Nie zuvor war ich in Ägypten gewesen. Das Stadtviertel war
mir völlig fremd. Hier lebte er, in dieser lichtüberfluteten Straße
mit ebenerdigen pastellfarbenen Häusern, von jungen
Bäumen gesäumt. Einige Blätter waren goldorange. Ein Blatt
lag auf dem Boden, direkt vor seinem Haus. Es gab keinen
Zaun. Ich schaute in den Hof auf die spielenden Kinder. Es
war heiß. Eine alte hagere Frau trat aus dem Haus und kam
auf mich zu. Sie trug ein buntes Kopftuch. Ich ging ihr lächelnd
entgegen und grüßte. Es war seine Mutter. „Ich möchte
zu Ahmed.“, sagte ich. Argwöhnisch musterte sie mich. Ihr
Gesicht verzog sich abfällig. Nun kam eine junge mollige Frau
aus dem Haus und blieb hinter ihr stehen. Sie trug einen
Schleier und einen langen Baumwollrock. Vorwurfsvoll sah sie
mich an. Die Frauen schwiegen hartnäckig. Dieser flüchtige
Moment hielt nur kurz an. Gleich würde ich aufwachen, wusste
ich. Ich musste mich beeilen, um Ahmed zu finden, doch
seine Mutter verstellte mir die Sicht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.10.2019.
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