Marlene Remen

DAS WEIHNACHTSKÄTZCHEN 1. TEIL

Es war Freitagmittag, der Kindergarten war zu Ende und die Mütter
holten ihre Kinder ab. Ganz ungeduldig wartete Sabrina auf ihre Mama
und endlich kam sie.  "Mami, da bist du ja, ich habe schon gewartet 
und schau mal, was wir heute gemacht haben !"  Sie hatte ein großes Blatt
in ihrer Hand und darauf stand in großen, bunten Buchstaben  :

                WÜNSCHE       ZUM       WEIHNACHTSFEST


"Komm, wir gehen nach Hause, sagte Mama und dann schaue ich mir deinen
Wunschzettel ganz in Ruhe an, ja ?"  Damit war Sabrina einverstanden und auch
mit den leckeren Spaghetti, die Mama für sie Beide gemacht hatte. Sie half noch
mit, das Geschirr abzuwaschen und dann setzten sie sich auf die kleine Couch
im Wohnzimmer.  "Mami, jetzt, ja, willst du meinen Wunschzettel nun sehen ?"  
" Ja, mein Schatz, nun zeige ihn mir, du bist ja schon ganz zappelig, lachte diese.


Auf dem Blatt waren lauter kleine Kätzchen zu sehen, alle schwarz, mit einem weißen
Fleck auf der Brust.  "Mami, das ist alles, was ich mir wünsche, bitte, kannst du das dem
Christkind sagen " Ich wünsche mir so sehr ein kleines Kätzchen."
"Liebes, du weißt doch, wir dürfen hier keine Haustiere halten, Herr Schumacher,
der Vermieter, hat es untersagt. Sie würden zuviel Dreck ins Haus tragen, es geht nicht,
seufzte Mama. Sabrinas Augen füllten sich mit Tränen und sie nahm ihre Kleine in den
Arm und tröstete sie.



"Ich habe eine kleine Überraschung für dich, am Sonntag ist ja der 1. Advent und dann
fahren wir Zwei in die Stadt und besuchen den Weihnachtsmarkt, was sagst du dazu ?"
Da konnte Sabrina schon wieder ein wenig lächeln und sich auf diesen Besuch freuen.
Schön warm eingepackt in Jacke, Mütze, Schal und Handschuhen, fuhren sie mit dem Zug
in die nahe, kleine Kreisstadt. Das war schon sehr aufregend für Sabrina, denn sehr oft  kam
es nicht vor und sie strahlte ihre Mama an. Auf dem Markt stand ein großer, mit bunten
Kugeln und Kerzen geschmückter Tannenbaum und an ihm waren kleine Briefchen befestigt.
Mama fragte den Mann, der eine rote Weihnachtsmütze an hatte und neben dem Baum stand,
was es mit diesen Briefchen auf sich hätte.  "Aber, junge Frau, wissen Sie das denn nicht,
hier können alle Kinder, die den Weihnachtsmarkt besuchen, ihre Wünsche zu Weihnachten
anbringen, ist das nicht toll?"  "O ja, Mami, das möchte ich auch, darf ich, fragte Sabrina.
"Aber sicher, kleines Fräulein, lachte der Mann und gab ihr ein Briefchen.
"So, jetzt seht euch Alles an, was es für schöne Sachen hier gibt und wenn du weißt, was du dir
wünschst, dann male oder schreibe es auf."

Es gab wirklich viel zu sehen, so schönes Spielzeug, leckere Süßigkeiten, aber Sabrina hatte gar
keine Augen dafür.  " Mami, können wir uns drüben auf die Bank setzten und hast du vielleicht
einen Stift dabei, dann kann ich meinen Wunsch aufmalen."  Mama hatte einen Stift und voller
Eifer malte Sabrina das auf, was sie sich von ganzem Herzen wünschte.
"Hallo, Frau Wagner, sagte eine tiefe Stimme neben Mama und ganz überrrascht schaute sie in das
lächelnde Gesicht ihrers Vermieters.  "OH, Herr Schumacher, sie besuchen auch den Weihnachtsmarkt,
es gibt viel zu sehen, nicht ?"    "Das stimmt, sagte dieser, aber der ganze Trubel hier ist mir doch ein 
bißchen zuviel. Wollen wir drüben im Cafe eine heiße Schokolade trinken, ich lade sie ein."

Mama und Sabrina nahmen diese nette Einladung gerne an und sie unterhielten sich sehr gut.
" Na, kleine Sabrina, was hast du dir denn zu Weihnachten gewünscht ?"  Sie zeigte Herrn Schumacher
das Briefchen und er sah es sich lange an.  "Das ist dein einziger Wunsch, sonst möchtest du Nichts,
fragte er.  "Nein, nur ein kleines Kätzchen wünsche ich mir, aber ein Richtiges, doch Mama meint,
es geht nicht und ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen.
"Na, na, nicht weinen, manchmal gehen Wünsche doch in Erfüllung, man muß nur fest an sie glauben,
sagte Herr Schumacher. Wir gehen jetzt mit deinem Wunschbriefchen zum Tannenbaum und ich helfe dir,
es fest zu machen, ja ?"



 

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