Heinz-Walter Hoetter

Der Fall T-Bird (Teil 1)


 

Random & Shannon

Ermittlungsagentur NEW YORK

 

 

 

 

 

Der Fall T-Bird

(Teil 1)

 

Die lange Reise vom Roten Planeten Mars bis zur schönen Mutter Erde mit der Horizont II war für mich, wohl auch wegen der künstlichen Schwerkraft im Innern dieses riesigen, kugelförmigen Sternenschiffes, sehr angenehm gewesen.

 

Als ich nach der obligatorischen Landedurchsage des bordinternen Computers etwas später aus meiner geräumigen Passagierkabine in den tunnelförmigen Gang zur Sammelluftschleuse trat, hatte der imposante Kugelraumer schon längst mit seinen gewaltig aussehenden, acht stählernen Landestützen auf der riesigen Landeplattform behutsam aufgesetzt.

 

Die bis dahin deutlich spürbaren Vibrationen der Antischwerkrafttriebwerke verringerten sich immer mehr, als sie nacheinander automatisch abgeschaltet wurden. Sofort fuhren aus riesigen Öffnungen des meterdicken Betonbodens monströs dimensionierte Stahlklammern hervor, die sich knirschend nach und nach über die klobigen metallenen Fußteller der einzelnen Standbeine des Raumschiffes schoben und es so in seiner einmal eingenommenen Landeposition unverrückbar arretierten.

 

Die notwendigen Sicherheitsschecks liefen relativ schnell und reibungslos ab. Trotzdem dauerte es noch eine ganze Weile, bis sich nacheinander die schweren seitlichen Fahrwände der Ausstiegsschleusen mit einem leisen Surren hydraulisch öffneten und die wartenden Reisenden, schwebend auf breiten Panzerglas gesicherten Transporterplattformen, das gigantische Raumschiff auf diese angenehme Art und Weise endlich verlassen konnten.

Radlose Antischwerkrafteinheiten übernahmen die sich vorsichtig herab senkenden Decks im Huckepackverfahren und brachten sie zu den einzelnen Ausgangsterminals des von seiner Größe her riesenhaft dimensionierten Raumflughafens. Die Organisation war einfach perfekt. Alles spielte sich störungsfrei ab und nirgendwo gab es auch nur das kleinste Problem. Mich erstaunte das immer wieder.

 

***

 

Ich befand mich etwas später mitten unter den dichtgedrängten Passagieren der Horizont II und durchquerte zusammen mit ihnen, stehend auf einer breiten sich mit gleichmäßiger Schrittgeschwindigkeit bewegenden Bandstraße, die weit gespannte futuristisch aussehende Bogenhalle aus buntem Plexiglas, verchromt glänzenden Metallträgern und Marmor vertäfelten Betonsäulen.

 

Der ganze Gebäudekomplex war angenehm klimatisiert, doch vor den sich vollautomatisch öffnenden Ausgangstüren schlug uns allen abrupt eine unsichtbare Wand aus schwülheißer Luft entgegen, die bei mir sofort einen echten Schweißausbruch auslöste. Wenige Augenblicke später verließ ich, die beiden Rollenkoffer links und rechts an den Händen hinter mir herziehend, das langsam dahin kriechende Personenbeförderungsband und hielt draußen erst einmal inne.

 

Da stand ich nun mitten in der geschäftig pulsierenden Menschenmenge. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel herunter, und ihr grelles Licht blendete für wenige Sekunden meine von der langen Raumfahrt empfindlich gewordenen Augen.

 

Ich hob deshalb die rechte Hand schützend vors Gesicht und schaute mich einen Moment lang nach allen Seiten um. Links und rechts der weitläufig angelegten Ausgangsbereiche befanden sich haushohe Reklametafeln auf denen in schwarzer Wanderschrift auf rotem Untergrund geschrieben stand:

 

WILLKOMMEN IN TERRANIA BAY CITY!

 

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt!

 

Doch kaum war der letzte Buchstabe verschwunden, fing der gleiche Satz wieder von vorne an.

 

Eine Zeitlang betrachtete ich etwas abwesend und unschlüssig die beeindruckende Vielfalt der übrigen bunt leuchtenden Werbeflächen, die einem rund um den gigantischen Raumflughafen fast überall begegneten.

 

Ich riss mich zusammen, konzentrierte mich auf meine nähere Umgebung und rief mit winkenden Händen schließlich einen der wartenden Gepäckandroiden zu mir rüber, die hier überall wie erstarrte Schaufensterpuppen herumstanden und geduldig auf Kundschaft warteten. Als die menschenähnliche Maschine nur wenige Augenblicke später vor mir stand, vertraute ich ihr sofort meine beiden robusten Rollenkoffer aus stabilem Hartkunststoff an, die ich seit meiner Ankunft im Raumhafen von Terrania Bay City widerwillig hinter mir hergezogen hatte. Von dieser unbequemen Last endlich befreit konnte ich mich jetzt erst einmal in aller Ruhe etwas genauer umsehen.

 

Überall wimmelte es nur so von quirlig und geschäftig herum eilenden Menschen. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass sämtliches Geschehen um mich herum ganz ohne Hektik und Stress ablief. Auf dem Mars war das alles ganz anders gewesen. Da gab es insgesamt viel weniger Einwohner, die dafür aber umso unruhiger und nervöser hin und herliefen. Vielleicht mochte es daran liegen, so dachte ich mir jedenfalls, dass der Mensch hier auf seiner schönen Mutter Erde ein unbeschwerteres Lebensgefühl entwickeln konnte, das von einem wesentlich höheren Grad an Sicherheit und Geborgenheit geprägt war, als auf den weit abgelegenen Planeten, die er mittlerweile besiedelt hatte. Heimat blieb eben Heimat, und sie konnte wohl offenbar durch nichts anderes ersetzt werden, fiel mir dazu ein.

 

Ich verließ den parkähnlich angelegten Vorplatz, kam an einer ziemlich großen Springbrunnenanlage aus üppig verschnörkeltem, weißgelben Marmor vorbei, aus deren Wasserbecken in der Mitte gurgelnd und zischend eine armdicke Fontäne an die zwanzig Meter steil nach oben in den blauen Himmel schoss. Ich blieb interessiert stehen, beobachtete das faszinierende Spektakel aus sicherer Entfernung und genoss die frisch feuchte Luft, die hier in der Umgebung des Brunnens etwas kühler zu sein schien. Dann schaute ich mich abermals nach allen Seiten um.

 

Plötzlich erblickte ich direkt vor mir eine blonde Schönheit in einem ziemlich engen Bikini, und mit einem gelben Strohhut auf dem Kopf, der wie ein großer Sombrero aussah. Darunter lugte eine Sonnenbrille mit dicken Rändern und dunklen Gläsern hervor. Das Girl sah einfach hinreißend aus. Ihre von der Sonne verwöhnte, braune Haut – und die zeigte sie mit sündiger Offenheit – war von einem seidigen Glanz, wodurch ihre hinreißende Figur nur noch schöner wurde.

 

Das junge hübsche Ding stieg betont lasziv in einen schnittig aussehenden Schwebegleiter und ließ sich außerdem noch ziemlich viel Zeit dabei, und diese Zeit benutzten einige herumstehende und gerade vorbeikommende Männer, um ihre lüsternen Blicke am wohl geformten Körper des stoffarmen Bikinimädchens zu weiden.

 

Ich war von der jungen Schönheit ebenfalls nicht weit entfernt und betrachtete mit den anderen Männern zusammen das von ihr Dargebotene mit einigem Interesse.

 

Sie machte es sich schließlich hinter dem klobigen Steuerknüppel des Antigravitationsgleiters bequem und überblickte mit einer hochgezogenen Augenbraue ihr männliches Königreich. Als sie abfuhr, schien sie verächtlich in meine Richtung zu lächeln. Dann beschleunigte sie das von Turbinen angetriebene Gefährt ohne Räder schlagartig und war damit schon bald hinter der nächsten Kurve verschwunden.

 

Ich schaute ihr begehrlich hinterher.

 

Der schlanke Gepäckandroide mit meinen Koffern knuffte mich plötzlich in die Seite.

 

Wenn Sie deswegen schon die Augen so aufreißen, Mann oh Mann“, sagte er mit einem hintergründigen Grinsen seiner wulstigen Gummilippen, „dann steht Ihnen noch einiges bevor, wenn Sie erst an den Strand kommen. – Möchten Sie ein Taxi?“

 

Gibt es denn hier mehr von der Sorte?“ fragte ich neugierig. „Wenn bei uns zu Hause ein Mädchen so viel von sich zeigen würde, landete sie ganz schnell im Gefängnis.“

 

Viel zu viele“, antwortete der nimmermüde Gepäckandroide. „Das ist eben Terrania Bay City. Hier gibt es alles, hier geht alles. Aber machen Sie sich nichts vor. Je mehr die Püppchen zeigen, um so weniger ist von ihnen zu haben. Bei denen zieht nur Money und nochmals Money.“

 

Der quirlige Androide machte eine kurze Pause. Dann fragte er mich ein weiteres Mal: „Was ist, wollen Sie nun ein Taxi oder nicht?“

 

Natürlich wollte ich ein Taxi, zog mein Taschentuch aus der rechten Hosentasche und wischte mir damit über das verschwitzte Gesicht. Es war kurz vor zwölf Uhr mittags, und die Temperatur stieg langsam weiter an. Keine einzige Wolke war am azurblauen Himmel zu sehen und der Tag versprach noch heißer zu werden. Aus dem riesigen Raumflughafen strömten Massen von Menschen zu den wartenden Fahrzeugen, darunter wuchtig geformte Antigravitationstaxen und imposant aussehende Schwebebusse in allen nur denkbaren Größen und Bauformen, die, jedes Mal vollbesetzt mit Passagieren, in alle Himmelsrichtungen mit laut aufheulenden Turbinen davon rauschten.

 

***

 

Terrania Bay City war unter anderem auch ein äußerst beliebter Badeort, wo anscheinend jeder aus dem Planetensystem SOL, und darüber hinaus, zum Urlaub machen hinwollte. Ich hoffte inbrünstig, dass Mark daran gedacht hat, mir ein Zimmer reservieren zu lassen.

 

Ein schnelles Antigravitationstaxi fuhr vor, und der Trägerandroide verstaute meine beiden Koffer in seitlich am Fahrzeug angebrachte rund geformte Gepäckbehälter. Ich bezahlte für seine flotte Leistung auf elektronischem Wege, und er ging.

 

Zum Delphi-Hotel!“ rief ich mit lauter Stimme dem wartenden Roboterfahrer zu, stieg ein und wischte mir abermals mit meinem Taschentuch über das schweißnasse Gesicht. Die flimmernde Hitze in Terrania Bay City machte mir in der Tat etwas zu schaffen, aber zum Glück war der Fahrgastraum des Taxis klimatisiert. Ich genoss die angenehme Kühle und lehnte mich entspannt nach hinten in den weichen Rücksitz.

 

Der Personenbeförderungsgleiter, mit den umlaufenden knallroten Doppelstreifen auf der gelben Karosserie, kämpfte sich seinen Weg durch den dichten Verkehr und bog nach zwei oder drei Minuten in die Hauptstraße zum Meer ein, einen imposanten, breiten Boulevard mit eleganten Geschäften, noblen Restaurants, einer giftgrünen Palmen Allee und künstlichen Verkehrspolizisten in schicken Tropenuniformen. Die Stadt sah reich aus. Große, neumodisch aussehende Sportschwebegleiter und eine Menge anderer futuristisch geformte Antigravitationsvehikels säumten die Straße an beiden Seiten, viele davon in der Größe mittlerer Busse. Ich wähnte mich bei ihrem Anblick in einem Science Fiktion Film versetzt.

 

Während wir mit dem Verkehr dahinkrochen, beugte ich mich ein wenig nach vorne und starrte durch die getönten Scheiben auf die vorbeigehenden Frauen. Die meisten trugen Strandkostüme im Schnitt von Pyjamas, andere bunte Büstenhalter und Shorts und einige hübsche Mädchen kamen sogar in ziemlich knappen Badeanzügen daher, von denen manche dem alten französischen Stil nachgeahmt waren.

 

Wie ich sehen konnte, gaben die Fetten unweigerlich Shorts den Vorzug. Ein paar konnten sich so sehen lassen, aber die mittleren Jahrgänge und die Fetten herrschten doch vor.

 

Der aufmerksame Roboterfahrer bemerkte im breiten Rückspiegel meinen interessierten Gesichtsausdruck und drehte sich etwas zur Seite, sodass er mich aus dem Augenwickel heraus sehen konnte.

 

Sieht ganz wie der Fleischmarkt am Samstagabend aus“, meinte er lakonisch.

 

Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, an was es mich erinnert“, antwortete ich und lehnte mich wieder zurück. „Scheint aber ein ganz nettes Städtchen zu sein hier.“

 

Mein elektronischer Freund zog etwas nachdenklich seine künstlichen Augenbrauen hoch.

 

Meinen Sie? Ich gebe keinen galaktischen Cent dafür. Wenn Sie nicht gerade Millionär sind, hängt man sich besser auf, als hier zu leben. Hier gibt es mehr Milliardäre und Millionäre auf den Quadratkilometer, als in jeder anderen Gegend in dieser Welt. Haben Sie das gewusst?“

 

Nein, woher auch?“ antwortete ich ihm und fragte mich gleichzeitig, ob ich genug Geld auf dem Konto hatte. Ich wusste, dass jeder Versuch Mark anzupumpen, so gut wie aussichtslos war. Mit Geld konnte er nur schlecht umgehen. Das war auch der Grund dafür gewesen, dass unser Kreditinstitut seine elektronische Cashkarte wegen permanenter Limitüberschreitung in den letzten Jahren mehrmals gesperrt hatte. Zum Glück bekam unsere Agentur immer genug lukrative Aufträge, um Mark jedes Mal wieder aus der Patsche zu helfen.

 

Das Antigravitationstaxi schwebte einen sanft ansteigenden Hügel hinauf, vom Meer wieder fort, und erreichte nach einiger Zeit eine stille Straße mit herrlichen Orangenbäumen zu beiden Seiten.

 

Schließlich rauschte es mit gedrosselten Turbinen vor dem Hotel „Delphi“ vor.

 

Noch beim Aussteigen sah ich mir das Gebäude an, das im mediterranem Stil gehalten war. Es hatte eigentlich nichts Luxuriöses an sich. Es war ein Hotel, wie Mark es sich aussuchte. Wahrscheinlich war das Essen gut. Er hatte nämlich Talent dafür, Hotels zu finden, in denen es gutes Essen gab.

 

Ein quirliger Boyandroide im blauen Anzug und viel zu großen, naturell verzierten Goldknöpfen kam heraus und nahm meine Koffer entgegen. Ich hielt derweil dem Roboterfahrer meine elektronische Cashkarte mit meinen persönlichen Daten direkt vor die Augen. Sofort führte er einen Scan durch, um dann mit einem freundlichen OK die Bezahlung der Fahrtkosten zu bestätigen. Dann brauste er mit aufheulenden Turbinen davon. Anschließend stieg ich die breiten Stufen zur Hotelhalle hinauf.

 

Die Halle selbst war ziemlich groß, mit hellbraunen Stühlen aus geflochtenem Korb und ein paar Palmen in stumpfen Messingkübeln ausgestattet. Der Fußboden bestand aus einer mir unbekannten Art glatt polierter Steinplatten, die an den trittgedämpften Gehstellen mit großzügig bemessenen, weinroten Läufern überzogen waren. Wenn die Hotelhalle auch nicht gerade einen überaus großartigen Eindruck auf mich machte, so war es doch zumindest überall sauber. Und darauf legte ich schon mal großen Wert.

 

***

 

Der Empfangschef war ein Mensch und ein kahl werdender Fettwanst noch dazu, dessen Seidenkrawatte sein schwabbeliges Doppelkinn stützen musste. Lächelnd zeigte er mir seine Zähne und reichte mir einen altmodischen Kugelschreiber rüber.

 

Haben Sie Ihr Zimmer vorausbestellt, Sir?“

 

Hoffentlich. Mein Name ist Lester Random. Hat Mr. Shannon Sie nicht über meine Ankunft informiert?“

 

Der Mann am Empfangsschalter schaute jetzt auf einen Bildschirm.

 

Einen Augenblick später nickte er bestätigend mit dem Kopf.

 

Äh, gewiss doch, Mr. Random. Ich habe Ihnen das Zimmer neben seinem reserviert.“ Er legte mit einer automatischen Bewegung seinen Zeigefinger auf den messingfarbenen Klingelknopf, der sich gleich vor dem Monitor befand und nur wenige Sekunden später materialisierte sich ein flinker Hausdienerandroide.

 

Bringe Mr. Random auf sein Zimmer 245“, ordnete er an und deutete auf mich.

 

Er zeigte mir wieder seine Zähne. „Ich hoffe, es wird Ihnen bei uns gefallen. Alles was wir für Sie tun können… Wir sind um unsere Gäste sehr bemüht... Wir erfüllen Ihnen jeden Wunsch. Ich betone besonders ’jeden Wunsch’, Mr. Random...“

 

Ich unterbrach ihn einfach.

 

Danke, ich verstehe, was Sie meinen. Ist Mr. Shannon da?“

 

Nein. Er ging vor etwa einer Stunde fort.” Er gönnte mir ein scheues, nur kurz angedeutetes Lächeln. „Mit einer jungen Dame. Ich vermute, sie sind an den Strand gegangen.“

 

Mich überraschte diese Aussage des Empfangschef nicht. Mark hatte für Arbeit nicht viel übrig, und Frauen waren nun mal seine große Schwäche.

 

Wenn er zurückkommt, richten Sie ihm aus, ich sei angekommen. Ich werde in meinem Zimmer sein“, sagte ich.

 

Gewiss doch, Mr. Random. Ganz wie Sie wünschen. Hätten Sie sonst noch einen Wunsch?“

 

Nein, im Augenblick nicht“, murmelte ich zurück und ging.

 

Der Hausdienerandroide und ich quetschten uns mit meinem sperrigen Gepäck in den altmodisch gebauten Fahrstuhl, von dem wir uns wenige Augenblicke später zwei Etagen hochhieven ließen.

 

Zimmer 245 war etwas größer als eine normale Garage und so heiß wie ein Backofen. Das Bett sah nicht aus, als ob sich ein Zwerg in voller Länge darin ausstrecken könne, die vergilbte Dusche tropfte, und vom Fenster aus hatte man keinen viel versprechenden Ausblick. Ich hoffte wenigstens, dass es billig sein würde. Etwas anderes hatte es zu seiner Empfehlung nicht aufzuweisen.

 

Nachdem der Hausdienerandroide das Zeremoniell des Sonnenblendenherunterlassens und des Sonnenblendenwiederhochziehens, das Ein- und Ausschalten diverser Lampen der Zimmerbeleuchtung hinter sich gebracht hatte und so tat, als sei er darüber überrascht dass alles funktionierte, bekam ich ihn endlich los.

 

Ich klingelte etwas später nach dem Zimmerkellner und bestellte eine Flasche eisgekühlten Whisky, der mir umgehend von einem weiblichen Androiden in enger Hostessuniform und extra üppiger Oberweite gebracht wurde. Ich schickte sie wieder fort. Dann riss ich mir die Kleider vom Leib und ging unter die vom übrigen Raum abgetrennte Dusche. Solange ich unter ihr stand, fühlte ich mich wohl. Aber als ich in das Zimmer zurückkam, brach mir wieder der Schweiß aus.

 

Ich labte mich an einem Schluck von dem gut gekühlten, rauchig schmeckenden Whisky, der mich erfrischte, und gerade, als ich im Begriff stand, wieder unter die Dusche zu gehen, hämmerte jemand laut gegen die Zimmertür.

 

Ich warf mir das breite Badetuch um die Hüfte, ging zur Tür und öffnete sie.

 

Ein ziemlich großer Kerl mit einem roten, wettergegerbten Gesicht und hässlich aussehenden Sommersprossen auf dem Nasenrücken, der schon auf Kilometer nach Polizei roch, drängte mich in das Zimmer zurück und schloss die Tür hinter sich.

 

Heißen Sie Random, genauer gesagt Lester Random?“ fragte er mit einer Stimme, die wie das Rumpeln eines alten Bollerwagens klang, der gerade über einen holprigen Schotterweg gezogen wurde.

 

Stimmt, ich heiße Lester Random. Und was ist? Was wollen Sie von mir?“

 

Er zog eine schwarze Brieftasche und zeigte mir seine Polizeimarke aus blankpoliertem Messing, mit eingravierter Schrift seines Namens und seiner Dienstnummer.

 

Ich bin Sergenant Harry von der Mordkommission in Terrania Bay City“, erklärte er. „Kennen Sie Mark Shannon?“

 

Als ich den Namen Mark Shannon hörte, lief mir ein unbehagliches Prickeln über den Rücken.

 

Es wäre nicht das erste Mal, dass mein Partner Shannon Ärger mit der Planetenpolizei hatte. Vor etwa sechs Monaten hatte er einen Ermittlungsbeamten tätlich angegriffen und aufs Auge gehauen. Zehn Tage Haft waren die Quittung dafür. Vor drei Monaten erst hatte er einen VPA (Verkehrspolizistenandroiden) zu Schrott gefahren und wurde für dieses Vergehen mit einer Strafgebühr in Höhe von 2500 Planetendollar belegt. Mark hatte für Ordnungshüter generell nichts übrig. Nur gut, dass man ihm nicht beweisen konnte, dass er vorsätzlich gehandelt hatte, sonst wäre die Strafe mit Sicherheit noch höher ausgefallen. Sein Glück war, dass die Versicherung den Schaden am VPA voll übernahm, sonst hätten wir ein finanzielles Problem gehabt. Die Dinger sind nämlich sauteuer.

 

Ich riss mich aus meinen Gedanken und sah den Beamten an.

 

Ja, ich kenne ihn. – Ist er in irgendwelchen Schwierigkeiten?“

 

So kann man es nennen“, antwortete Harry. Er zog ein kleines Päckchen Kaugummi, riss die durchsichtige Plastikhülle ab und verstaute den Gummi in seinem Mund.

 

Können Sie ihn identifizieren?“

 

Das fuhr mir nun wirklich in die Knochen.

 

Hat er einen Unfall gehabt?“

 

Nein. Er ist tot“, sagte Harry kurz angebunden und mitleidslos. „Ziehen Sie sich irgendwas an, aber beeilen Sie sich. Ich habe einen Pol-Gleiter unten stehen. Der Inspektor will Sie sehen.“

 

Tot?“ Ich starrte Harry in das große, rote Gesicht. „Was ist passiert?“

 

Harry hob ungeduldig seine schweren Schultern.

 

Das wird Ihnen der Inspektor sagen. Nun machen Sie schon. Ich habe nicht ewig Zeit. Auch der Inspektor nicht. Er hat es nicht so gern, wenn man ihn warten lässt.“

 

Ich fuhr in Hemd und Hose, strich mit dem Kamm flüchtig durch mein halbtrockenes Haar, zog meine leichte Jacke über und setzte mich aufs Bett, um Strümpfe und Schuhe anzuziehen. Meine Hände zitterten etwas.

 

Mark und ich waren ausgezeichnet miteinander ausgekommen. Er hatte jeden Augenblick seines Lebens voll ausgekostet, jede Sekunde bewusst erlebt und viel mehr davon gehabt, als ich je haben würde. Für mich schien es einfach unmöglich, dass er tot sein könnte.

 

Als ich mit dem Schuhanziehen fertig war, trank ich noch schnell einen Schluck Whisky, den ich jetzt gut brauchen konnte.

 

Was ist? Auch einen?“ fragte ich den erstaunten Sergeanten.

 

Harry zögerte etwas, leckte sich mit der Zunge über die Lippen. Man konnte es ihm ansehen, dass er mit seinem Pflichtgefühl kämpfte. Zum Schluss unterlag er.

 

Nun, ich bin zwar im Dienst, aber ein Gläschen von dem guten Zeug kann nicht schaden. – Gießen Sie schon ein!“

 

Ich holte ein neues Glas aus dem Wandregal und goss es voll. Die Menge hätte ausgereicht, um ein ausgewachsenes Pferd umzuhauen. Harry schluckte den Whisky runter, als ob es Wasser wäre.

 

Dann sagte er prustend mit aufgeblasenen Backen: „Also dann, gehen wir! Ich hab’ den Inspektor schon viel zu lang warten lassen.“

 

Zusammen fuhren wir mit dem Fahrstuhl hinunter. Als wir durch die Halle des Hotels gingen, starrte mich der Empfangschef mit weit aufgerissenen Augen an. Offenbar dachte er, man hätte mich verhaftet oder so was.

 

Ein übereifriger Hausdienerandroide eilte herbei.

 

Kann ich Ihnen irgendwie zu Diensten sein, Mr. Random?“

 

Soweit ist alles in Ordnung, außer, dass ich vergessen habe, meine Zimmertür abzuschließen. Wenn du…“

 

Als wenn der Androide Gedanken lesen konnte, schnitt er mir das Wort plötzlich ab.

 

Selbstverständlich Mr. Random. Ich gehe sofort nach oben und kümmere mich darum, dass die Tür Ihres Zimmer abgeschlossen wird. Ich werde den Schlüssel persönlich beim Empfangschef abgeben.“

 

Danke!“ sagte ich im Vorbeigehen.

 

Sergeant Harry und ich gingen gelassen die hellen Steinstufen zu einem wartenden Polizeigleiter hinunter. Ein paar neugierige Hotelgäste blickten uns kopfschüttelnd an und heuchelten Entsetzen vor.

 

Der Sergeant setzte sich hinter den Steuerknüppel des radlosen Schwebefahrzeuges, und ich stieg neben ihm ein. Er schaltete das kraftvolle Triebwerk hoch und legte den verchromten Geschwindigkeitshebel nach vorn. Der Bordcomputer regelte die Geschwindigkeit je nach Voreinstellung. Wir fuhren schnell, hielten uns auf den Nebenstraßen und mieden die Hauptstraßen wegen des hohen Verkehrsaufkommens.

 

Wo wurde mein Partner Shannon gefunden?“ fragte ich während der Fahrt, weil ich die sprachlose Stille nicht aushalten konnte.

 

Unten am Strand“, gab Harry zur Antwort, während er schmatzend auf dem Kaugummi herumkaute.

 

Ein Strandaufseher fand ihn in einer der Badehütten.“

 

Die ganze Zeit quälte mich nur die eine Frage, woran Mark gestorben ist.

 

War es ein Herzanfall, ein Unfall oder etwas anderes?“

 

Der Sergeant drückte plötzlich auf seine Sirene und schaltete zusätzlich noch das Blaulicht ein, als ein schnittiger Sportgleiter versuchte, sich vor ihn zu drängen. Der Fahrer wich sofort zur Seite und verlangsamte beim Ton der Sirene sein Tempo. Als der Polizeigleiter mit dem anderen Fahrzeug fast auf gleicher Höhe war, warf Harry dem jung aussehenden Fahrer eine drohenden Blick zu.

 

Noch während er an dem Sportgleiter vorbeizog sagte er zu mir: „Ihr Bekannter wurde ermordet.“

 

Mir fiel im Augenblick nichts mehr ein. Still und fast bewegungslos saß ich da und presste meine zitternden Hände zwischen die Knie, während ich versuchte, den aufkommenden Schock unter Kontrolle zu bringen. Draußen huschten die Fassaden der schönen Häuser vorbei wie flüchtige Schatten. Ich beachtete sie nicht und starrte geradeaus durch die getönte Frontscheibe des Pol-Gleiters. Es dauerte nicht mehr lange, als Harry über eine breite Straße fuhr, die parallel zur Küste verlief. Schließlich erreichten wir eine Reihe bunt bemalter Strandhütten und einen kleinen Parkplatz.

 

Die bunten Hütten standen im kühlen Schatten von hohen Palmen. Weiter unten am Strand konnte man mehrere Sonnenschirme erkennen unter denen einige Badegäste dösten. Sie ließen sich offenbar von dem Trubel nicht stören, der hier herrschte.

 

Vier Polizeigleiter waren bereits da, die von einer kleinen Menschenmenge gesäumt wurden, die meisten standen in Badekostümen herum. Ich entdeckte auf der Straße zum Parkplatz auch den zweisitzigen, offenen Sportgleiter, den Mark und ich aus zweiter Hand gekauft hatten, der aber noch nicht ganz bezahlt war.

 

Wir drängten uns durch die herumstehenden Gaffer, die den Sergeanten Harry und mich wie zwei Wesen von einem anderen Stern anglotzten. Als wir uns den Hütten näherten sagte er: „Sehen Sie den kleinen Typen da vorn? Das ist Inspektor Blanking.“

 

Als wenn der Inspektor nach hinten sehen konnte, drehte sich dieser plötzlich auf der Stelle um und kam uns entgegen.

 

Er war über einen Kopf kleiner als Harry, trug einen leichten Sommeranzug und einen weichen Hut, den er lässig nach hinten in den Nacken geschoben hatte. Sein Gesicht sah hart aus und die eisgrauen Augen blinzelten verwegen aus einem schmalen Schlitz. Sein Haar, grau an den Schläfen, lugte kurz geschnitten unter der sommerlichen Kopfbedeckung hervor.

 

Das ist Lester Random, Herr Inspektor“, sagte Harry.

 

Blanking sah mich an und grüßte mich kurz. Seine kühlen Augen waren so durchdringend wie ein Röntgenstrahl. Er griff in die rechte Tasche seines Anzugs und kramte ein zerknittertes Papier hervor, das er mir sofort unter die Nase hielt.

 

Ist das von Ihnen? Haben Sie das geschickt?“ fragte er forsch.

 

Ich sah auf das Papier. Es war offensichtlich der Ausdruck einer elektronischen Kurznachricht, unter anderem mit genauen Zeitangaben, in dem ich Mark mitteilte, wann ich auf Terrania Bay City ankommen würde. Man hatte sogar mein Kennwort entschlüsselt.

 

Die Mitteilung stammt von mir. Ich habe sie geschrieben.“

 

War dieser Shannon ein Freund von Ihnen, Mr. Random?“

 

Wie soll ich sagen…, wir hatten geschäftlich miteinander zu tun. Er war mein Partner.“

 

Der Inspektor starrte mich weiterhin an. Einen Augenblick fixierte er mich, rieb sich das markante Kinn und dann sagte er auffordernd: „Sehen Sie ihn sich erst einmal an! Dann reden wir weiter.“

 

Ich riss mich zusammen, folgte dem Inspektor über den heißen Sand hinein in eines der Strandhütten.

 

Drinnen stäubten ein paar Männer in weißen Kitteln, auf der Suche nach Fingerabdrücken, Pulver auf jeden einzelnen Gegenstand. Vor einem wackeligen Tisch saß ein älterer Beamter und tippte auf einem Laptop herum. Ein angeschlossener Printer druckte gerade ein gelbliches Formular aus.

 

Meine Augen richteten sich auf die Stelle, wo Mark neben einer Art Ruhebett auf dem Holzfußboden lag. Er war zusammengekauert, als ob er versucht hätte, von jemanden fortzukommen, als er starb.

 

Von einer Badehose abgesehen, war er nackt. In der Höhlung zwischen seinem Hals und der linken Schulter war ein blaurotes Loch, aus dem ein langer Streifen Blut gesickert war. Die Haut hing an einigen Stellen zerfetzt herunter. Auf seinem sonnengebräunten, toten Gesicht lag ein erschrockener Ausdruck.

 

Ist er das? Erkennen Sie Ihren Partner wieder?“ fragte mich Inspektor Blanking. Seine eisgrauen Augen musterten mein Gesicht.

 

Ja, das ist Mark.“

 

Gut.“

 

Blanking sah zu dem alten Mann am Laptop hinüber. „Was ist Doc? Sind Sie fertig mit Ihrer Arbeit?“

 

Fast. Der Fall ist eindeutig“, sagte der Alte und fuhr schildernd fort:

 

Sieht beinahe wie eine professionelle Arbeit aus. Meiner Meinung nach muss das Mordwerkzeug ein langer, sehr spitzer Gegenstand gewesen sein. Vielleicht ein Metalldorn oder ähnliches. Jedenfalls kannte der Mörder die richtige Stelle. Traf ihn gerade am entscheidenden Punkt. Der Stich wurde mit erheblicher Kraft geführt. Demnach muss der Tod offenbar sofort eingetreten sein. Ich würde mal sagen, er starb innerhalb von ein oder zwei Sekunden.“

 

Der Inspektor knurrte wie ein Hund.

 

Lassen Sie ihn fortbringen, wenn Sie fertig sind Doc.“ Der nickte nur und schrieb emsig weiter.

 

Dann wandte sich Blanking wieder mir zu.

 

Gehen wir hinaus. Hier drinnen ist es ja nicht zum Aushalten.“

 

Wir traten hinaus vor die Hütte, wo uns die heiße Sonne empfing. Blanking winkte den Sergeanten Harry zu sich heran.

 

Ich gehe in Mr. Randoms Hotel“, sagte er. „Machen Sie hier weiter! Vielleicht finden Sie ja noch etwas. Durchsuchen Sie jeden Winkel der Hütte und jeden Quadratmeter der näheren Umgebung. Der Arzt meint, dass der Mord mit einem spitzen Gegenstand geschah. Es könnte ein Stiel mit einem langen Metalldorn sein. Kollege Madson kommt mit noch ein paar Leuten. Lassen Sie sie nach der Tatwaffe suchen. Es besteht die Möglichkeit, dass der Mörder sie weggeworfen hat, was ich persönlich allerdings bezweifle.“

 

Der Inspektor sah auf seine goldene Armbanduhr, die er an der Innenseite seines linken Armes trug. „Und Sie, Mr. Random, halten sich stets in Bereitschaft, dass ich Sie überall erreichen kann“, sagte er mit angedeuteter Befehlsstimme zu mir. Dann gingen wir beide zurück zum Parkplatz.

 

Als wir dort ankamen, sagte ich: „Der zweisitzige Sportgleiter da gehört Shannon und mir, Inspektor. Er ist damit hierher gekommen.“

 

Blanking blieb stehen, sah sich das imposante Fahrzeug an und winkte nach einem seiner Leute. Ein etwas korpulenter Ermittlungsbeamte prustete im Laufschritt herbei und blieb direkt vor seinem Chef stehen. Er deutete eine kurze Salutierung an.

 

Sie wünschen, Herr Inspektor?“

 

Sagen Sie Sergeant Harry, dass das der Sportgleiter ist, in dem Shannon herkam. Er soll ihn auf Fingerabdrücke überprüfen und gründlich untersuchen. Wenn ihr damit fertig seid, soll jemand den Gleiter zum Delphi-Hotel bringen und ihn dort auf dem Hotelparkplatz abstellen.“

 

Wird gemacht, Sir“, gab der Mann zur Antwort und machte sich wieder an die Arbeit.

 

Der Inspektor sah mich an. „Na, in Ordnung?“

 

Ja, danke!“ gab ich erleichtert zur Antwort.

 

Blanking ging zu einem der wartenden Polizeigleiter und stieg auf der Beifahrerseite ein. Ich nahm auf dem Rücksitz platz.

 

Dann befahl er dem wartenden Beamten mit knappen Worten: „Zum Delphi-Hotel. Fahren sie ein wenig langsamer, und machen sie ein paar Umwege! Ich brauche Zeit, um mich zu unterhalten.“

 

Der Fahrer, ein ziemlich menschenähnlich aussehender Androide, legte die Hand an die Mütze, schaltete das Triebwerk ein und fingerte am Gashebel herum, den er behutsam auf Langsamfahrt stellte. Dann steuerte er mit dem Joystick den schweren Polizeigleiter in den Verkehr, wobei er sich auf der Fahrbahn ganz rechts hielt, um die vorbei sausenden Fahrzeuge nicht zu behindern.

 

Der Inspektor lehnte sich bequem in den weichen Beifahrersitz zurück, holte eine Zigarre aus einem silbrig farbigen Metallbehälter, durchbohrte die Spitze und nahm sie zwischen seine kleinen weißen Zähne. Er zündete sie mit einem nobel aussehenden Gasfeuerzeug an, sog ein paar Mal kräftig an ihr herum, hielt den Rauch ein paar Sekunden zurück und ließ den Qualm dann langsam durch die leicht zusammengekniffenen Nasenlöcher wieder ausströmen.

 

Na dann schießen Sie mal los, Mr. Random“, sagte er behäbig. „Wer sind Sie, und wer ist Shannon, und was hat das Ganze zu bedeuten? Lassen Sie sich ruhig Zeit mit der Antwort. Ich möchte mir ein vollständiges Bild machen.“

 

Ich zündete mir eine Zigarette an, überlegte einen Moment und begann schließlich zu reden.

 

Ich berichtete ihm, dass Shannon und ich in den letzten fünf Jahren auf mehreren Planeten einige recht erfolgreiche Detektivagenturen betrieben hatten. Das Hauptbüro läge allerdings auf Terra in der Megametropole New York.

 

Ich hatte mit einem Auftrag drei Wochen in Mars Central zu tun. Kaum war ich mit meiner Arbeit fertig, erhielt ich von meinem Partner eine verschlüsselte Nachricht, ich solle so schnell wie möglich nach Terrania Bay City kommen. Er teilte mir mit, wir hätten einen großen Auftrag, mit dem wir viel Geld verdienen könnten. Ich flog natürlich mit dem nächsten Raumschiff sofort zurück und kam heute morgen um halb zwölf hier an. Ich ging in das Hotel, stellte fest, dass Shannon mir ein Zimmer reserviert hatte, und hörte davon, dass er nicht im Hause war. Ich duschte gerade, als Sergeant Harry mich abholte. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.“

 

Und Shannon hat Ihnen nicht mitgeteilt, um was für einen Auftrag es sich handelte?“ fragte Blanking.

 

Ich schüttelte den Kopf.

 

Wissen Sie, Mark ist kein großer Schreiber. Nachrichten verfasst er immer so kurz wie möglich. Ich nehme deshalb mal an, er hielt es für einfacher, mir alles zu erzählen, statt die Mitteilung in aller Ausführlichkeit in einen Telecomputer einzutippen.“

 

Der Inspektor dachte einen Augenblick nach. Dann sagte er: „Haben Sie Ihre Detektivlizenz dabei?“

 

Ich reichte ihm meine Brieftasche rüber. Schnell und fachmännisch untersuchte er ihren Inhalt. Danach bekam ich sie zurück.

 

Haben Sie eine Ahnung, wer der Auftraggeber ist, oder um was es sich bei dem Fall handelt?“ bohrte er nach.

 

Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“

 

Er musterte mich scharf.

 

Würden Sie es mir denn sagen, wenn Sie es wüssten?“

 

Möglicherweise. Aber da ich es nicht weiß, ist diese Frage illusorisch.“

 

Der Inspektor kratzte sich an der rechten Seite seines braungebrannten Gesichtes und zog die buschigen Augenbrauen hoch.


 

Fortsetzung folgt irgendwann!
Teil 1

 

 

Bild zu Der Fall T-Bird (Teil 1)

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Heinz-Walter Hoetter).
Der Beitrag wurde von Heinz-Walter Hoetter auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Heinz-Walter Hoetter

  Heinz-Walter Hoetter als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Was willst du mal werden? - Wenn's geht, Poet! von Wolfgang Luttermann



Nimm doch die Freiheit dir heraus,
gönne dir ein, zwei Flaschen Gutes,
trag den Gedichtband mit nach Haus,
gleich bist du guten Mutes.

Bebet der Vulkan, die Erde zittert,
wenn ein Asteroid herniederfällt,
bleib locker und sei nicht verbittert,
weil nur die schönste Stunde zählt.

Das Leben ist zu kurz zum Schmollen,
dafür nimm dir nicht die Zeit,
schöpfe Freude und Frohsinn aus dem Vollen,
leg die Sorgen ab unter Vergangenheit.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Science-Fiction" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Heinz-Walter Hoetter

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Gedanken über Sterben und Tod von Heinz-Walter Hoetter (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)
Die Schattengalaxie von Benjamin Bieber (Science-Fiction)
Pilgerweg X IV. von Rüdiger Nazar (Reiseberichte)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen