Günter Poglits

Der weiße Turm

Erzähl uns eine Geschichte, riefen die beiden.
Es waren seine acht und neun Jahre alten Enkelkinder, Lirith und Marlo, seine treuesten Hörer, die noch immer in der hölzernen Eingangstüre standen. Draußen wurde es bereits dunkel und der Wind zog durchs Dorf.
Die beiden wussten, nur ihr Großvater, Asilar, konnte die Geschichten und alten Legenden aus den vergangenen Tagen so lebendig und abenteuerlich erzählen, wie sonst keiner.
Wie immer, wenn sie zu ihm kamen, knisterte das Feuer gemächlich vor sich hin.
Das Feuer hatte zweierlei Aufgaben zu erfüllen: die erste Aufgabe bestand darin, den Raum mit behaglicher Wärme zu füllen und die Kälte, die zweifelsohne draußen herrschte, vom Haus fern zu halten, und zweites, eine düstere Stimmung, für seine Geschichten, zu schaffen. Seine Geschichten die er erzählte, wurden besonders lebendig, wenn das Feuer knisterte, und gleichzeitig dunkle, unheimlich zuckende Schatten an die Wände warf.
Mit seinen ruhigen Augen fixierte er die Kinder, die noch immer warteten, dass ihr Oheim sie aufforderte ins Haus zu kommen.
"Kommt herein, und setzt euch." Asil deutete auf eine bleiche Strohmatte die vor seinem Sessel lag. Es war der Platz an dem die Kinder immer saßen, wenn er eine Geschichte erzählte.
Schnell hatten sich die beiden Kinder gesetzt und nun warteten sie voller Ungeduld.
"Also gut.", fragte er, "Was wollte ihr hören?"
Die beiden wechselten einen kurzen Blick, dann kam die Antwort wie aus einem Mund, "Die Geschichten vom weißen Turm.", riefen sie einstimmig.
Asil schmunzelte, ja, dies war eine gute Geschichte. Auch er mochte sie.
Jedes Jahr im Herbst, wenn die Tag kürzer und die Nächte länger wurden, und auf den Feldern der Nebel zog, erzählte er diese Legende. Das heulen des Windes wurde lauter, und die Fensterläden klapperten schlugen gegen die Häuserwand.
Ja, fand Asil, es war eine gute Zeit um eine solche Geschichte zu erzählen.
"Also Gut, der weiße Turm. Hört zu und versteht."

Vor langer Zeit, in der die Welt noch unwissend und barbarisch war, lebten hier in dieser Gegend, in diesen Wäldern und in den Ausläufern des Moores unsere Ahnen. Es war die Zeit in der unsere Vorfahren nicht von Königen sondern von Mönchen regiert wurden.
Es herrschte die Gemeinschaft der Mönche.
Zwei Tageseisen entfernt, noch heute kann man die alten Ruinen sehen, stand das einzige Kloster, ihre Refugium.
Zu jener Zeit regierten Apart, der Klostervorsteher, und seine Mönche die umliegenden Dörfer, darunter auch diese Dorf, in dem wir heute leben. Keiner wusste woher sie kamen. Irgendwann waren sie einfach da, und mit ihnen kam die Angst.
Apart erließ Gesetze, zum Wohle aller, wie er immer wieder betonte Die Mönche befahlen über Leben und den Tod, und die die darunter am meisten zu Leiden hatten waren wir, das Bauernvolk.
Eines dieser merkwürdigen Gesetze lautete, dass man nur an einen Gott glauben und nur diesen huldigen durfte. Ihr müsste wissen, bevor die Mönche kamen glauben die Menschen bereits an Skullar, den Gott der Natur.
Die Mönche aber verboten den Glauben an Skullar. Sie nannten uns Heiden und zerstörten die Altäre in der Gegend, und die Priester von Skullar wurden grausam hingerichtet. Man musste uns, wenn schon nicht mit Worten, dann mit Gewalt bekehren.
Die Angst siegte und von nun an beteten die Menschen den Gott Aprax an.
Aprax wurde von den Mönchen, insbesondere Apart, als ein grausamer und rachsüchtiger Gott beschrieben. Wann immer auch in der Gegend ein Mensch verschwand oder ein Stück Rind verendete, so Zweifelt niemand daran, dass Aprax die Hände im Spiel hatte, und die Priester taten ihriges dazu um diese Meinung zu stützen.
Eines Tages aber änderte sich das Verhalten der Mönche. Waren sie früher Einigermaß zu dulden, so wurde sie mit der Zeit immer hartherziger und jede Missachtung ihrer Gesetze, so klein sie auch war, wurde hart bestraft.
Im späten Herbst, als bereits der Nebel über die Felder zog, kam Apart in das Dorf und befahlen dem Dorfvorsteher auf der Insel, die mitten im See lag, eine Turm zu errichten. Einen weißen Turm.
Die niederen Mönche wurden mit dieser heiklen Aufgabe betraut und die Handwerker des Dorfes mussten die Arbeit ausführen.

Es dauerte zwei Jahren bis er fertig war.
Nun erhob sich auf der Insel ein gigantischer, aus weißem Marmor gefertigter, Turm. Nur ein kleiner, hölzerner Steg verband das Ufer mit der Insel.
Niemand, außer natürlich den Mönchen, durfte die Insel bedrehten. Auch warum der Turm gebaut wurde, wurde von den Mönchen mit keinem Wort verraten. So stand er nun. Unheimlich und majestätisch wirkte er auf die Menschen.
Nach einigen Monaten zogen Apart und eine kleine Gruppe von ausgewählten Mönchen, sowie zwei Fremde, vom Klostern in den Turm. Sie zogen sich gänzlich in den Turm zurück.
Hin und wieder aber kam ein Mönch zum Steg, um von seinen Brüdern Nahrungsmittel entgegenzunehmen. So ging es Monat für Monat.
Ein Jahr, nach Erbauung des Turmes, kam Apart aus dem Turm. Denn zurückgeblieben Mönchen fiel auf, dass er sich veränderte hatte. Seine Gesichtszüge glichen dem eines Toten. Eingefallen, starre Augen, schütteres Haar und eine bleiche Farbe seiner Haut waren nur die äußerlichen Anzeichen seiner Veränderung. Er erzählte den Dorfbewohnern von den schrecklichen Vision, die ihn plagten während seiner täglichen Meditationsübungen durchführte. Er erzählte ihnen von den schrecklichen Plagen und den noch schrecklichern Katastrophe die er gesehen hatte. Er erzählte ihnen vom dem Krieg der kommen würde und von den unzähligen Frauen und Kinder, die in Sklaverei ihr Dasein fristen mussten.
Die Dorfbewohner gerieten in Panik und sie fragten ihn, was sie gegen diese bevorstehenden Unheile unternehmen konnten um sie zu verhindern. Natürlich, Apart hatte auf die vielen Fragen die richtige Antwort.
Es war Aprax. Er war wütend auf die Menschen, weil sie ihm nicht genug huldigten, und nun - so sagte Apart - verlangte er nach Menschenopfer.
Nur Menschenblut konnte den Zorn von Aprax stillen und ihn besänftigen. Am Anfang wollten die Menschen noch aufbegehren, sich gegen diese Barbarei erheben, aber schnell wurde ihnen klar, dass die Mönche damit gerechnet hatten, und so gab aus dieser Falle kein entkommen mehr.
Die ausgewählten Opfer wurden in den weißen Turm geführt, und niemand vom Dorf sah einen von ihnen jemals wieder.
Doch nicht nur unser Dorf, auch von anderen Dörfern wurden Menschen zum Turm gebracht und dort geopfert.

Als die Menschenopfer zur Normalität wurden kam es, dass das Los auf Lurano fiel, einen armen Bauernjungen.
Er war ein achtzehn Jahre alter Junge mit pechschwarzen, langen Haaren. Er war braungebrannt und die harte Arbeit auf dem Feld hatte seinen Körper hart gemacht.
Als er erfuhr, dass er erwählt wurde, spielte er kurz mit dem Gedanken vorzulaufen, wie es schon einmal zuvor passiert war, und natürlich wusste er auch was Apart mit den Familie derer getan hatte, die sich seinem Willen entzogen. Apart opferte einfach die Eltern anstellte des Opfers.
Das konnte, und wollte er seinen Eltern nicht antun.
Die Nacht bevor er seine Gang zum Turm antreten musste, ging er noch ein letztes Mal auf das Feld hinter dem Haus.
Er ging bis zur Mitte, bückte sich um ein Handvoll Erde aufzunehmen, und roch an der kalten, frischen Erde. Der Geruch von frischer Erde hatte etwas Beruhigendes. Es war der Duft von Freiheit und Leben. Er wollte, dass das letzte war was er roch.
Er sah nicht, wie sich plötzlich eine dunkele Wolke vor den Vollmond schob, auch bemerkte er nicht wie sich ein dichter, weißer Nebel übers Feld schob. Erst als der Nebel begann, auch ihn einzuschließen, bemerkte er ihn.
Er wollt zurück zum Haus, aber als er sich in Bewegung setzen wollte, gehorchten ihm seine Beine nicht mehr. Ihm wurde klar, dass hier etwas nicht stimmten konnte. Er geriet in Panik, er wollte weg, aber es ging nicht. Eine unsichtbare Hand hielt ihn gefangen.
Es dauerte eine Weile, bis er die Gestalt sah, die in einiger Entfernung stand und sich langsam auf ihn zu bewegte. Er riss an seinen Beinen, aber sie rührten sich nicht. Es war komisch anzusehen, wie er so festgenagelt im Feld stand und wie ein Irrer an seinen Beinen riss.
Unterdessen wanderte die Gestalt auf ihn zu. Zwei Meter vor ihm blieb sie stehen.
Er blickte das Etwas an, doch konnte er nicht sagen wer oder was dieses Etwas war. Es schien den Nebel zu kopieren. Immer wieder verschwamm es, festigte sich kurz, um nur im nächsten Augenblick wieder zu verschwimmen, und noch etwas war merkwürdig, ein hellblaues Licht schien dem Wesen anzuhaften.
Es dauerte eine Weile, bis sich das Etwas manifestierte.
Als dies endlich geschehen war, stand ein zwei Meter großer Hüne, mit langen gelben Haaren und einer schwarzen Ritterrüstung vor ihm. Noch mehr Panik stieg in Lurano hoch, alles er die Axt in der linken Hand des Hünen sah. Noch immer konnte er sich nicht bewegen und so standen sie sich einigen Minuten schweigend gegenüber.
Mit einemmal fuhr die rechte Hand des Hünen zum Schwertgriff und zog es langsam aus der Scheide. Kleine rote Funken sprühten als er am herausziehen war.
Ein rotes glühen umfing das Schwert. Lurano hielt sich instinktiv die Hände vor die Augen, nur um nicht beblendet zu werden.
Lurano befürchtete auch, dass jetzt sein Ende gekommen war, und so betete er zu Skullar, nicht zu Aprax. Wie soviel betete er im geheimen zu Skullar, wenn die Mönche davon wussten, währe er mit Bestimmtheit schon längst tot. Lurano öffnete wieder die Augen, nur um zu sehen wie das Wesen ihm das Schwert reichen wollte.
"Nimm dieses heilige Schwert an dich, gehe in den Turm, und vernichte was immer dort lebt.", sagte der Hüne, mit tiefer sonorer Stimme. Lurano war überrascht. Kein einziges Wort brachte er hervor.
Er griff nach dem Schwert, als er doch noch den Mut aufbrachte zu fragen, wer der Fremde eigentlich sei.
"Ich bin Skullar"
Lurano wurde mutiger. Morgen würde er sterben, und dieser Gott, den die Mönche einen falschen Gott bezeichnen gab ihm dieses Schwert. Warum, wollte er ihn fragen, aber er bekam dazu keine Gelegenheit.
Genauso schnell wie der Gott und der Nebel gekommen waren, verschwanden sie wieder. Er war wieder alleine auf dem Feld, und was noch wichtiger war, er konnte sich wieder bewegen.
Zuerst dachte er alles war nur ein Traum, aber das Schwert in seiner Hand war echt.

Am nächsten Tag wurde er, wie die anderen Opfer vor ihm auch, von den Mönchen in die weiße Kutte gesteckt.
Als die ersten Sonnenstrahlen den einfachen Holzsteg streiften, wurde er von ihm unbekannten Mönchen, zu der schweren, eiserne Eingangstür des Turms gebracht. Er drehte sich noch einmal zu seiner Familie um. Er sah sie weinen, und auch ihm rannten zwei Tränen die Wangen entlang.
Das Schwert hatte er unter der Kutte versteckt, so sah keiner, dass er bewaffnet in den Turm trat.
Die Tür wurde von den Mönchen entriegelt und er wurde von ihnen wenig sanft hineingestoßen.
Die Tür fiel ins Schloss. Er war alleine.
Im innere des Turm, neben der Eingangstür befand sich eine Fackel, die bereits entzündet war.
Das schwache Licht der Fackel zeichnete dunkle Schatten auf die Wände.
Er wusste von den Handwerkern wie der Turm aufgebaut war, aber jetzt wo er in der runde Halle stand, verschlug es ihm die Sprache.
Der weiße Marmor leuchtete, durch die Fackel beleuchtet, wie feiner Sand. Überall waren kostbare Teppiche aufgehängt und in dem Boden waren goldene Linien gezeichnet.
Er stand in einem runden Raum, der außer den Teppichen und zwei Kohlebecken nichts von Wert enthielt. Kein Fenster, dafür war ein Treppe errichtet, die einmal nach der Mauer entlang nach oben führte und die andererseits, auch an der Mauer gelegen in die Tiefe führte.
Er wollte zuerst die Treppe nach oben gehen, aber irgendetwas, vielleicht eine innere Stimme sagte ihm, dass der Weg in die Tiefe der richtige ist.
Die Treppe führt ihn steil in die Tiefe und die Fackel vermochte nur ein kleines Stück der Treppe vor ihm auszuleuchten. Langsam zog er das Schwert, das er bisher unter der Kutte versteckt hatte, hervor.
Sobald er es in der Hand hielt, fühlte er sich mutiger. Sein Vater hatte ihm schon als Kind beigebracht mit dem Schwert zu kämpfen. In einer grausamen Welt war es nötig, dass man sich vereidigen konnte. Er wusste wie man ein Schwert halten musste.
Nach einigen Minuten spürte er einen Windhauch und der Geruch nach Verwesung schwebte in der Luft. Er kam scheinbar aus der Tiefe vor ihm, auch die Wände wurden zunehmt feuchter und der Weg wurde langsam flacher. Diesen Teil des Turmes hatten bestimmt nicht die Handwerker vom Dorf errichtet, da war sich Lurano sicher. Mittlerweile war die Treppe in einen Gang übergegangen.
Der Gang endete vor einer alten Steintüre. Sie war mit grünem Moos überzogen. Vorsichtig, mit der Spitze des Schwertes stieß er sie auf. Vor ihm lag ein viereckiger Raum. Das Schwert hielt er dicht vor seinem Körper. Sein Atem ging schnell als er eigentlich wollte.
Ihm wurde klar, dass er sich in einem Verlies befand. Mit seiner Fackel, die er in der Hand hielt, entzündete er die umstehenden Kohlebecken. Das Feuer leuchtete den Raum nur ungenügend aus.
Der Raum bestand aus mehreren kleinen Zellen, von denen zwei offen standen. Der Rest der Zellen war verschlossen. In den beiden Zellen war nicht außer Stroh, einen Kübel, einer alten mit Stroh gefühlten Matte und natürlich, sonst wäre es ja keine Zelle, schwere eiserne Ketten an den Wänden.
Da die anderen Zellen verschlossen waren musste er nach dem Zellenschlüssel suchen, er hatte Glück, er hing neben der Eingangstür.
Vorsichtig nahm er die Schlüssel vom Hacken und ging die Zellen einer nach dem andern ab.
Als er zu der ersten Zelle trat, hörte er es bereits. Das unheimliche Wimmern und Gestöhne eines Gefangenen.
Behutsam steckte er den Schlüssel in das Schloss, drehte ihn herum und sprang, als die Tür aufschwang, einen Schritt zurück.
Dunkelheit und ein Gestank, der ihn würgen ließ, schlug ihm entgegen.
Erst als die Augen sich das trübe Lichte der Zelle gewöhnt hatten trat er ein.
An einen der Eisenringe war eine Kreatur, die vielleicht irgendwann einmal ein Mensch war, angekettet. Sie kauerte sich in eine Ecke und zittert. Vielleicht vor Angst?
Lurano war geschockt und sprachlos. Noch nie hatte er solche eine Kreatur gesehen. Sie war offensichtlich ausgepeitscht worden, ihre Augen waren geschwollen und einige Finger fehlten.
Er versuchte näher an die Kreatur zu gelangen, aber das einzige was er zu hörte bekam war ein wütendes schnauben. Er ging wieder hinaus.
Er ging von Zelle zu Zelle. Überall sah er dasselbe Bild von Gefangenen an Eisenketten. Der einzige Unterschied zwischen den armseligen Kreaturen war der, dass mit jeder weiteren Zelle die Asil öffnete die Kreaturen etwas menschlicher wurden.
Bei der letzten Zelle die er öffnete, erkannte er sogar den Menschen an der Kette. Es war Clorar, der Sohn des Müllers vom Nachbardorf. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Jetzt wusste er was mit den Menschen geschah, die in den weißen Turm gingen.
Irgendwie hatten die Mönche versucht sie zu verwandelt, in was das wusste er noch nicht. Sie benutzten vermutlich Magie, und die unterschiedlichen Stufen zeigten ihm, dass sie noch keinen Erfolg hatten. Er wollte und musste dem, ein Ende machen.

Er wollte ihn befreien und ihn fragen, er ging bereits auf diese traurige Gestalt zu, als die Stimme von Skullar, in seinem Geist auftauchte.
"Gehe nach oben. Erledige wofür ich dir das Schwert gegeben habe."
Er wollte widersprechen und Skullar fragen wieso er nicht selbst hier her kam, um den Menschen zu helfen, aber er tat es dann doch nicht.
Er verließ er den Raum und lief den Gang zurück bis zur Treppe, und folgte ihr nach oben.
In einer engen Spirale, anliegend an die weiße Wand des Turms, führte der Weg hinauf. Immer höher folgte er der Treppe. Es gab klein Scharten in der Wand, die ein wenig Licht spendeten. Man konnte hinaus auf den See blickten. Wie ruhig und verlassen er da lag.
Die Treppe führt durch verschieden Etagen, Laboratorien, Schlafgemächer und noch einige andere bizarre Räume, deren Verwendung Lurano nicht erkennen konnte.
Am Ende der Treppe angekommen, stand Asil vor einer Eisentür die mit unheimlichen Mustern verziert war.
Er fühlte, dass er am Ziel angekommen war. Was immer hinter dieser Tür war, es war das übel und er musste es aufhalten.
Er berührte die Tür, aber bevor er sie berühren konnte, schwang sie von selbst nach innen auf
Vor ihm befand sich ein kreisrunder Raum, mit nur einem Fenster, der einen Blick auf das Dorf zuließ. Der Raum war fast leer. Nur ein Teppich befand sich in der Mitte des Raumes und darauf saß eine Gestalt, die Lurano sehr gut kannte. Apart.
"Du kommst spät. Was hat dich aufgehalten?", fragte er ohne hoch zu blicken.
"Was habe sie getan?", wollte Lurano wissen. Vorsichtshalber hatte er sein Schwert hinter seinem Rücken versteckt. Irgendetwas sagte ihm das Apart nicht mehr er selbst war, vielleicht nicht einmal mehr ein Mensch. Sein Aussehen hatte sich vollkommen verändert. Er war bleich, fast wie ein Toter, und sein Augen waren Blutunterlaufen.
Apart lachte gefährlich. "Ich bin auf der Suche"
"Suche?", fragte Lurano nach. "Was suchen sie denn?"
"Unsterblichkeit."
"Und dafür mussten diese Menschen sterben. Sie sind ein Lügner und Mörder. Eine Frage gibt es Aprax überhaupt oder ist das nur ein weiter Lüge von ihnen?" Lurano war außer sich. Seine Hände griffen immer fester um das Schwert. Seine Handknöchel wurden bereits weiß.
"Das ist nicht wichtig. Ich habe mein Ziel fast erreicht. Du bist der letzte, dann habe ich den ideale Köroper geschaffen, für mein unsterbliche Seele geschaffen."
Lurano schüttelte sein Kopf. Er verstand nichts, und ehrlich gesagt wollte er nicht verstehen.
Plötzlich sprang Apart auf die Beine und fing an zu Murmeln.
Lurano war erschrocken und taumelt einen Schritt zurück. Wenn Apart ein Magier war, oder ein Hexer oder irgendetwas anderes, so hatte er kein Chance. Er konnte sie gegen magische Angriffe nicht schützen.
Apart hob auf einmal die Hände und deutete auf Lurano. Gelbe Feuerstrahle blitzten aus seien Finger und rasten auf Lurano zu.
Er reagiert ohne zu denken. So schnell er konnte schwang er sein Schwert nach vorne, vor sein Gesicht. Die Blitze berührten das Schwert und züngelten an ihm entlang, doch sonst geschah weiter nichts. Sie lösten sich einfach auf.
Apart wirkte enttäuscht und verwirt. Er wusste nicht was passiert war. Er wurde wütend.
So schnell er konnte, formte er mit seinen Händen weiter Beschwörungen. Diesmal war es ein Feuerball der auf Lurano zuraste, doch auch diesmal fing das Schwert den Ball ab und übrig blieb nur eine kleine Rauchsäule.
Ein lächeln umspielte Lurano. Er ging auf Apart zu.
Apart merkt, dass er nicht mit Magie an diesen verwünschten Jungen rankommen würde.
"Woher hast du diese Schwert?", schrie Apart. Er wich immer weiter zurück.
Nun lachte Lurano. " Es ist fast schon lächerlich. Ich habe diese Schwert von dem Gott, den du als Heide bezeichnest, bekommen."
"Skullar?" Apart wurde kreidebleich. Er glaubte nicht an Götter. Aprax war erfunden. Es gab keine Götter.
"Das ist nicht war. Du lügst"
"Nein ich lüge nicht, aber es spielt sowieso keine Rolle mehr, den du wirst heute für deine Verbrechen sterben", und damit war das Gespräch für Lurano zu Ende.
Lurano ging zum Angriff über.
Wie aus dem nichts hatte Apart plötzlich einen blau glühenden Stab in der Hand, mit dem er seinerseits zum Angriff schritt. Er hatte bemerkt mit Magie war dem Jungen nicht beizukommen, so blieb nur die rohe Gewalt.
Als sich der Stab und das Schwert berührten, sprühte es dunkle Funken.
Apart war ein geschickter Kämpfe, aber auch Lurano war gut. Irgendwie war es ihm, als ob nicht er das Schwert führte, sondern genau umgekehrt.
Der Kampf wogte hin und her. Lurano und wie auch Apart bluteten aus mehreren kleinen Wunden, doch keiner konnte den letzten, alles entscheidenden Stoss anbringen.
Unerwartet durchstieß Apart die Deckung von Lurano. Der Stab, der an beiden Seiten ein leicht geschwungenes Messer hatte, traf Lurano in den linken Oberschenkel.
Lurano knickte ein und stürzte schwer zu Boden. Sein Schwert glitt ihm aus den Händen..
Lurano drückte mit einer Hand auf die Wunde. Er blutete heftig.
Apart stand über ihm und lachte laut, wie ein Wahnsinniger. "Jetzt wirst du sterben, du Bastard."
Lurano versuchte mit seiner freien Hand das Schwert zu erreichen, aber es lag zwei Sachritt von ihm entfernt. Keine Chance führ ihn es zu erreichen, dachte er.
Plötzlich, während Apart sein Stab nach oben zog um den letzten Stoss zu setzen, fing das Schwert an zu zittern, es bewegte sich auf Lurano zu, es wurde immer schneller. Lurano hatte keine Zweifel, dass Skullar ihm half. Genau in dem Augenblick, in dem Apart sein Stab senken wollte, bekam Lurano sein Schwert zu fassen. Ohne zu zögern stieß er zu.
Während sich das Schwert in den Unterleib von Apart bohrte, konnte er in des Augen Wut, Enttäuschung aber auch Überraschung sehen. Er ließ den Stab los und fiel zu Seite.
So starb, der schrecken im weißen Turm

Die Gefangen in dem Verlies starben gleichzeitig mit Apart.
Es gab einen großen Aufruhr als Lurano aus dem Turm trat und den Menschen von seinem erlebten erzählte.
Die Mönche wollten mit Gewalt gegen Lurano vorgehe, aber die Menschen erhoben sich und bekämpften die Mönche, allen voran Lurano mit seinem roten Schwert, ihrem ersten König
Und der Turm, er steht immer noch, als Mahnmal an die Schreckenherrschaft der Mönche.
So endet nun diese Geschichte, doch nächste Woche erzähle ich euch von den Brüdern Kuranos.








 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.08.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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