klodeckel oder im Kühlschrank."
Nach diesen Worten Lustigs verabschiedeten sich Meister und Kunde.
Ödipus stieg in seinen Benz und fuhr davon. Der Motor schnurrte dank des
neuen Keilriemens wie eine fette, satte Katze.
In Ergste angekommen öffnete Lustig schleunigst den Schreibtisch. Und wer
lag da in einer Ecke der linken Schublade? Natürlich, gut geraten! Der
Zweitschlüssel. Der Lehrer rannte zum Telefon: „Ja hallo, hier Arthur
Schneider!" „Gute, gute, ja sogar sehr gute Nachrichten, mein lieber Herr Schneider!
Den Schlüssel habe ich soeben im Schreibtisch gefunden. Damit hatte ich ja schon vorher gerechnet!"
„Na dann hat sich ja der ganze Spuk doch noch aufgeklärt und die Männer in
den weißen Kitteln brauchen mich nicht abzuholen, um mich nach Aplerbeck
in die Klapsmühle zu schleppen. Dann ist ja alles gut. Wiederhören! Und
schönen Dank auch!" Ödipus war in Bezug auf den KFZ-Meister Arthur Schneider
nicht davon überzeugt, dass alles gut war. Denn wer einen Schlüssel in den Händen hält,
der weit entfernt in einer Schublade liegt, der muss entweder ein Zauberer,
eine Hexe oder, oder ein, Jaaajaaa!, sein.
Außerdem fragte sich der Rentner: „Wie hat der eigentlich mit dem nicht
vorhandenen Schlüssel den Motor angelassen, um zu prüfen, ob der
Keilriemen rund läuft?"
Übrigens, liebe Leserinnen und Leser, gibt es Menschen, die noch nie in
ihrem Leben ein Portemonnaie, eine Brille oder einen Schlüssel verloren oder
beim rückwärts Einparken eine Hausecke gerammt haben. Erst recht
vergessen sie nie, die Kanne unter den Filter zu stellen, bevor sie die
Kaffeemaschine anschalten und schon mal gar nicht ist ihnen jemals die
Partnerin oder der Partner mit einer Jüngeren oder einem Schöneren
durchgebrannt.
Ach, wie bedauernswert sind doch diese Perfektiden! Nie erleben sie, welche
Lust das Herz erfüllt, wenn einer unter uns Zerstreuten den vermissten
Schlüssel halb verdeckt unter einer verfaulten Banane oder einer verwesten
Ratte auf dem Komposthaufen erblickt oder in einer eiskalten Winternacht die
oder der durchgebrannte Treulose halberfroren und reumütig an der Haustür
klingelt und um Einlass bittet!
Was also zählen schon die Wutanfälle, Schrei- und Weinkrämpfe wegen
Tausender vergessener oder verlorener Schlüssel verglichen mit der Seligkeit
angesichts eines einzigen Schlüssels, den wir wiederfinden?
Vorheriger TitelNächster TitelDie Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Hartmut Wagner).
Der Beitrag wurde von Hartmut Wagner auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.01.2019.
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