Georges Ettlin

Der Mensch als Einzelwesen

Der Mensch als Einzelwesen in seiner jeweiligen Besonderheit als Individuum hatte bis vor Kurzem
Narrenfreiheit im Zusammenhang mit den in Westeuropa üblichen Ramengesetze.
Man war eingebunden in ein Kokon der persönlichen kulturellen Einfalt in deren Mitte man sich durchaus Besonderheiten erlauben durfte.
Durch Flugreisen und politische Denkfreiheiten erweiterte sich einerseits der Horizont des Einzelnen,
andererseits erlaubte eine schützende Wirkung des allgemeinen Wohlstandes ein Zusammenleben mit andersartigen Menschen,
die dem eigenen "prekären ICH" nicht entsprechen konnten.
Durch Masseneinwanderung der Andersartigen wurde das stabile ICH zu einem prekären ICH, das sich gegenüber den Mitmenschen
plötzlich auf beunruhigender Weise anpassen musste.
Als surealistisches Beispiel rede ich heute vom Hans im mittelständischen Wohnblock mit Eigentumswohnungen:
Obwohl das selbstempfundene ICH der Nachbarn sich durchaus im menschlichen Bereich abspielte, bemerkte Hans Unterschiede,
die weitgehend mit der tierischen Welt zu vergleichen sind :
Als Hans täglich zum Keller und zu seinem Auto herunterschlich, um diskret und leise seinen Lebensbedarf
an Getränk und Nahrung heraufzuschleppen, fühlte er sich zunehmend beobachtet. Hinaufblickend in eine hohe Ecke des Treppenhauses
sah er die Nachbarin Müller mitten in der eigenen Individualität eingesponnen an der Decke hängen, als grosse, dicke weisse Seidenraupe
seinen Gruss eher wiederwillig erwiedernd. Der aus Mittelafrika eingewanderte Musal del Arab, ein netter Mann, der
als dickbäuchiger Schlaffrüssler an der Seidenraupe hing, beunruhigte Hans durch sein Assehen und Geruch, dabei tat dieser nur das,
was er in Afrika täglich und nächtlich auch tat und die Seidenraupe gab ihm gerne einen Teil ihrer seelischen Energien ab, da sie sich zu christilicher Nächstenliebe
verpflichtet fühlte. Hans selber wurde als schüchterner Tausendfüssler wahrgenommen, da er vorwiegend nachtaktiv war.Man versuchte ihn
nach Mitternacht im Treppenhaus liebevoll zu erschrecken, damit er in seinem Schreck sein individuelles ICH preisgab, denn er war für die Anderen geheimnisvoll und voller individualistischer Rätsel, die es mit einfachsten Mitteln zu enttarnen galt
Die vorhandene Toleranz zu andersartigen Menschen wurde durch psychologische Reibungskräfte aber dadurch auf die Probe gestellt,
da die Einwanderung wegen Frau Merkel enorm zunahm. Man hat einfach vergessen, dass alle diese vielen Tierchen eigentlich immer noch nur
ganz liebe Menschen mit  ebenfalls " prekärem ICH" sind....

***

c/G.E.
 

Man will in sich selbst ruhen. Man könnte sich in der Politik und im Alltag aus dem eigen Selbst durch
erzwungene Anpassung innerhalb einer politischen Partei aus dem egozentrischen Ich herausgeworfen fühlen, was zu einem "prekären ICH " führt:
Jeder Mensch ist Partei, jedoch die alten Parteien erlauben
keine Individuelle Selbstwahrnehmung, was zum Niedergang der Altparteien führt.
Georges Ettlin, Anmerkung zur Geschichte

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