Ingeborg Henrichs

Katzenlos

Katzenlos
Nun, dass Katzen eine gewisse Distanz mir gegenüber einnehmen, wird nicht zu Unrecht behauptet, gleichwohl ich mich durchaus um Kontakt bemühe. Auch beobachte ich Katzen gern, bewundere sie vielleicht ein wenig, zumindest wegen ihrer Fähigkeit zur perfekten Gleichgültigkeit, diesem ganz- bei-sich-sein können.
Früher bei den Großeltern hießen deren Katzen z. Bsp. Minka, Meuna oder Mohrle, unvergessen wie sie sich einfach, nach oder vor ihren artgemäßen „Aufgaben“, genüsslich räkeln konnten, gähnend auf ihre Lieblingsplätze entschwanden, schliefen. Dort gehörten Katzen einfach dazu, wie ihre kleinen Schalen vor dem alten, holzbefeuerten Herd in der Bauernküche.
Werbung für exklusives Katzenfutter, unvorstellbar was es einst alles (noch) nicht gab, übernahm die natürliche Umgebung der Tiere.
Geschmeidige Bewegungen, fließend und elegant, Positionen, manch einer göttlichen Statue gleich, einnehmen könnend, ihr Repertoire diesbezüglich scheint mir unerschöpflich. Auch als Hundefreundin kann ich mich der Faszination Katze nicht entziehen.
Meine Annährungsversuche im Alltag hingegen blieben erfolglos, genauer ausgedrückt, sie wurden ignoriert.
„Blinzel mehrmals mit den Augen“, riet mir eine liebe Freundin und Katzenkennerin, „ So nimmst Du Kontakt auf und die Katze könnte zu Dir kommen, könnte“. Klappte selbstverständlich nicht. Nachbars Katze blieb ungerührt sitzen, schien mich zu hypnotisieren. Vorsichtshalber verließ ich die Situation.
„Mach eine Faust, meine Katze stößt gern mit ihrem Köpfchen dagegen, will spielen“, ermunterte mich die nette Cousine. Tja, aber nicht mit mir.
Vielleicht bin ich zu irdisch, pragmatisch gepolt. Es heißt, Katzen hätten besondere Antennen und Fähigkeiten, möglicherweise deren Halter auch, denn bekanntlich sucht Katze sich ihren Mensch aus.
Bei einigen Katzenbesitzern, so meine Beobachtungen und Interpretationen, machte ich bemerkenswerte Unterwerfungsrituale aus. Hingebungsvolles, geduldiges Abwarten auf Katzentieres Bedürfnis- und/oder Sympathieäusserung, dann glückliches Leuchten in den Augen, nenn`s Liebe, dieser, ihrer Menschen, welche ansonsten als absolut normale, unauffällige Zeitgenossen gelten.
Eine schwarze Katze mit grünen Augen, die mich durch ihre Tiefenentspanntheit gelassener werden lässt, in einen anderen Bewußtseinszustand versetzen kann, im richtigen Moment da ist, „zuhört“, so sehen meine Vorstellungen oder ehr Träume für mein Leben mit Katze aus. Aber, das wird wohl nichts. Im nächsten Leben dann, wer weiß…
© Ingeborg Henrichs

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