Der Himmel wurde schwarz, erste Tropfen fielen.
Sie dachte an Cibelle.
War nicht Cibelle es gewesen, die wusste, worauf alles hinauslief? Die unterscheiden konnte zwischen Gut und Böse, falsch und wahr, lächerlich und geheimnisvoll?
Cibelle, zu dir schaute ich auf, dachte sie und prüfte diesen Gedanken, der frei war von Überschwang oder Verzweiflung. Cibelle, das waren die Kinderjahre vor fast einem Jahrhundert, das Leben in einem großen Haus, so groß, dass Platz gewesen war für alle, die kamen und gingen, für alle, die verloren waren.
Ein Brausen, auf einmal dieses Brausen.
Cibelle, Schwester, Freundin, Rivalin, wo war sie geblieben, wo all die anderen, wo Vater und Mutter, es hatte sie gegeben, war es nicht so? Verschollen vor langer Zeit, verschollen, ja, die Erinnerung war fort, ein Hauch noch, manchmal ein Name, ein Aufblitzen.
Draußen schüttete es. Cibelle, warte, rief sie, du musst es mir sagen, sonst töte ich dich.
Die Zeichen standen auf Anfang. Alles versank im Taumel. Die Wasser stürzten herab. Die Türen schlossen sich.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.06.2019.
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