Heinz-Walter Hoetter

Liebe und Religion

Es gibt Religionen oder Glaubensrichtungen, die einen universalen Geltungs- und absoluten Wahrheitsanspruch für sich beanspruchen. Daher kann es unter ihnen nur ein nebeneinander geben, weil andere Religionen per se unwahr und damit minderwertig sind. Das trifft sowohl für den Islam, aber auch für das Christentum (im gewissen Umfange) zu. In den sog. monotheistischen Religionen (aus dem Nahen Osten) kommt es oft zu fanatischen Auslegungen der jeweiligen Religionen, was häufig auch in brutaler Gewalt mündet. Auch innerhalb einzelner Glaubensrichtungen einer Religion gibt es Rivalitäten, die erbittert geführt werden. Religion an sich hat mit der Liebe nichts zu tun, weil Religionen als Teil sozialer Machtsysteme zu sehen sind. Das betrifft besonders den Islam, der selbst herrschen will und nicht beherrscht werden möchte. Auch das Christentum verfügte einst über viel Macht (die im Verborgenen auch heute noch existiert). Früher hatte z. B. ein Pfarrer in einem Dorf mehr zu sagen, als der eingesetzte Bürgermeister. Fazit: Die Spuren der Gewalt sind in fast jeder Religion zu finden. Der Islam hat, bis heute, an die 270 Millionen Menschen ermordet. Das Christentum war zwar nicht ganz so gut, hat aber trotz seiner "barmherzigen Botschaft" das Blut Millionen und Abermillionen unschuldiger Menschen an seinen Händen. Es sind immer wieder die Vertreter der jeweiligen Religionen, die behaupten, dass sich Gewalt nicht mit ihren Schriften vereinen lassen und nichts mit ihrem Glauben zu tun haben. Sie wiederholen es schon fast gebetsmühlenartig, indem sie bei fast jeder Gelegenheit zum Ausdruck bringen, es handle sich um Einzelfälle oder bedauerliche Entgleisungen von "Extremisten" und verschweigen ganz bewusst den Zusammenhang von Gewalt und Religion, von Verfolgung, Folter und Mord bis hin zur Massentötung von Gläubigen anderer Weltanschauungen. Der Blick in die Geschichte lehrt uns deshalb, dass jede Religion als Legitimation für Gewalt gedient hat, ja Gewalt und Krieg in ihren grundlegenden Schriften sogar verankert hat (siehe z. B. Koran). Liebe an sich hat also mit Religion nichts zu tun. Was ist Liebe? Die Liebe ist ein starkes (menschliches) Gefühl der Hingabe und des Hingezogenseins zu einem anderen (menschlichen) Lebewesen. Das ist der Urgrund und die Bestimmung der Liebe. Zu toten Dingen kann man keine Liebe entwickeln, die nur eine perverse sein kann.

(c)Heinz-Walter Hoetter

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