Luca Scse

Schwarzes nass

Neuss hüllte sich in dieser Nacht wieder in seinem schönsten Gewand. Veregnet und kalt war es ,um die winterliche Jahreszeit nichts Besonderes.Die Kopfsteinpflaster der Innenstadt schimmerten in den Farben der lichter der noch offenen bar's und ließen die Stadt so noch heller erscheinen.Diese Nacht war besonders still und wurde nur durch das betrunkene Gelächter der rauchenden bar gäste durchbrochen die zum Inhalieren vor die Läden treten mussten. Langsam ,dafür zielsicher, schlenderte Alex durch die immer leerer werdende Innenstadt vom Niedertor hoch in Richtung Marktplatz.
Vorbei an den geschlossenen Geschäften.Dort angekommen verschnauft Alex kurz und blickt sich um. Obwohl er die Stadt sehr gut kannte, erschien sie ihm an diesem Abend fremd, nichts erinnerte ihn mehr an seine Jugend die er mit seinen Freunden früher streunerisch hier verbracht hat.Nur alte und leere Gedanken an vergangene Zeiten kommen ihm in den Sinn doch dafür hatte er gerade keinen Kopf.
Er änderte die Richtung und ging nun über den Marktplatz hinweg in Richtung Hafen .Es ist für ihn beinahe ein Ritual geworden ,sich nach einem Alkohol getränkten Abend auf die Bänke am Hafen zu setzten um dort noch eine zu rauchen.Warten tut auf ihn zu hause ohne hin niemand.Als alex an seinen Bänken ankam war der Hafen gespenstisch still geworden.die Kräne die dort die Schiffe beluden hatten ihre Arbeit bereits vor stunden eingestellt.Nur das große ,neugebaute, rote Gebäude des Bauvereins vermittelte einen hauch von leben,welcher durch seine stets leuchtende Innenbeleuchtung ausging.Selbst die sonst gut befüllte Pegelbar schien sich für den nächsten Abend auszuruhen.
Als er da so saß und in Alkohol getrübten Erinnerungen hing wurde ihm klar das der heutige Abend kein normaler gewesen war.Zum ersten mal hatte er nach 10 Jahren wieder die Kontrolle über sich selbst verloren und war in einer Schlägerei verwickelt worden.Als Alex gerade seine Stammkneipe,den Hamtorkrug ,verlassen wollte wurde er unsanft von ein paar jungen erwachsenen angerempelt.Die versuche ,die Situation durch ignorieren zu beenden, hatte nichts gebracht da diese Jungs an diesem Abend wohl ohnehin auf Stress aus waren.Nach einer kleinen Rangelei in der bar ging diese zu einer Schlägerei über.Alex bekam ziemlich heftig was ab .Ging aber nicht zu Boden,was die Situation für ihn noch erträglich macht.Wäre er nicht in die jahre gekommen hätte er es ihnen gezeigt,da war er sich ganz sicher.Noch immer benommen von den Schlägen gegen den Kopf und die enormen,doch leider normal gewordenen mengen an Alkohol versinkt Alex immer mehr und mehr in dem Chaos das sich sein Leben nennt.
Unweigerlich ziehen ihn seine Gedanken zu seiner ex Freundin Sandra,seine erste und bis dahin bedeutendste Liebe.4 Jahre waren sie ein paar und bewohnten sogar zusammen eine Wohnung in näher vom Alexianerplaz,nicht weit von der Stadt entfernt.Er erinnert sich an die schöne zeit ,als sie noch frisch verliebt waren und das leben in einem ganz anderem licht erscheinen ließ.Die graue,triste Welt in der er sonst zuhause gewesen ist brach langsam auf und offenbarte ihm die schönen Seiten des Lebens.Seine Gedanken kreisten um diese alten Erinnerungen bis er plötzlich hinter sich schritte bemerkt.erst hatte er sie ignorieren wollen,denn als paranoid wollte er sich selber nicht bezeichnen, doch als diese schneller und immer näher kamen drehte er sich um ,nur um sicher zu gehen das an diesem Abend nicht noch eine böse Überraschung auf ihn trifft.
Und da geschah es
.Alles wurde schwarz.Der Auf knall des stumpfen Gegenstandes hatte ihn komplett aus seinen Gedanken gerissen und ließ ihn nach vorne über von der Bank kippen.Als er zu Boden viel schossen ihm etliche Gedanken durch den Kopf.Bilder aus seiner frühen Kindheit die ihn dabei zeigten wie er mit seinem Vater Fußball spielte oder wie er mit seinem Bruder im Zimmer mit Lego Burgen baute .Beim harten Aufprall realisierte er was gerade passiert war.Etwas traff in von der Seite mit solcher Wucht das es ihn für einen kleinen Augenblick das Bewusstsein nahm.Als er auf dem Boden wieder zu verstand kam und gerade kraft mobilisieren wollte um aufzustehen traf ihn ein zweiter ,noch heftigerer schlag gefolgt von einem kurzen Ruck .Es fühlte sich für ihn an als würde er für einen kurzen Augenblick schweben.Doch dieses Hochgefühl war nicht von langer Dauer denn kurz darauf folgte ein tiefer,endlos scheinender fall der ihn für immer im Herzen des dunklem schwarzen nass des Rheines zuhause heißen sollte .Nur noch Kälte und Nässe umgab ihn als er immer tiefer in die so unwirklich Welt der Dunkelheit sank.Niemand würde ihn vermissen.nichts hatte er der Nachwelt hinterlassen und nichts würde mehr auf ihn warten.Nurnoch der tiefe, ewiger schlaf umhüllt vom tiefen,nassen schwarz.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.12.2019. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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