Doris E. M. Bulenda

Ungarn - So ein Typ ...

So ein Typ …

Vor etlichen Jahren hatte ich auf einer Reise nach Ungarn ein sehr eigenartiges Erlebnis. Damals war Ungarn noch nicht Mitglied in der EU und die Mitnahme von Wein war auf 20 Liter pro Person beschränkt. Soviel zur Vorgeschichte.

Ich fuhr an einem sehr heißen Frühlingstag bei Sopron über die Grenze und nach Fertörakos weiter, um im Neusiedler See kurz ins Wasser zu hüpfen und mich abzukühlen. Leider hatte das Seebad noch geschlossen.

Deshalb fuhr ich zurück zur Hauptstraße und parkte am Straßenrand, um zu überlegen, ob ich Essen gehen oder zum Balaton weiterfahren sollte. Die Scheibe an der Fahrerseite hatte ich ganz heruntergekurbelt. Eine Stimme direkt neben mir schreckte mich auf:

„Hey, Sie da! Sie kommen aus München, habe ich am Kennzeichen gesehen. Sie brauche ich, Sie müssen Wein für mich nach München mitnehmen!“

Erstaunt starrte ich auf den älteren Typ, der die Hände auf den Fensterrahmen gelegt hatte und mich so aggressiv und unverschämt angeredet hatte. Den hatte ich noch nie vorher gesehen und er sah war mir sofort unsympathisch. Ich antwortete ihm daher kurz und knapp: „Nein."

Der Kerl schnauzte mich harsch an: „Was ist das für eine Antwort? Was soll das heißen, „nein“?“

„Dass ich das nicht mache.“

„Das werden Sie sehr wohl machen. Warum nicht? Sie haben gefälligst …“

Nun, ich hatte durchaus meine Gründe, das nicht zu tun. Weil ich am Anfang des Urlaubs war, weil ich die erlaubten 20 Liter Wein für mich selbst mitnehmen wollte, weil ich mir nicht von fremden Leuten Zeug ins Auto stecken lasse, weil ich kein Transportunternehmen hatte, und vor allem, weil ich auf jede Frage, die in so einem Ton vorgebracht wurde, mit „Nein“ geantwortet hätte. So lasse ich nicht mit mir reden. Nur hatte ich keine Lust, das mit einem so aggressiven, unsympathischen Widerling zu diskutieren.

Daher brüllte ich dem Typ in voller Lautstärke ins Gesicht: „Nein!“, startete den Motor und fuhr langsam an. Der Unsympath nahm die Hände nicht vom Fensterrahmen, lief neben dem Wagen her und begann zu fluchen. Also gab ich Gas, da ließ er endlich mein Auto los.

Er stand auf der Straße, fuchtelte mit den Fäusten in der Luft und brüllte, ich solle sofort zurückkommen, er würde mich Mores lehren. Ganz kurz war ich in Versuchung, die Herausforderung anzunehmen und ihm eine kleine Kostprobe meines Könnens als Taekwondo-Schwarzgurt zugutekommen zu lassen. Dann gab ich aber einfach nur Gas und ließ den Kerl, der mir jetzt Flüche und üble Beschimpfungen nachbrüllte, in einer Staubwolke stehen.

Kopfschüttelnd staunte ich dann darüber, was für unverschämte Menschen doch auf der Welt herumlaufen.

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»Ich werde ein Engerl für euch rufen. Das wird über euch wachen, wenn ihr beieinanderliegt. Und den Samen vom Hans in die Agnes pflanzen. Dann wird das hübsche Mädchen bald guter Hoffnung sein.« Mit einem Kind wollen das junge Bauernmädchen und ihr Geliebter ihre Heirat erzwingen. Aber die Beschwörung geht schief, ein dunkler Dämon erscheint und entführt Agnes in seine Welt. Doch statt Angst und Schrecken erfährt Agnes ein wildes Feuerwerk der Leidenschaft, denn ihr dämonischer Gebieter ist ein wahrer Meister des Liebesspiels. Mit dem festen Vorsatz, das Bauernmädchen für sich zu gewinnen, greift er zu allen Tricks der lustvollen Verführung, wobei ihm seine ausgeprägte dämonische Anatomie zugutekommt.

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