Heinz-Walter Hoetter

Etwas über Gott, den Zweifel und die Aufklärung

Wer von Gott spricht, der muss wohl von ihm wissen oder ihn sogar persönlich kennen. Würde man Gott persönlich kennen, so bräuchte man aber den "Glauben an Gott" nicht mehr. Er würde sich dann erübrigen.

 

Zweifeln kann man an allem, aber nicht an der Realität der "ewigen Gegenwart", die immer die Bühne allen Daseins bildet.

 

Von welcher Qualität ist denn der Glaube und welche Eigenschaften muss man denn haben um „glauben“ zu können? Und warum und wozu muss man sich entscheiden, zwischen einem Gott (der Monotheisten) und dem, was wir den Zweifel nennen? Zwischen dem "Zweifler" an sich und einem gesunden (auch wissenschaftlich geprägten) Zweifel gibt es einen großen Unterschied.

 

Zweifel aus psychologischer und spiritueller Sicht: Zweifel bedeutet Ungewissheit, Unsicherheit.

 

Es gibt verschiedene Arten von Zweifel. Mancher Zweifel ist angebracht. Übermäßiger Zweifel kann lähmen. Ein Zweifel ist Bedenken an der Richtigkeit einer Entscheidung, eines Sachverhaltes, einer Tat, einer Vorgehensweise.

 

Das Wort Zweifel kommt vom althochdeutschen Wort „zwifal“ aus dem 8. Jahrhundert mit der Bedeutung Ungewissheit, Bedenken. Im Wort Zweifel steckt die Zahl zwei und damit die Dualität, die Polarität, das Schwanken.

 

Ich selbst bin Freidenker und Humanist. Ich mache mir also meine eigenen Gedanken zum Sein und Geschehen in dieser Welt, in der ich leben und sterben muss.

 

Die drei altorientalischen Weltanschauungsideologien (Judentum, Christentum und Islam) aus dem Nahen Osten sind nicht dazu geeignet, uns Menschen die Welt profund und eindeutig zu erklären bzw. geistig näher zu bringen.

 

Und was ist mit der Aufklärung?

 

Die Aufklärung soll uns Mut machen, selber zu denken. Selber denken bedeutet aber auch, dass wir uns des eigenen (natürlichen) Verstandes ohne Leitung eines anderen bedienen sollen.

 

"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" Das war und ist auch heute noch der Wahlspruch der Aufklärung.

 

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen von menschlicher Unmündigkeit. Es ist leichter, Vormündern zu folgen, als sich seines eigenen Verstandes (und des Zweifels) zu bedienen.

 

SAPERE AUDE - Weg aus der Unmündigkeit / Der kritische Spruch „Sapere aude“ (Habe Mut, dich deines eigenen Verstand zu bedienen) gelangte durch den Philosophen Immanuel Kant an Berühmtheit, jedoch ist dieser ursprünglich auf den Dichter Quintus Horatius Flaccus zurückzuführen.

 

Ich persönlich teile die Ansichten von Kant, dass jeder Mensch den Mut dazu haben sollte, seine eigenen Entscheidungen fällen zu können, ohne Angst und Einflussnahme anderer. Kant forderte jeden Menschen zur Selbstständigkeit auf.

 

Es ist diese denkerische Selbstständigkeit, die auch für eine echte Demokratie von größter Wichtigkeit ist, denn eine selbstbewusste Gesellschaft kann viele Narren ertragen, aber nicht zu viele. Werden es zu viele, wird daraus möglicherweise eine beliebig formbare und leicht zu manipulierende Masse von Menschen, welche, das zeigt uns die Geschichte, schnell in die ideologische Katastrophe führen kann.

 

 

Wer für dich denken will,
der will dich auch beherrschen.
Und dich beherrschen will nur der,
der’s gut nur mit sich selber meint.


 

© Carl Peter Fröhling, Dr. phil., deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker

 

ENDE

 

(c)Heinz-Walter Hoetter

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