Heinz-Walter Hoetter

Die Prinzessin vom Planeten WANDERER

Draußen war es bitterkalt. Die Nacht klirrte vor Kälte. Hoch droben am pechschwarzen Himmel glitzerten die Sterne wie kleine Diamanten.

 

Es schneite schon seit Tagen und niemand konnte vorhersagen, wann es wieder aufhörte.

 

Die junge Soldatin Riva Meridian stand auf Wacht hoch droben hinter den steinernen Zinnen einer mächtigen, ausgedehnten Festungsmauer und fröstelte.

 

In der rechten Hand hielt sie eine Lanze. Ein brauner Ledermantel, der ihr bis zu den Knien reichte, schlank sich um ihren üppig geformten Körper. Um nicht noch mehr zu frieren, ging sie jetzt einige Schritte auf und ab, wobei ihre blonde Mähne unter dem Eisenhelm trotzig hervorlugte und im eisigen Wind wild hin und her flatterte.

 

Eigentlich war das momentane Wetter für sie nichts ungewöhnliches. Sie war hier zwar nicht geboren, aber mit Wölfen, Bären, Waldkatzen und allerlei anderen wildlebenden Tieren kannte sie sich dennoch gut aus.

 

Auch die gewaltigen Kräfte der Natur, angefangen vom heulenden Wind über die weite, schneebedeckte Ebene, bis hin zu den hohen, aufwirbelnden Schneefontänen schreckte sie nichts. Das langgezogene Heulen der nach Nahrung suchenden Wölfe, das gefährliche Knistern der Eisdecken auf den zugefrorenen Seen und das Ächzen der Bäume unter der Last der hohen Schneemassen konnte Riva nicht ängstigen.

 

Sie sog die eiskalte Luft tief in ihre Lungen, blieb kurz stehen und ging schließlich langsam weiter. Die junge Frau war eine echte Abenteurerin. Am östlichen Ende der Festungsmauer traf sie auf den Soldaten Flynn Wanen.

Flynn war ein hünenhafter Krieger, mit freundlichen Augen zwar aber mit scharf geschnittenen, furchterregenden Gesichtszügen, die jedem Gegner tödliche Verwegenheit und wilde Entschlossenheit signalisierten.

 

Als er sie sah, lächelte er lüstern.

 

Der jungen Soldatin zitterten plötzlich die Knie. Hier oben war sie mit diesem kräftigen Kerl allein und niemand könnte ihr helfen, wenn er zudringlich würde. Sie fragte sich, ob die Kraft seiner Lenden und Arme auch der seines Geistes und seines Verstandes entsprachen.

 

Riva räusperte sich ein wenig.

 

Ist bei dir alles ruhig, Flynn?“ fragte sie ihn zögerlich.

 

Der nickte nur mit dem Kopf und schaute sie dabei von unten bis oben interessiert an. Sie konnte seine Gedanken erraten. Er begehrte sie. Seine Stimme klang schleppend.

 

Bei mir ist nichts los, außer, dass ich langsam kalte Füße bekomme. Hoffentlich ist bald die Wachablösung da“, antwortete er mürrisch und verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen. Dabei entblößte er seine ebenmäßigen Zähne, die in der Dunkelheit weiß wie Schnee leuchteten.

 

Für Riva Meridian war die Welt wieder in Ordnung. Sie umfasste ihre Lanze noch fester und marschierte den gleichen Weg auf der Festungsmauer wieder zurück, den sie vorher gekommen war. Während sie sich umdrehte, warf sie einen Blick über die nächtliche Schneelandschaft.

 

Plötzlich hielt sie abrupt inne, schob sich in die nächste, zugeschneite Zinne, beugte ihren Körper über den Mauerrand und schaute mit halb zugekniffenen Augen in die Finsternis hinein. Ihr war eine Bewegung im Schnee aufgefallen.

 

Schon stand Flynn ganz nah neben ihr.

 

Was ist?“ fragte er sie flüsternd.

 

Da! Hast du das gesehen?“

 

Riva deutete mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf eine hohe Schneeverwehung, keine hundert Schritte vom Haupttor entfernt.

 

Auch Flynn kniff jetzt die Augen zusammen und starrte mit angestrengtem Blick in die Dunkelheit hinein.

 

Ein großer Schatten huschte herum, der näher kamen.

 

Vielleicht ist es ein Tier, dachte sich Riva und blickte abermals hinüber zur Schneeverwehung.

 

Was meinst du, Flynn? Schlagen wir Alarm?“

 

Warte noch ein bisschen, Riva! Ich glaube...“

 

Dann erschreckte er. Flynn erkannte plötzlich deutlich eine riesenhafte Gestalt, die gleich neben der hohen Schneeverwehung stand.

 

Riva duckte sich instinktiv. Nur Flynn blieb stehen und blickte mit nervös flackerndem Blick über die verschneiten Zinnen.

 

Wer ist dieser Kerl? Will der uns angreifen?“ fragte er mit heiser gewordener Stimme und schaute hinüber zu der jungen Soldatin, die nur ratlos mit den Achseln zuckte.

 

Langsam verrann die Zeit. Riva hatte das komische Gefühl, dass sich da draußen etwas Unheimliches anbahnte. Etwas, das ausschließlich sie allein betraf.

 

Flynn fuhr zurück, duckte sich ebenfalls und gesellte sich zu Riva.

 

Vielleicht gehört der Kerl zu einer Vorhut. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man uns bei diesem Wetter angreifen will.“

 

Ich gehe runter, um die Bereitschaft zu wecken“, sagte Riva leise. Sie spürte auf einmal die Kälte nicht mehr und ihr Puls schlug ihr bis zum Hals. Der Fremde neben der Schneeverwehung interessierte sie so sehr, dass sie sich noch einmal in eine Zinne schob und angestrengt in die Nacht blickte.

 

Das Schneetreiben nahm zu. Genaues war deshalb nicht zu erkennen. Die Gestalt war irgendwohin verschwunden. Die Soldatin schüttelte verwirrt den Kopf.

 

Mittlerweile hatte Flynn vorsichtshalber die Bereitschaft selbst alarmiert. Ein ziemlich hochgewachsener Hauptmann kam mit einigen seiner Bereitschaftssoldaten auf die Mauer. Ihre Ledermäntel flatterten im Wind, als sie leise wie Raubkatzen zu den Zinnen der mächtigen Festungsmauer heraufschlichen. Nur keine Geräusche machen. Der Feind sollte nicht wissen, wo sie sich aufhielten. Ein anderer Teil der Bereitschaft hatte sich schwer bewaffnet unten am Tor in der Nähe der Seilwinde versammelt und wartete auf neue Befehle.

 

Der Hauptmann und einige seiner Offiziere, die man eilig herbei gerufen hatte, berieten sich gerade im Schutze eines Festungsraumes. Ein Melder kam herein.

 

Herr Hauptmann“, sagte er mit leiser Stimme, „der Fremde wurde wieder gesichtet. Er trägt einen halbkugelförmigen Helm mit einem durchsichtigen Visier, hinter dem sich unentwegt ein rotes Licht bewegt. Offenbar ist er völlig nackt. Unsere Späher konnten nichts an ihm entdecken, was nach Bekleidung ausgesehen hätte. Eigentlich müsste der Mann schon längst erfroren sein. Kein normaler Mensch hält die Kälte da draußen in dieser dürftigen Aufmachung aus.“

 

Der Hauptmann blickte den Melder missmutig an. Dann sagte er mit skeptischem Gesichtsausdruck: „Lasst zwanzig Männer durch den geheimen Nebenausgang nach draußen gehen. Sie sollen sich an den Fremden heranschleichen und ihn überwältigen. Der Kommandant will, dass sie diesen Kerl in die Festung zu ihm bringen. – Führen sie den Befehl sofort aus und erstatten sie mir umgehend Bericht, wenn die Truppe mit dem Gefangenen zurückgekehrt ist!“

 

Jawohl, Herr Hauptmann!“ bestätigte der Melder mit leiser Stimme, verließ die Mauer und verschwand in der Dunkelheit des Hofes. Die junge Soldatin Riva und der Soldat Flynn folgten ihm auf dem Fuß.

 

Als sie zusammen im Hof angekommen waren, hatte der Melder bereits dem anwesenden Offizier die Anweisungen des Hauptmannes vollständig überbracht. Wortlos gab er den Soldaten ein Zeichen, die daraufhin ihre Schwerter zückten und einen geheimen Nebeneingang auf der gegenüberliegenden Seite des weitläufigen Hofes zielstrebig ansteuerten. Einer nach dem anderen verließen sie das Innere der schützenden Festungsanlage durch das mannshohe Tor, das aus massiver Eiche bestand und mit eisernen Riegel bestückt war.

 

Flynn und Riva waren die letzten, die hindurch huschten. Sie versanken draußen sofort bis an die Knie im tiefen Schnee. Beide stießen sie stille Verwünschungen aus und eilten dem vorausgehenden Offizier und seinen Männern hinterher.

 

Das schaurige Heulen einer hungrigen Wolfsmeute ertönte. Doch weder Flynn noch Riva machte das Angst, auch wenn die Schneewölfe um diese Jahreszeit besonders gierig nach Fleisch waren.

 

Der Offizier, sein Name war Flavius Strabo, streckte plötzlich seine rechte Hand aus, indem er das Schwert in eine ganz bestimmt Richtung hielt. Die Klinge deutete auf ein verschneites Gebüsch hin, das auf einer leichten Anhöhe lag.

 

Von dort oben aus können wir den Fremden beobachten. Wir schleichen uns ins Unterholz und rühren uns erst wieder, wenn ich es sage. – Ich will keinen Ton hören! Also, vorwärts mit euch, Leute!“

 

Die Soldaten schlichen geduckt weiter, und die Soldatin Riva fragte sich insgeheim, warum der Fremdling so verstohlen tat. Schließlich erreichten sie alle gemeinsam die kleine Anhöhe und krochen ins Unterholz. Das Gebüsch war total zugeschneit und bot ihnen deshalb eine hervorragende Tarnung. Der Offizier suchte die vor ihm liegende Umgebung ab. Bald entdeckte er die unheimlich aussehende Gestalt, die wie angewurzelt keine dreißig Meter vor ihm im tiefen Schnee stand. Aus seinem Kopf ragten dünne Stangen hervor und in seiner rechten Hand hielt er einen länglichen Gegenstand, der aber nicht aussah wie ein Schwert oder eine Lanze.

 

Der Fremde schien sie nicht bemerkt zu haben. Noch nicht.

 

Der Offizier gab plötzlich einen leisen Pfeifton von sich. Das war der vereinbarte Befehl zum Angriff. Gemeinsam huschten er und seine Soldaten wie lautlose Schatten aus der Deckung hervor und gingen von hinten auf die unheimliche Gestalt zu, die sich immer noch nicht rührte. Das Heulen des Windes verschluckte das verräterische Knirschen ihrer Schritte.

 

Als sie etwa nur noch sechs oder sieben Meter hinter ihm standen, drehte sich die Gestalt behäbig um. Ein leichtes Surren ging von ihr aus. Offenbar handelte es sich um einen Mann, dessen Körpergröße wohl an die drei Meter maß. Er hatte die heranschleichenden Soldaten anscheinend schon längst entdeckt, vor denen er nicht die geringste Angst hatte. Jedenfalls zeigte er sie nicht.

 

Der Offizier blieb stehen und seine Soldaten taten es ihm nach. Fassungslos standen sie da und vor Grauen ließen sie die Waffen sinken, als sich der Fremde schlagartig in die Luft erhob und vor ihren Augen in Richtung der Festungsanlage davon schwebte.

 

Ein lautes Donnern erschallte, als er die Mauer überflog. Schreie wurden dahinter laut und die aufwachenden Menschen in der Festung gerieten in Panik.

 

Flynn und Riva liefen so schnell sie konnten den gleichen Weg zurück ins Innere der Festungsanlage.

 

Als sie drinnen angekommen waren, stand der Fremde bereits in der Mitte des Hofes und bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. Wie eine in Beton gegossene Säule stand er da. Eine große Menschenmenge hatte sich mittlerweile um ihn herum versammelt. Offenbar war die anfängliche Furcht vor dem Riesen gewichen und hatte jetzt einer aufkommenden Neugierde Platz gemacht.

 

Ein lauter Kampfschrei erschallte über der Mauer, als plötzlich ein versteckter Bogenschütze auf die wie erstarrt da stehende Gestalt zielte und einen Pfeil abschoss, der allerdings wirkungslos von der Haut des Fremden abprallte. Ein erstauntes Raunen ging durch die verblüffte Menge.

 

Flynn stand jetzt zusammen mit Riva direkt vor dem Riesen. Mit mörderischer Kraft lief Flynn wie von Sinnen auf den Mann zu, prallte aber einen Schritt vor ihm in einem weiß blauen Blitz ab und fiel in den festgetretenen Schnee. Die Menge floh schreiend auseinander, als der Fremdling den länglichen Gegenstand in seiner rechten Hand hob und ihn auf den am Boden liegenden Soldaten richtete.

 

Ein gleißend heller Strahl verließ die Waffe des Ungetüms und traf Flynn direkt in der Mitte des Körpers, der mit einem hässlichen Geräusch zerplatzte, wie ein zu stark aufgeblasener Luftballon. Seine Fleischfetzen flogen nach allen Seiten durch die Gegend.

 

Riva übergab sich und versteckte sich vorsichtshalber hinter einem großen Holzwagen, der mit etlichen Strohballen beladen war.

 

Dann meldete sich der Hauptmann zu Wort. Sein Blick suchte den Fremden, der wie ein Roboter aussah.

 

Was wollt ihr von uns?“ schrie er mit lauter Stimme.

 

Der Blick der riesenhaften Gestalt wanderte zum Hauptmann, der sich daraufhin ängstlich zwischen seine Soldaten mischte.

 

Ich suche jemanden, der sich in eurer Festung aufhält“, sagte die hünenhafte Gestalt mit lauter Stimme. „Es handelt sich um jemanden, der meinem Herrn gehört und seit etwa fünf Sonnenumläufen verschwunden ist. Ich aber habe die Person gefunden und muss sie unbedingt zurückbringen. Koste es, was es wolle. Seid also vernünftig und euch wird kein Haar gekrümmt.“

 

Die junge Soldatin Riva Meridian empfand plötzlich eine eisige Kälte. Verschüttete Erinnerungen kamen zurück, von denen sie eigentlich nichts wissen wollte. Aber sie drängten sich unaufhörlich in ihr Bewusstsein. Sie konnte nichts dagegen tun.

 

Sie war die einzige, die nicht aus dieser Umgebung stammte oder hier geboren worden war. Sie wusste auch auf einmal, wer dieses Ungetüm war, das hier mitten im Hof der Festungsanlage stand und bereits einen Mann getötete hatte. Es war ein Such- und Kampfandroide ihres Vaters, des Herrschers vom Planeten WANDERER, der eines seiner interstellaren Sternenschiffe geschickt hatte, um sie, die Sternenprinzessin, Miss Riva Meridian, nach Hause zurückzuholen.

 

Wie ist der Name der von euch gesuchten Person?“ fragte der Hauptmann mit lauter Stimme.

 

Ihr Name ist Riva Meridian. Ich habe sie bereits geortet und möchte die Prinzessin darum bitten, sich zu zeigen.“

 

Die junge Soldatin hatte keine andere Wahl. Der Androide würde die Menschen hier töten, wenn sie persönlich nicht bald seiner unmissverständlichen Aufforderung folgen würde. Langsam und nur zögerlich trat sie hinter dem Holzwagen hervor. Als sie frei stand, wurde sie im gleichen Augenblick von einem Tracktorstrahl eingehüllt und festgehalten. Dann verschwand sie auf der Stelle im Nichts, als hätte sie der Boden mit Haut und Haaren verschluckt.

 

***

 

Miss Meridian? Können Sie mich hören? Wie geht es ihnen jetzt?“ fragte ein Mann im weißen Kittel, der sich weit zu ihr heruntergebeugt hatte. Riva lag auf einer breiten, beheizten Liege, die gerade aus einer gläsernen Röhre rollte.

 

Ein leichtes Schwindelgefühl erfasste sie, als sie sich abrupt aufrecht hinsetzte und ihr einfiel, wo sie sich befand.

 

Dr. Martin Rockwell zuckte verlegen die Achseln. Er war der Betreiber des Traumstudios und musterte die junge Frau lächelnd.

 

Meine liebe Miss Meridian. Das war die erste Folge. In der zweiten geht es dann weiter, natürlich nur dann, wenn sie es ausdrücklich wünschen. Dort können sie dann herausfinden, welches Geheimnis die Sternenprinzessin umgibt und warum sie vor ihrem Vater, dem Herrscher von WANDERER, geflohen ist.

Wissen Sie, das kann eine unendliche Geschichte werden...“

 

Die junge Frau zuckte mit den Schultern. Verlegen schaute sie sich um, als käme ihr das Scheinweltenspiel selbst ein wenig kindisch vor.

 

Ich glaube nicht, dass ich das herausfinden will, Dr. Rockwell. Der Androide hat angefangen zu töten. Das ist mir zu phantasielos. Ich dachte, das grausames Töten nicht in ihren Traumangeboten vorkommt. Das war ja richtig widerlich, was ich da erleben musste. Zerfetzte Körperteile flogen mir um die Ohren. Ich hatte richtige Angst um mich.“

 

Ich habe sie vorher gewarnt, Miss Meridian. Das Traumspiel heißt nun mal „Die Prinzessin von Wanderer“. Es ist ein Stück mit allem, was ein Abenteuer dieser Art zu bieten hat, inklusive Intrigen, mit Krieg, grausamen Kämpfen, mit Mord und Totschlag. Das gehört einfach dazu. Sie wollten doch knisternde Spannung – oder habe ich mich da etwa falsch ausgedrückt, als sie mich danach fragten?“

 

Ist ja schon gut, Doktor Rockwell. Ich bin die ungezogene Tochter eines Sternenkönigs, die immer wieder von zu Hause abhaut, ihre königliche Herkunft vergisst und sich überall im Universum herumtreibt, um neue Abenteuer zu erleben, aber ihrem Vater das Leben dabei schwer macht. Ich muss mich dabei außerdem mit Barbaren herumschlagen und werde von einem Androiden verfolgt. – Wie spannend.“

 

Meine Kunden sind jedenfalls ganz verrückt danach“, sagte Dr. Rockwell fast schon beleidigt und setzte eine Unschuldsmiene auf.

 

Ich nicht, auch wenn das Medium vielleicht seine gewissen Reize für manche meiner Zeitgenossen hat. Ich wollte es eben auch mal ausprobieren. Ist halt modern...“

 

Die junge Frau gähnte. Sie fühlte sich merkwürdigerweise wie zerschlagen. Sie rührte sich deswegen auch nicht, als Dr. Rockwell die Stirnkontakte löste, die sie mit dem Traumgenerator im Hintergrund verbanden.

 

Prinzessin von Wanderer hin oder her – ich hab wohl keine Ader für so was. Aber immerhin kann man sich damit prima die Zeit totschlagen“, sagte sie schnippisch.

 

Der Doktor nickte höflich. Er schaute nebenbei auf die Uhr, denn seit einer halben Stunde hatte er eigentlich schon Feierabend.

 

Aber was tut man nicht alles für eine junge hübsche Frau, die die verzogene Tochter seines Arbeitgebers war, der über ein Heer von über 300 000 Angestellte und Arbeiter weltweit verfügte.

 

Doktor Rockwell schaltete den sanft brummenden Traumgenerator ab, verließ den Raum und verabschiedete sich von seiner Kundin, Miss Riva Meridian.

 

Er war froh, endlich nach Hause gehen zu können.

 

 

ENDE

 

 

©Heinz-Walter Hoetter

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.02.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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