Corinna König

Josie - Mein Leben und ich TEIL 14

Wie ein Weckruf erreicht mich eine Nachricht von Ben, als ich zuhause ankomme. Der Inhalt lässt mich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: >Ich hoffe, du vergisst unser Date heute nicht. Hast es ja versprochen! Bis dann, ich freu mich. : )< Oh Mist! Das hab ich wirklich total vergessen! Ich hab Ben ja gestern versetzt und versprochen, stattdessen heute in die Bar zu kommen. Eigentlich ist mir nicht danach, ihm unter die Augen zu treten. Aber wie komme ich am besten aus der Nummer raus?! Weihnachtsgeschenke vorschieben?! Ein Geburtstag in der Familie?! Sonstige Verpflichtungen?! Ich weiß nicht. Grübelnd verziehe ich mich ins Badezimmer und wasche mir erst mal die ganze Farbe ab.

 

 

Zu meinem Bedauern ist mir unter der Dusche auch keine Ausrede eingefallen, die ich Ben auftischen könnte. "Vielleicht sollte ich einfach doch gehen.", murmele ich auf dem Weg in mein Zimmer, während die Jungs mich fast zu Tode erschrecken. "Hey Josie." "Aaaahh! Was... treibt... ihr... beiden denn hier?! Ihr habt mich total erschreckt." Ben kann es nicht lassen mich aufzuziehen: "Leider ist dir nicht vor Schreck das Handtuch runtergefallen." "Alter, jetzt mach hinne. Unsere Pause ist gleich zu Ende.", schiebt Dave Ben an, der ebenfalls schmunzeln muss. "Was macht ihr denn da? Und wozu der Zollstock?!" "Wir haben grad Pause und wollten nur was ausmessen." "Was ausmessen? Was denn?", hake ich nach. "Ach, nicht so wichtig. Wir habens dann auch. Los, Ben. Wir gehen wieder, ehe Mike uns zusammenstaucht." Ich kann gar nicht so schnell schauen, sind die beiden zur Türe raus. Doch Ben kann sich einen weiteren Kommentar nicht verkneifen: "Von mir aus kannst du heute Abend direkt so in die Bar kommen." Mit einem schelmischen Grinsen und einem Augenzwinkern zieht er ab. Ich tapse in Lindas Zimmer und gucke mir die Wand an, die die beiden augenscheinlich vermessen haben. Aber was sollte das? Und sie wurden auch so hektisch als ich nachgefragt hab. Vielleicht ja ein Geschenk für Linda?! Naja, ich werds schon noch früh genug erfahren.

 

 

Und genau so stellt es sich auch dar: Selbstverständlich ist mir auch nach weiteren Überlegungen keine plausible Erklärung eingefallen, nicht mit in die Bar zu kommen, also sitze ich nun mit Linda am Tresen. Ich versuche einfach, mich auf was anderes zu konzentrieren. Nicht auf Ben. Auf seine blauen Augen. Seine breiten Schultern und seine Arme. Seine wenigen Brusthaare, die aus dem Hemd ragen, bei dem die ersten beiden Knöpfe offen sind. "Josie?! Wo bist du denn nur mit deinen Gedanken?" Linda rüttelt mich wieder "wach". "Ich wollte dir doch unbedingt was erzählen! Hörst du mir jetzt bitte zu?" "Ja, klar. Entschuldige. Ich hab nur grade überlegt, was... in diesem neuen Cocktail drin ist!", lüge ich ohne rot zu werden. "Na Apfelsaft und Karamellsirup. Das hat Ben doch schon erzählt." "Ach ja, stimmt. Sorry! Also schieß los, ich bin ganz bei dir!" Es kommt mir etwas merkwürdig vor, wie Linda auf ihrem Barhocker rumhoppst und noch dazu verzieht sie ihr Gesicht ganz komisch. Sie spannt mich regelrecht auf die Folter. "Also es ist so: Sandy... du kennst Sandy... Mikes Frau... Daves Schwägerin... Sandy..." Bei diesem Gestotter und Gehaspel werde ich richtiggehend wütend und fuchtele wild mit den Armen herum: "Jetzt spucks schon aus. Ich weiß wer Sandy ist. Ich kenn sie doch genauso lange wie du! Also los. Was ist denn?" "Ja stimmt. Okay. Also Sandy ist... schwanger." "Waaas?! Oh mein Gott! Das ist ja toll! Wo ist Mike? Ich muss ihm gratulieren!" "Jaja...", beruhigt sie mich: "... das kannst du nachher gleich tun. Aber jetzt hör erst mal zu." "Entschuldige. Ja weiter?" Sie holt nochmal tief Luft und lässt die Katze schließlich aus dem Sack: "Naja. Du weißt ja, dass die Wohnung oben sehr klein ist. Wenn jetzt noch ein zweites Kind kommt, dann wird es auf Dauer etwas zu eng. Und bevor Dave sich eine Wohnung sucht und sinnlos Miete zahlt, weil er ohnehin immer nur bei uns ist, dachten wir uns... dass er vielleicht... zu uns... ziehen kann?? Fest? Mit Miete und allem?" Sie zieht den Kopf ein und guckt, als ob sie dringend auf Toilette müsste. Dabei verstehe ich das Problem überhaupt nicht. "Klar, warum nicht?!" Sie fällt merklich aus allen Wolken: "Dein... dein Ernst? Du bist einverstanden?" Bevor ich überhaupt antworten kann, springt sie auf und umarmt mich überschwänglich. "Dachtest du wohl, ich würde dich einen Kopf kürzer machen?! Ist doch selbstverständlich. Ich mag Dave. Und er ist eh fast immer bei uns. Da kann er auch Miete zahlen!", winke ich ab. "Josie, du bist die Beste." Dave kassiert gerade einen Tisch ab und kann aus der Ferne beobachten, dass Linda vor Freude fast heult. Da fühlt er sich eingeladen und fällt mir ebenfalls überglücklich um den Hals. "Mensch Josie. Da fällt uns echt ein Stein vom Herzen." "Ihr stellt mich ja dar wie die böse Hexe.", wundere ich mich. Da will Linda sich nochmals rückversichern: "Naja, dir sollten schon ein paar Dinge bewusst sein.", da beginnt sie, an Ihren Fingern abzuzählen. "Du müsstest etwas Platz im Badezimmer schaffen. Ein Mann im Haus bedeutet zwangsläufig mehr Dreck. Und es müssen auch mehr Lebensmittel eingekauft werden. Daves Wäsche. Und generell sind wir dann keine Mädels-WG mehr." Ich hole gerade Luft, um ihr zu antworten, dass mich das alles überhaupt nicht stört, da unterbricht Ben mich: "Und ich werd auch ganz oft bei euch rumsitzen." "Okay, dann lassen wir das doch lieber.", witzle ich auf Bens Kosten. Selbstherrlich dreht er sich um und meint: "Du kannst doch eh nicht ohne mich." Ich glaube wohl, ich spinne: "Hör mal Prinz Nasehoch, was denkst du denn eigentlich?!" Selbstverständlich finden alle Anwesenden - mit Ausnahme meiner Wenigkeit - meinen kleinen Wutausbruch zum schießen. Doch Dave will sich wirklich nicht aufdrängen und hakt nochmal nach: "Mal Spaß beiseite Josie: Ist das für dich wirklich okay?" Er guckt mich mit riesengroßen Dackelaugen an. Dass er nicht auch noch seine Unterlippe nach vorne schiebt, wundert mich schon fast: "Keine Angst Dave. Alles gut. Du ziehst bei uns ein. Ich freu mich." Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen: "Ach deswegen wart ihr beide vorhin in der WG und habt Lindas Zimmer vermessen!!" Ben kommt gerade von einem Tisch zurück zum Tresen und nimmt mich auf die Schippe: "Mensch, Sherlock! Das hast du gut kombiniert!" Er legt dabei seine Hand auf meinen Rücken und zwinkert mir unheimlich süß zu. Doch diese Tatsache verdränge ich im Handumdrehen und wir vereinbaren, dass wir den Umzug nach den Feiertagen angehen. Linda kann es kaum abwarten, dass sie ihren Schatz Tag und Nacht um sich hat. "Was treibst du eigentlich an Weihnachten, Ben?", will Linda wissen. Er schaut mich an und antwortet kurz und knapp: "Ich werd zu meinen Großeltern fahren. Die freuen sich schon. Meine Schwester und ihr Mann kommen auch und..." In Gedanken vervollständige ich seinen Satz: "...und Juuules kommt auch vorbei. Dann vögeln wir um die Wette und du kannst sehen, wo du bleibst!" Alle drei tönen meinen Namen und reißen mich so aus meinen schrägen und etwas selbstzerstörerischen Gedanken: "JOOOSIIIEEE!" "Äh, was? Sorry, ich war grad woanders...", winke ich ab und nehme einen kräftigen Zug von meinem Cocktail. "Wir wollten wissen, ob du mit uns feierst oder schon was anderes geplant hast? Dave kommt doch dieses Jahr mit zu meinen Eltern. Dann haben Sandy und Mike ihre Ruhe." "Achso. Ja. Ich werd bei meinen Eltern und Anna feiern." "Okay, aber wenn wir vier uns an Weihnachten schon nicht sehen, sollten wir wenigstens Silvester zusammen feiern. Was sagt ihr dazu?" Linda ist seit ihrer Beziehung mit Dave richtig harmoniebedürftig. Fast schon witzig, wenn man überlegt, wie fies sie sein kann. "Was habt ihr euch denn vorgestellt?", taste ich mich vor. "Macht ihr die Bar auf?" "Nein, die Bar bleibt bis nach den Feiertagen geschlossen. Haben wir mit Mike so vereinbart." Da hat Ben einen Geistesblitz: "Und wenn wir ne geschlossene Gesellschaft draus machen?" "Das ist doch gut. Ihr solltet das nur noch mit Mike und Sandy abklären." "Die haben sicherlich nichts dagegen, aber ich frag sie mal."

 

 

Nachdem wir einen schönen Abend zusammen verbracht haben und auch einiges bezüglich unserer internen Silvester-Fete besprochen haben, machen Linda und ich uns auf den Heimweg. Ich hatte gehofft, mich drücken zu können und wollte mich einfach davonschleichen, aber das ist Ben natürlich nicht entgangen und er möchte sich nochmal ganz offiziell von mir verabschieden, ehe wir getrennt in die Weihnachtsfeiertage starten: "Josie! Du wirst doch nicht einfach abhauen wollen!" Dämlich grinsend drehe ich mich um. Da umarmt Ben mich nochmal ganz fest, legt seinen Kopf in meinen Nacken und flüstert mir zu: "Ich wünsch dir wunderschöne Weihnachten. Genieß die Zeit mit deiner Familie und meld dich bitte mal bei mir." Völlig überrumpelt von seinen lieben Worten, stammle ich nur: "Ähm. Danke. Ja." "Versprichst du mir das?", er lässt mich wieder los und sieht mich mit einem ganz durchdringenden Blick an, sodass ich mich antworten höre: "Klar. Ich meld mich. Dir auch schöne Feiertage. Und viele Grüße an deine Großeltern und deine Schwester." Und als wäre das nicht genug, drückt er mir aus heiterem Himmel eine kleine Geschenkbox in die Hand: "Ich hab da noch was für dich." "Ein... ein Geschenk? Für mich?" "Nur ne Kleinigkeit. Aber ich habs gesehen und musste an dich denken." "Aber... Ben. Ich hab gar nichts für dich." Er gibt mir ein Küsschen auf die Wange, streift über meinen Arm und säuselt nur: "Frohe Weihnachten, Mäuschen."

 

 

Auf dem Heimweg fummle ich ununterbrochen an der kleinen Schachtel rum. Ich platze vor Neugier. Noch dazu spukt mir permanent Bens Umarmung durch den Kopf. Es fühlt sich so schön an, wenn er mich berührt. Wenn er mich umarmt und mir einfach nahe ist. Aber das ist alles für die Katz. Er pennt mit seiner Exfreundin und ich kann gegen sie gar nichts ausrichten. Ich muss es einfach aussitzen. Irgendwann werden diese Gefühle schon wieder verschwinden. Das hoffe ich zumindest.

 

 

Am nächsten Tag packe ich die Geschenke für meine Lieben ein und freue mich riesig, als Adrian mir schreibt: >Hey Josie. Ich mach mich dann später auf den Weg zu meiner Familie. Werd dort die Feiertage verbringen. Ich wünsch dir ein schönes Fest und viele Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Ich hoffe, wir sehen uns dieses Jahr noch? Kuss Adrian< Mein Gesicht verfärbt sich in Windeseile purpurrot, was natürlich auch Linda nicht entgeht: "Was hast du denn?" Sie muss lachen, weil ich fast hyperventiliere! "Äh... Adrian hat mir grad geschrieben." "Und was hat er dir Aufregendes geschrieben, das deine Gesichtsfarbe erklärt?" Ich gebe ihr mein Handy und fuchtele wild an meinen Haaren herum. "... Kuss Adrian? Kuss? Wow... das..." "... er hat noch nie Kuss geschrieben. Mein ganzes Leben lang noch nicht. Und jetzt schreibt er Kuss. Ist das nicht schön? Kuss. Er schreibt Kuss." Linda grinst mich an: "Josie, jetzt lass mich doch auch mal zu Wort kommen." "Entschuldige! KUSS!", muss ich kichern. "Erzähl doch mal. Das Thema Adrian schweigst du ja größtenteils aus. Was läuft denn da bei euch?" "Najaaaa...", druckse ich hämisch grinsend herum: "Wir hätten uns neulich fast geküsst. Also... er mich." Damit hatte Linda scheinbar nicht gerechnet, springt sie doch vom Tisch auf wie eine Irre: "WAAAS?! Und das sagst du mir nicht? Er wollte dich küssen? Wieso hat er dich denn nicht geküsst? Hast du dich gedrückt? Wo überhaupt? Und wann? Wie kam es denn dazu?" Ich freue mich, dass sie so viel Interesse zeigt und lege mir in Gedanken bereits ein paar Worte zurecht, als sie ihren letzten Kommentar abgibt, der mir den Wind aus den Segeln nimmt: "Was Ben dazu wohl sagen würde, wenn er das wüsste?!" Wie vom Donner gerührt mache ich keinen Mucks und starre sie nur schuldbewusst an. "Josie." In Sekunden wird ihr klar, dass das echt daneben war: "So war das nicht gemeint. Das ist mir so rausgerutscht. Bitte entschuldige." "Irgendwie hast du ja Recht." Und das hat sie in der Tat. Seit ich Ben kenne schwirrt er mir unentwegt durch den Kopf. Ich hab sogar mit ihm geschlafen. Auch wenn ich es zuerst nicht wahrhaben wollte: Er hat mich vom ersten Moment an einfach umgehauen. Und dann kommt Adrian um die Ecke und ich bin vollends verwirrt. Aber es ist halt eben Adrian. Mein Adrian. Der mir schon in der Grundschule den Kopf verdreht hat. "Tut mir leid, Josie. Ich wollte dir nicht die Laune vermiesen." "Das hast du nicht. Ich freu mich doch trotzdem über Adrians Nachricht." "Ja und das zurecht. Immerhin scheint Ben ja mit seiner Ex rumzupoppen und sowas hast du nicht nötig. Da kam Adrian genau zum richtigen Zeitpunkt. Und denk mal nach: Es ist Adrian. Dein Adrian!" Linda kennt mich eben in- und auswendig.

 

 

Nachdem die restlichen Geschenke verpackt sind und ich mir einen weihnachtlichen Rentier-Pullover angezogen hab, klingelt Joe wie vereinbart und holt mich zum großen Fressgelage ab. "Hey Kleines, soll ich dir was abnehmen?" "Naja Joe, du siehst, ich hab einen haushohen Geschenkeberg zu schleppen. Wäre schon nett, wenn du mir das eine oder andere davon abnehmen könntest." Es dauert nicht allzu lange, sind sämtliche Geschenke im Auto verstaut. Ich will gerade einsteigen, da höre ich, dass jemand meinen Namen ruft. Als ich mich umsehe, erkenne ich, dass Adrian auf mich zukommt. "Wer ist das denn?", will Joe wissen. Doch ich schlage kurzerhand die Autotüre wieder zu. "Adrian. Hey. Was machst du denn hier? Ich dachte, du wolltest los." "Ja ich bin quasi auch grade dabei. Ich wollte nur..." Er fuchtelt in seiner Jackentasche rum und zaubert doch tatsächlich eine kleine Geschenkschachtel da raus. "Ich hab noch ne Kleinigkeit für dich besorgt. Ich hoffe, du freust dich." Déjà-vu schlechthin. "Ein Geschenk für mich? Adrian. Das brauchst du doch nicht." "Ich weiß. Aber ich wollte dir eine kleine Freude machen. Und außerdem zählt es als Dankeschön, weil du mir so fleißig geholfen hast." "Ich... ich hab gar kein Geschenk für dich." "Das macht doch nichts. Das einzige, was ich mir wünsche ist, dass wir uns möglichst bald wiedersehen. Was sagst du?" "Klar. Äh... klar, gerne. Ich... ich ruf dich an." Ich kann ihm ansehen, dass er sich freut. Und das wiederum freut mich. "Dann viel Spaß bei deiner Familie und frohe Weihnachten, Adrian." "Danke, Josie. Dir auch. Und... bis bald!" Lächelnd steige ich ins Auto ein, als das Verhör losgeht: "Wer war denn das? Hat der dir etwa was geschenkt? Ich kenn den doch irgendwoher! Ist das dein neuer Freund?" "Joe?" "Ja?" "Fahr einfach!"

 

 

Natürlich kann er es nicht lassen und fragt auch beim Abendessen immer wieder nach, wer denn dieser ominöse Typ war, der mir da ein kleines Päckchen gegeben hat und den ich offensichtlich so anschmachte. Doch aus mir ist nichts rauszukriegen. Es gibt ja auch nix zu erzählen. Der Weihnachtsabend ist wie jedes Jahr wirklich gelungen. Wir bleiben nur unter uns. Nur meine Mama, Joe, Anna und ich - diesmal halt ohne Dennis. Wir essen traditionell Würstchen mit Kartoffelsalat und es herrscht eine ganz besondere Stimmung. Fast magisch. Nach dem Essen folgt natürlich die Bescherung. Während Anna und Joe sich wie wild auf die Geschenke stürzen, lehnen Mama und ich uns entspannt zurück und lassen die Sache ganz locker angehen. Behutsam öffnen wir ein Geschenk nach dem anderen. Ich freue mich unheimlich über die ideenreichen Geschenke. Meine Liebsten kennen mich wirklich gut. Es ist nichts dabei, was mir auch nur ansatzweise nicht zusagt. Ich räume gerade die letzten Geschenkpapier-Reste weg, da geht es schon mit den ersten Weihnachtsgrüßen los. Mein Handy ist durchgehend am Klingeln und Vibrieren. Zu den Ersten gehört Clara. Ich hätte nicht erwartet, dass sie mir schreibt, daher freue ich mich umso mehr. Da fällt mir urplötzlich Bens Geschenk ein. Ich stürme wie eine Bekloppte zu meiner Tasche und wühle mit beiden Händen darin rum. Endlich krieg ich es zu greifen und es kribbelt richtig in mir. "Wo hast du das denn jetzt hergezaubert?" "Das hat Ben mir gestern gegeben. Ein kleines Weihnachtsgeschenk." Als ich es öffne, läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Es ist ein Schlüsselanhänger. Ein wunderschöner silberner Schlüsselanhänger in Form eines Autos, in den mein Name eingraviert ist. Er hat einen Zettel dazugelegt, auf dem steht >Als Erinnerung an unsere erste Begegnung.< Meine Mutter sieht mir meine Begeisterung an, streicht mir über die Wange, sagt jedoch nichts. Sie lässt mich einfach den Moment genießen. Joe ist da erwartungsgemäß weniger sensibel und hakt nach: "Sag mal, was war denn eigentlich in der Schachtel von deinem neuen Freund?" Natürlich posaunen Anna und meine Mutter im Chor: "Neuer Freund?" Mensch, an Adrians Geschenk hätte ich fast gar nicht mehr gedacht, so hat mich Bens Anhänger übermannt. Ich laufe wortlos Richtung Haustüre. "Josie. Da brauchst du doch nicht weglaufen. Ich hab mich eben verquatscht. Entschuldige.", trottet Joe mir hinterher. Ich wühle in meiner Jackentasche herum und nehme schließlich die kleine Geschenkbox von Adrian heraus. "Beruhig dich Joe. Ich wollte nur das Geschenk holen." Während meine Mutter mit Joe tuschelt und Anna mir Löcher über meinen "neuen Freund" in den Bauch fragt, öffne ich die kleine Schatulle. Es sind Ohrringe. Rosegoldene Ohrringe. Kleine Hänger mit einem winzigen Steinchen. Nicht ganz mein Geschmack, aber ich bin trotzdem überwältigt, dass Adrian mir überhaupt etwas schenkt. "Oh Mann, sind die hässlich!" Anna verzieht das Gesicht, als müsste sie Rosenkohl essen. "Sag mal!!" "Tut mir leid, Josie. Aber die sind wirklich total hässlich. Ben hätte dir nie so hässliche Ohrringe gekauft." "Anna!", ermahne ich sie ungeduldiger. "Es ist doch so. Ben hat..." "Jetzt halt aber die Klappe. Ich finde sie sehr... naja... mal was Anderes." Da bricht sie in schallendes Gelächter aus: "Aaahahah, die gefallen die Ohrringe von deinem neuen Freund selber nicht. Aaahahahaha..." Ich fange an, sie zu kitzeln: "Du kleine Ratte! Ich finde die Ohrringe sehr schön und Adrian ist übrigens nicht mein neuer Freund. Nur ein Freund. Ein guter Freund." Da wird meine Mutter hellhörig: "Adrian? Aaadrian? DER Adrian?" Upps, das war vielleicht ein bisschen unüberlegt. "Adrian ist dein neuer Freund? Seit wann ist der denn wieder im Lande?" "Mama, jetzt beruhige dich mal. Nochmal für alle zum Mitschreiben: Adrian ist NICHT mein Freund. Wir sind uns vor ein paar Wochen zufällig über den Weg gelaufen. Viel länger ist er noch nicht wieder hier. Und wir haben Nummern getauscht und sehen uns ab und zu. Aber da läuft sonst nichts. Wirklich.", flunkere ich. "Das glaubst du doch wohl selber nicht. Wie oft warst du als Kind und auch später noch als Teenie abends in deinem Bett gelegen und hast dir die Augen aus dem Kopf geheult, weil Adrian sich nicht für dich interessiert hat?!" Da dämmert es auch Joe: "Aaach! Der war das! Mensch, aus dem Lappen ist ja ein richtiger Mann geworden." "Joe!" "Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft du mir erzählt hast, dass er der Mann ist, den du mal heiraten wirst. Du hast nahezu jeden Tag von ihm geredet.", erinnert sich meine Mutter schmunzelnd zurück. "Ein richtiger Mann, sagst du? Den würde ich gerne mal sehen. Josie, hast du nicht ein Foto?" Pff... Natürlich hab ich ein Foto! Mehrere! Hab ihn nach unserem ersten Treffen umgehend im Internet gestalkt! Aber das muss ja meine liebe Familie nicht wissen. "Nein, sorry." "Was wird das denn jetzt mit euch? Und was ist mit..." "BEN!", unterbricht Anna schimpfend die Fragestunde meiner Mutter. "Was soll denn mit ihm sein? Sie sind zwei liebe Freunde von mir und das wars auch schon." "Wissen sie voneinander?" "Was soll denn die Frage, Joe?" "Naja... nur so. Dass es keine Schlägerei gibt, wenn dich einer von beiden zufällig mit dem anderen sieht." "Also... Wir leben ja nicht im Wilden Westen. So ein Quatsch. Außerdem gibts da nichts zu wissen, weil ich mit beiden nur gut befreundet bin." "Wieso hast du dann mit Ben geknutscht?", fragt Anna nach, während meiner Mum und Joe die Kinnlade nach unten knallt. "Ihr habt geknutscht?" "Ich glaub, ich muss mich mal mit Ben ins Benehmen setzen." Nachdem Joe drohend seine Ärmel hochgekrempelt hat, mache ich mich nichtssagend auf den Weg zum Kühlschrank und hole den kaltgestellten Sekt raus. "Bei so einer Familie ist es immer gut, wenn Alkohol im Haus ist." Mein strenger Tonfall lässt alle drei wissen, dass dieses Thema jetzt beendet ist.

 

Während sich die anderen über Gott und die Welt unterhalten, kann ich dennoch an nichts anderes denken als Bens tolles Geschenk. So originell und persönlich. Also schleiche ich mich nach nebenan und rufe ihn an. Lange darüber nachgedacht hab ich nicht, aber ich würde einfach gerne seine Stimme hören. Es klingelt und klingelt. Ich will schon fast auflegen, als er doch noch rangeht: "Josie?" "Ähm... Hallo? Ben? Ben? Bist du das?" Es ist fürchterlich laut im Hintergrund. "Nein, ich bins, Josie. Opa Herbert." "Oh hallo." "Hör mal, ich hab gesehen, dass du anrufst und war so frech, abzuheben. Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest, Josie." "Danke. Das wünsch ich euch auch. Mir scheint, die Feier ist noch in vollem Gange?" "Ja, es ist immer viel los bei uns an Weihnachten. Wie geht es dir denn, Liebes?" "Gut. Danke. Mir gehts... sag mal, ist Ben vielleicht in der Nähe? Ich wollte mich gerne für sein Geschenk bedanken." "Gefällt es dir?" "Ja, sehr." "Weißt du, er kam zu mir und meinte, er möchte dir was schenken. Und dann haben wir überlegt und überlegt. Bis Ben irgendwann die Idee hatte. Die Gravur hat er selbst gemacht. Ich hab ihm gezeigt, wie das geht und hab ihm das Werkzeug zur Verfügung gestellt und dann hat er losgelegt." "Ach, das hat er selbst gemacht? Das ist ja wirklich... Ist er denn in der Nähe?" "Oh, tut mir leid. Ich erzähl dir hier eine Geschichte nach der anderen und du willst eigentlich nur mit Ben sprechen. Ich geh ihn mal holen!" "Es war aber schön, mit dir zu reden. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.", sage ich und hab die dunkle Befürchtung, dass dieses Szenario nicht eintreten wird. Schließlich geht Herbert zurück zum Krawall und ich kann ihn sagen hören: "Ben. Dein Telefon hat geklingelt." "Ach Opa, du hast es. Ich hab jetzt schon überall danach gesucht." "Da ist jemand dran, der dich gern sprechen möchte." Obwohl ich ganz für mich bin, merke ich, wie ich rot anlaufe. "Wer ist es denn?" "Es ist Josie." Da geht ein Raunen durch die Reihen und ich höre nur ein einstimmiges: "Uuuuuuh!" "So. Her damit. Ich verzieh mich zum Telefonieren. Josie?" "Ben. Hey. Schwer, dich zu erwischen. Ich hoffe, ich störe nicht?!" "Nie. Wie ist denn euer Fest? Schön?" "Ja, wenn auch etwas ruhiger und gesitteter als deins. Hab ich zumindest den Eindruck." "Ja, an Weihnachten kommt immer die ganze Verwandtschaft zu uns. Wir sind so in etwa 30 Leute, da kann der Geräuschpegel schon mal nach oben schnellen." "Wow. Naja, ich will dich auch gar nicht lange aufhalten. Hör zu, ich wollte mich nur für den Anhänger bedanken. Er ist echt toll und ich hab mich unheimlich gefreut." "Das freut mich. Wie gesagt: Ich musste einfach an dich denken." "Und dein Opa hat gesagt, du hast die Gravur selber gemacht?" "Ja. Ich wollte was Besonderes draus machen. Du bist ja auch was Besonderes." "Ben. Das ist... so lieb. Danke. Vielen vielen Dank. Ich hab ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, dass ich dir nichts geschenkt hab." "Das macht doch nichts." "Doch ich finde irgendwie schon. Immerhin bist du ja auch was Besonderes. Also... so wie jeder Mensch ja für sich... was... Besonderes ist. Also...", stammle ich völlig wirr herum. Da muss Ben schmunzeln: "Du fuchtelst gerade an deinen Haaren rum und bist knallrot, kann das sein?" "Was?" Oh Gott, er kennt mich echt gut. "Ach, nicht so wichtig. Ich wüsste aber, was du mir schenken kannst." Jetzt bin ich ja wirklich gespannt! "Schieß los!" "Ein Date. Was anderes wünsch ich mir nicht. Nur ein Date." "Ein Date? Was meinst du?", fordere ich verdutzt eine Erklärung. "Ich hol dich ab, wir gehen essen, danach ins Kino, bisschen knutschen und fummeln und wenns gut läuft - wovon ich doch ausgehe - bring ich dich nach Hause und wir verbringen die Nacht bei dir. Oder bei mir. Wie es dir lieber ist." Ich kann kaum glauben, was ich da höre. "Ist das dein Ernst? Du wünschst dir zu Weihnachten... Sex?" Ich bin vollkommen fassungslos. "Nein, ich wünsch mir ein Date. Eins, das gut läuft und idealerweise zu Sex führt. Aber nicht nur Sex. Das wäre ja jämmerlich." "Ben, das kann doch nicht dein Ernst sein..." Ehe ich weiterschimpfen kann, fällt er mir ins Wort: "Josie. Zwischen uns stimmt doch eigentlich alles. Warum hast du plötzlich die Notbremse gezogen?" "Das hatten wir doch alles schon. Ich denke einfach, das ist keine gute Idee." "Ich denke da anders." Stille in der Leitung. "Dann versprich mir wenigstens, dass du darüber nachdenkst." "Das kann ich nicht, Ben." "Ich fahr sofort los und schüttel dich. Also: Versprochen?" "Also schön. Ich überlegs mir. Aber erwarte nicht zu viel..." "Das ist doch schon mal ein Anfang. Dann feier noch schön, Josie. Und grüß deine Familie." "Du auch. Ben. Und danke nochmal." Mal wieder haut mich Bens Reaktion um. Ich weiß überhaupt nicht, was ich davon halten soll. Aber ich versuche, mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen, sondern das Weihnachtsfest mit meinen Lieben zu genießen.

 

 

Nach den Feiertagen bin ich gefühlt 5 kg schwerer und werde freundlicherweise von Joe zuhause abgesetzt. Jeder Schritt ist anstrengender als der vorherige. Linda ist auch schon zuhause und wir begrüßen uns erst mal herzlichst. "Hör mal Josie, Adrian war vorhin kurz hier und hat nach dir gefragt." "Ach wirklich?" Ich kann meine Freude nicht verbergen und muss schmunzeln. "Ja kleine Grinsebacke. Du sollst dich bei ihm melden, wenn du wieder hier bist." Ich wasche erst mal meine Wäsche der letzten Tage, springe dann kurz unter die Dusche und mache mich schließlich auf den Weg zu ihm.

 

 

Als Adrian mir die Tür öffnet, bilde ich mir ein, dass seine Augen kurz aufleuchten. Er begrüßt mich mit einer festen und langen Umarmung. "Schön, dich wiederzusehen." "Das kann ich nur zurückgeben. Hast du denn die Feiertage gut überstanden?" Wir plaudern kurz über die zurückliegenden Tage und aus heiterem Himmel fragt Adrian nach meinen Silvester-Plänen und erwischt mich damit eiskalt, sodass ich nur noch unvollständige Wörter daher stammeln kann. "Ich hatte gehofft, dass wir zusammen Silvester feiern." "Wow, Adrian. Echt total... gerne. Aber Linda und ihr Freund und ich und...", Ben wird kurzerhand unter den Teppich gekehrt, "... naja jedenfalls hatten wir vor, in der Bar von Lindas Freund und...", Ben wird wieder unter den Teppich gekehrt, " ...seinem großen Bruder ne kleine Privatfeier zu veranstalten." "Privat ist gut. Das hatte ich auch vor. Aber ich wäre noch einen Tick privater geblieben. Zu zweit eigentlich. Nur du und ich. Alleine." Dass er mir dabei um die Hüfte fasst ist an sich ja schön, in der jetzigen Situation aber etwas unangenehm für mich. Ich greife seine Oberarme - stelle nebenbei fest, dass die sich echt gut anfühlen - und versuche irgendwie, mich aus der Klemme zu manövrieren. "Naja weißt du, das war schon so abgemacht. Wir haben das schon vor den Feiertagen so besprochen." Urplötzlich höre ich mich dumme Kuh sagen: "Aber komm doch mit. Ich würd mich freuen, wenn du mich begleitest. Und die anderen haben sicher... nichts dagegen." Während ich mir innerlich selber vors Schienbein trete, hoffe ich, dass Adrian meine Einladung nicht annimmt. Doch meine Hoffnungen zerstreuen sich im nächsten Moment, als er zusagt: "Hmm... Hauptsache ich kann mir dir zusammen feiern. Natürlich komm ich gerne mit. Ich gehe davon aus, dass wir trotzdem mal den einen oder anderen Moment für uns haben." Mit aller Kraft versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen. Aber wie ich Ben kenne, wird wohl nicht viel Zweisamkeit zu erwarten sein. Er wird schon wissen, wie er dazwischen funkt. Oh je, was hab ich mir da nur eingebrockt?!?

 

 

Ich habe Bens Date-Bitte schon fast vollständig verdrängt. Natürlich ändert sich das, als Linda und ich uns Mittags mit den Jungs in der Bar treffen, um unsere Silvester-Fete weiter zu besprechen. Die Umarmung, die Ben mir zur Begrüßung gibt, wirft mich gedanklich wieder ein paar Tage zurück und auch sein selbstsicherer und bohrender Blick trägt nicht gerade zu meinem Wohlbefinden bei. Ich weiß natürlich, dass ich ihm noch eine Antwort schulde, aber das schiebe ich jetzt einfach mal ganz nach hinten. Da wir uns einig sind, dauert die Besprechung auch nicht lange. Ich überlege die ganze Zeit, wie ich es hinbekommen soll, anzukündigen, dass ich jemanden mitbringe. Kurzerhand plappere ich es einfach aus und bringe es endlich hinter mich. "Ich bringe übrigens noch jemanden mit. Also... nur zur Info. Das stört doch keinen, oder?!" Während Linda sich wie angeschossen umdreht und Löcher in die Luft starrt, werden Bens Augen größer und größer. Dave ist wie immer freundlich und will die Sache diplomatisch lösen: "Ähm... klar! Je mehr, desto besser. Das findest du doch auch, Ben! Oder?!" Aber Ben ist leider nicht mehr besonders gut aufgelegt und macht sich daran, sich die wichtigsten Informationen zu beschaffen: "Wen willst du denn mitbringen? Nen Typen? Ein Date?" Seine Miene wird immer finsterer. Um möglichst sofort die Flucht ergreifen zu können, speise ich ihn mit einem "Ein Bekannter von früher." ab und verabschiede mich. Als ich Adrian später Bescheid sage, dass wir Silvester zusammen feiern, kann ich ihm durchs Telefon richtig anhören, wie sehr er sich freut. Wir vereinbaren, dass wir uns um 20 Uhr dort treffen. Ich werde mit den anderen bereits vorher in der Bar sein, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen.

 

 

Und so kommt es auch. Ben lässt mich deutlich spüren, dass er nichts davon hält, dass ich jemanden treffe. Er macht auf unnahbar und reagiert ungewohnt kühl, wenn ich ihn gezwungenermaßen mal ansprechen muss. Meine Aufregung steigt von Minute zu Minute. Kurz vor 20 Uhr gehe ich schon mal vor die Tür, um Adrian abzufangen. Ausgerechnet in diesem Moment klingelt Bens Handy und er kommt ebenfalls raus um zu telefonieren. Weil ich höflich und gut erzogen bin, gehe ich einige Schritte von ihm weg und warte weiter in der Kälte. Im nächsten Moment schrillt seine Stimme hinter mir auf. "Naa, verspätet sich dein Date?" Erschrocken drehe ich mich um und schweige. Ben holt tief Luft und kommt auf mich zu: "Tut mir leid. Ich wollte nicht... naja..." "Schon gut, Ben. Geh bitte wieder rein." Er schaut mir über die Schulter und sein Gesicht verzieht sich ganz merkwürdig. Ich weiß beim besten willen nicht, was das soll. Auch mit seinem "Das gibts nicht!!!", kann ich zunächst nichts anfangen. Gerade als es mir langsam aber sicher dämmert, drohe ich schon aus allen Wolken zu fallen. "Ben! Was machst du denn hier?" Ich höre wildes Geklatsche und Rückengeklopfe. Nachdem ich mich umgedreht habe, läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Ben und Adrian scheinen sich tatsächlich zu kennen. Die beiden begrüßen sich überschwänglich und man kann ihnen die Freude aus etlicher Entfernung ansehen. Da macht Ben unbewusst eine Arschbombe ins Fettnäpfchen und will uns einander vorstellen. Das Gefühl, das sich in wenigen Augenblicken in ihm breit machen wird, will ich mir gar nicht vorstellen. "Josie, das ist Adrian. Ein alter Freund von früher. Adrian, das ist Josie. Eine... gute Freundin von mir." Während ich nach Worten suche, blickt Adrian verdutzt drein: "Ihr kennt euch?" Bens Gesichtsausdruck wirkt verwirrt und überfordert: "Ja klar! Kennt ihr..." Ich unterbreche ihn und kläre die ganze Geschichte auf. Schweren Herzens druckse ich schließlich rum: "Ben! Adrian ist mein... Date!" Für wenige Sekunden bleibt Ben mit versteinerter Miene stehen und starrt mir direkt in die Augen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.02.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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