… sagte der Nachbar zu seiner Frau,
stand in seinem Garten,
stützte die Hände in die Hüfte
und blickte auf mein Haus herüber,
während die Handwerker voriges Frühjahr
eine Videoüberwachungsanlage installierten.
Schaug ma, wås noch geht,
sagte auch die Nachbarin,
die neben ihrer Stinkmorchel stand,
verblüfft über die Montage der Kameras,
aber kein bisschen abgeschreckt.
Ich hörte die Worte und ahnte das Böse eskalierend,
durchschaute es aber nicht,
und konnte dagegen nichts machen.
Die Kiwara versagten, wenn man sie rief,
als wenn sie Komplizen wären.
Am aggressiven Geruch erkannte ich die Nachbar-Räuber,
sie waren und sind immer überparfümiert.
Da standen sie, mehr breit als hoch,
und waren erst mal paff,
das änderte aber nichts an ihrer Einstellung,
ihr Hobby - mein Haus nach und nach zu durchwühlen,
auszuplündern, chaotisch zuzumüllen,
und Sachschäden absichtlich zu verursachen, fortzuführen.
Noch in derselben Nacht hörte ich wieder Schritte im Dachboden,
ich hoffte, es wären nur Ratten.
Ich traute mich nicht hinauf,
nicht wegen der Ratten, sondern der Nachbar-Räuber wegen,
sie waren immer bewaffnet mit Revolver und Handy-Kamera.
Sie waren zu zweit, der Schritte entnommen, Vater und Sohn - wie öfters.
Am nächsten Tag sah ich nach,
ob die dort versteckte Dose mit meinem Geld noch da war.
die ich erst einen Tag vorher dort versteckt hatte,
nachdem meine Geldkassette, das Sparschwein,
die Brieftasche und andere Verstecke
in den unteren Räumen permanent geplündert wurden.
Sie war noch dort, eine Dose unter vielen Dosen,
die 35.000 Euro Bargeld wurden als Beute mitgenommen,
dann liefen sie weiter durch den Dachboden
erbeuteten noch andere Sachen, auch im ersten Stock.
Sie kamen und verließen das Haus über die Balkontüre,
die sie vom geschlossenen Zustand ausgehebelt hatten.
Noch ehe die Videoanlage in Betrieb ging,
wurde eine größere Plünderung durchgeführt,
die sich über mehrere Stunden zwischen 1 und 4 Uhr
erstreckte. Auf der Straße war kein Verkehr,
die südliche Nachbarin war sterbenskrank.
Die Nachbar-Räuber versäumten keine Gelegenheit.
Am Morgen, als ich nachsah, stand die Balkontüre offen,
wie so oft, wenn sie in mein Haus einbrachen.
Schaug ma, wås noch geht, sagte er,
der das Kosewort parfümierte Stinkmorchel verdient,
schaug ma, wås noch geht.
Die Worte gehen mir nicht mehr aus dem Kopf.
© Brigitte Waldner
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Brigitte Waldner).
Der Beitrag wurde von Brigitte Waldner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.09.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Brigitte Waldner als Lieblingsautorin markieren
Nickname Sonnenschein
von Feli März
Kurz vor der Hochzeit mit Tom muss sich Henriette den schmerzhaften Tatsachen stellen: Ihr Fast-Ehemann geht mit ihrer besten Freundin ins Bett!
Ihr darauf folgendes Login in einer Datingbörse entwickelt sich nach anfänglichem Spaß und der wohlverdienten Entspannung immer mehr zu einer fatalen Sucht und stellt Henriette erneut auf eine harte Probe.
Eine Geschichte, die Herz, Lachmuskeln und Galgenhumor gleichermaßen anspricht.
Happy End? Wer weiß...
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: