Fritz Lenders

schwarze Burg und rote Rosen ( Teil 5 )

...Armina flüstere ihrem Vater ins Ohr 
: " hast du schon jemals so ein Höllenspektakel erlebt oder gesehen ? "

Bruno schüttelte ganz vorsichtig den Kopf.
" Nein.., noch nie in meinem Leben..., aber ich glaube es hat nichts mit Hölle oder dem Himmel zu tun, sondern es ist etwas Besonderes, dessen wir auf den Grund gehen sollten "

Bruno setzte sich mit dem Rücken an einen Baum gelehnt.. etwas auf.
" Unser Späher sollte eigentlich auch schon wieder hier sein. Ich sagte ausdrücklich, er soll so schnell wie möglichst zurückkommen. "

Bruno brummelte etwas in seinen Bart und schüttelte sein haariges Haupt.
" Auf, auf ihr Mannen. Wir werden etwas näher an die Burg schleichen, vielleicht können wir in Erfahrung bringen, was dort vor sich geht... !! "

Die erste, welche auf den Beinen stand, war Armina. 
Immer wieder bewunderte Bruno ihren Mut und ihre Entschlossenheit.
Warum konnte sie denn kein Junge sein ?
Mit ihren Veranlagungen könnte sie es bis zum höchsten Amt bringen.
Aber als Frau ? Hmmm...

Während in der Burg in Windeseile der Hubschrauber von Solorpaneelen,technischen Geräten und unzähligen Dingen des Alltags entladen wurde, schlich draußen im Wald eine Gruppe von knapp 40 Männern und einer Frau...immer näher an den Waldrand  heran.

Draußen war es in der Nacht ziemlich kalt, aber die Menschen im Wald durften kein Feuer nachen.
Zu gefährlich.
Auf keinen Fall wollten sie entdeckt werden.
Wer wusste schon, welch Hexentrieb dort oben statt fand ??
Also war die einzige Möglichkeit, um einigermaßen die Nacht zu überstehen, daß sie sich aneinander kuschelten.

Eigentlich eine Überlebensstrategie, die sie sich von den Hunden abgeschaut hatten.
Und man konnte es auch bei den Wildschafen sehen und bei jedem anderen Rudeltier.
Wärme wurde durch Nähe geschaffen.
Sowohl  von aussen, als auch im tiefsten Herzen.

Und Bruno zog Armina ganz fest an sich heran. 
Mit seinen Armen umschlang er sie und versuchte soviel Wärme abzugeben, wie er entberen konnte. 
Und hätte man durch den Wald sehen können
und hätte man Nachtsichtaugen gehabt..
man hätte 41 bibbernde Wesen am Boden dahindösen gesehen.

Der Transporthubschrauber im Innenhof der Burg hatte nach fast 13 Minuten Entladezeit ... nur noch 120 Sekunden zur Verfügung gehabt um in den Bereich des Dimensionsloches zu gelangen.

Verdammt knapp.

Mit Heulen und Pfeiffen schraubten sich die Drehzahlen des Rotors nach oben.
Immerhin war das Transportgerät nun knapp 12 Tonnen an Gewicht leichter wie bei der Landung.
Die Soldaten hatten gemeinsam mit den Burgbewohnern eine Höchstleistung an Arbeit vollbracht.

Mit Hilfe von Transportgeräten zum entladen und mit Hilfe von schwitzenden und dampfenden Körpern...
Hatten sie den Hubschrauben im nu entladen und das Fluggerät hob sich mit unglaublichem Lärm in die Höhe.

Everie hatte dem Piloten die Liste für die 2. Fuhre, in einer Woche.. mitgegeben und blickte nun nach Oben, wo der Himmelsquirl mit ziemlichen Tempo in Richtung Himmelsloch davondüste.

Sowohl Armina, wie auch Bruno und ebenso Everie und sein Team blickten ihm nach.
Noch etwa 15 Sekunden sollten zur Verfügung stehen. 
Der Hubschrauber kreiste ziemlich weit oben am Himmel.
Die Wolkendecke brach auseinander und irgendwie wurde ein lila gefärbtes Etwas sichtbar.

Ein Loch ?
Nein...!!!

Eher ein Gewitter.
Wie Regenschauer bei vollem Sonnenschein .. aber eben in der Dunkelheit.
Das Himmelsszenario spielete sich in einer Höhe von vielleicht 1000m   ab.

Und während Everie und auch Armina im Wald .. sich überlegten, was dieses Spiel am Himmel in etwa 4 km Entfernung zu bedeuten hatte...
und während sich Everie überlegte.. ob er auf seiner Liste auch wirklich alles angeführt hatte..
und während sich Bruno vornahm.. vielleicht einmal  Armina zur Nachfolgerin zu bestimmen..

EXPLODIERTE das Luftfahrtgerät in tausend kleine Teile.
Ohne großen Knall 
und ohne Traaraaa...

Der Hubschrauber fiel einfach in viele Teile zerlegt.. brennend vom Himmel.

Und somit war die Frage wegen der Liste bedeutungslos geworden.
Armina mit ihrem Vater und den Waldgesellen bekamen davon nicht viel mit.
Sie lagen in Blickrichtung Burg und der Wald, beziehungsweise die Laubkronen der Bäume verwehrten den Blick nach oben und nach weit hinten.

Aber sie sahen wie das Burgtor aufflog, 
Aber sie hörten wie das Tor an die rückwärtige Mauer knallte.
Aber sie durften miterleben.., voller Erstaunen...

wie sich zwei kleinere, fahrende Ungeheuer über die Brücke in Richtung Wald davonmachten.

Quads  waren nicht gerade bekannt im Jahre 1050

Everie schrie den 4 Soldaten noch nach, sie sollten vorsichtig sein und Funkkontakt halten.

Und mit enormen Tempo machten sich die 2 Motortransportgeräte auf den Weg um die 2 Piloten zu finden, falls sie noch am Leben waren.

Beide Quads waren mit jeweils 2 Soldaten besetzt und fuhren in den Wald. 
Vielleicht 200 m  an Armina vorbei, die sich mit der Hand den Mund zuhielt.
Aber so groß ihr Entsetzen auch war.., sie fühlte und sie sah.., daß es sich um Menschen handelte.
Wie die Sache zusammenhing konnte sie sich noch nicht erklären.
Aber sie spürte.., daß dies eine ganz große Geschichte sein würde.

Morgen würden sie mehr darüber erfahren.

Blöderweise  waren in einer Entfernung von weniger als 12 km  eine Gruppe aus mindestens 100 Soldaten und mehreren Pferden, schwer bewaffnet und mit Rammböcken ausgestattet, ebenfalls in Richtung Burg unterwegs.

Helmreich von Tannenberg hatte sich beim Bischof ziemlich unbeliebt gemacht.
Die Kirche war gerade im Aufbau und wollte sich Gebiete sichern, Terretorien aneignen und Menschen unterwerfen, die für Einkommen sorgen würden.
Steuern hieß das Zauberwort.

Und Steuerverweigerer hieß Helmreich von Tannenburg.

19.30 Uhr  abends und die Ereignisse bahnten sich ihren Weg aufeinander zu.

Während sich die Quads ihren Weg durch den Wald kämpften und während sich die Bischofstruppe langsam zur Burg bewegte...,
kuschelte sich Armina ängstlich und dennoch aufgeregt.., irgendwie zum davonlaufen bereit wie ein kleines Mädchen.. andrerseits zu großen Abenteuern entschlossen.. wie eine Kämpferin ..., an den Bauch ihres Vaters und zwang sich, einzuschlafen.

Morgen würden sie zur Burg gehen. 
Leider plante der Bischof ebenso.., morgen an der Burg anzukommen.

Und oben am Burgbereich wurden vier Maschienengewehre auf den jeweiligen Türmen montiert.
Die Nachtsichtgeräte waren noch im Gepäck verstaut , sonst hätten die Soldaten  41 Gesichter gesehen, die sie beobachteten.

Und im Burghof herrschte totales Durcheinander.
Berge von Material türmten sich auf.
Und Herzen von ängstlichen Menschen... wollten  in der Brust explodieren.

Helmreich stand bei Everie und sah ihm ernst in die Augen.

Wir sollten uns jetzt aber schnell über das weitere Geschehen unterhalten. 

Und im Funkgerät ....:  " es gibt keine Überlebenden. Zu 100 %  ausgeschlossen. "
Die Stimme eines der Soldaten ertönte aus dem Funkgerät...

" Alles hatt sich inTeile von weniger als 50 cm zerlegt. Kein Motor, Keine Verkleidung des Hubschraubers.. Keine Rotorblätter.. "

der Funk brach ab...

Und Everie wußte nun..., der Nachschub hatte sich erledigt.
Es würde keine Lieferung mehr erfolgen und sie mußten mit dem auskommen, was eben da war.

Und er ging mit Helmreich in Richtung eines der Gebäude.

Ein Gespräch war unumgänglich... und irgendwie kam sich Everie vor wie ein Terrorist.
Zwar mit guten Motiven und nichts Böses im Schilde führend.. aber dennoch raubend und erpressend... wie sich gleich rausstellen würde..

Moral war manchmal wirklich hinderlich











 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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