Marlene Remen

24 TÜRCHEN

Noch ganz erfüllt war sie, vom gestrigen Tag und Abend, es war
so schön gewesen. Ihre Tochter hatte sie gegen 17.oo Uhr geholt
und Lisa empfing sie schon an der Wohnungstür.
"Endlich, Omi, da bist du ja, komm schnell herein und wir gehen
in mein Zimmer. Hast du den Kalender mitgebracht ?" fragte sie.
"Ja, natürlich, lachte Omi, bist du schon ganz gespannt, was in den
beiden letzten Türchen ist ?"   "Und wie, denn wenn wir sie geöffnet
haben, erst dann ist wirklich Weihnachten. Komm, Mama hat noch
ein bißchen in der Küche zu tun, da stören wir nur, sie ruft uns,
wenn es soweit ist !"

Oma setzte sich auf den Stuhl vor Lisas kleinen Schreibtisch und
Lisa auf ihr Bett. "So, Omi, ich mache jetzt die 23 auf, mal sehen,
was drin ist."

Das  23.  Türchen

"Ja, sagte Lisa, so muß es an Weihnachten aussehen, Schnee auf den
Dächern der Häuser und auf dem Kirchturm und sieh mal, in der Kirche
sind die Lichter an, sie scheinen durch die bunten Fenster, das sieht schön aus.
Es ist schade, hier regnet es nur seit Tagen, das mag ich gar nicht. Ich glaube,
es kommt kein richtiger Winter mehr."   "Man kann es nicht wissen, meinte Oma,
es kann ja noch kommen. Wenn es wenigstens trocken bleibt, das wäre ja auch schön.
So und nun kommt das letzte Türchen dran, es ist größer als die Anderen, nicht ?"


Das 24.  Türchen

"Bow, Omi, nun sieh dir das an, der Weihnachtsmann, aber nicht mit seinen Rentieren,
nein, der sitzt in einem ganz tollen rot-weißen Auto und strahlt über das ganze Gesicht.
Wo hat er denn die Rentiere gelassen ?"   "Vielleicht, lachte Omi, hatten sie keine Lust mehr,
oder sie waren dem Weihnachtsmann zu langsam, da hat er sich das schicke Auto
ausgeliehen. Aber, hat er auch daran gedacht, ein Auto kann nicht fliegen, wie es die
Rentiere wohl in der Heiligen Nacht können sollen. Tja, aber das ist nun sein Problem,
oder er hat so viele Helfer überall, um allen Kinder rechtzeitig die Geschenke zu bringen."
"Ach, Omi, lachte Lisa, das ist ein Märchen für ganz kleine Kinder, aber wir wissen es besser, oder ?"
"Hmm, machte Omi, wer weiß, wer weiß, aber sie mußte auch lachen.

Mama steckte den Kopf zu Lisas Zimmer herein und sagte : " So, nun kommt, ihr Zwei, das Essen
ist fertig." Das ließen sie sich nicht zweimal sagen, denn es gab Lisas Lieblingsessen, was sie
sich gewünscht hatte. Spaghetti mit Bolognese-Soße. "Magst du das , Omi ?, fragte Lisa.
"Aber ja, wenn ich die Spaghetti um die Gabel kriege, sagte Oma.  War das ein Gelächter, denn
diese Nudeln wollten nicht so, wie Oma wollte. Ihre Tochter gab ihr ein Messer und einen Löffel, 
zum Durchschneiden und Löffeln.  "Ja, das war lecker, so klappt das viel besser, lachte Oma.
Zu Dritt brachten sie die Küche wieder in Ordnung und dann sagte Mama :
"So, ich gehe mal kucken, wie weit das Christkind ist, ja !"  Lisa und Oma sahen sich an und
mußten laut kichern, wie war das mit dem Weihnachtsmann noch ?
Oma holte eine große Tasche aus der Diele und Mama rief sie ins Wohnzimmer.

Wie schön sah der mit Kugeln, Strohsternen und elektrischen Kerzen geschmückte Baum aus,
silbern und golden mit Lametta behangen und es roch herrlich nach Äpfel, Orangen und Zimtsternen,
Lebkuchen und nach so vielen anderen leckeren Sachen, einfach wunderbar.
Zusammen sangen sie  "Oh, Tannenbaum " und dann gab es die Bescherung. 
"Weil Mama so viel Arbeit hatte, sagte Omi, kommt sie zuerst. Ihre Tochter machte das erste
Päckchen auf und freute sich über einen wunderschönen, weichen Pullover mit passender
Jacke dazu. Im kleineren Päckchen war ein Parfüm in einem schönen Flakon, dessen Verschluß
ein Schmetterling zierte. "Danke, mein Muttchen, das ist so schön, ich freue mich sehr."
Oma sah, wie Lisa schon hin und her zappelte, sie konnte es nicht erwarten, ihre Geschenke
zu sehen.  "Oh, Omi, ein Buch, wie heißt es, die "Insel der blauen Delfine".  "Ja, sagte Omi,
das war mein Lieblingsbuch, als ich so alt war, wie du. Ich habe es so oft gelesen, daß ich es
fast auswendig weiß, nun sollst du es haben. Hier ist noch etwas für dich, damit kannst du
schön basteln, das magst du doch gerne, oder ?" Ein großer Karton mit Bastelpapier, bunten
Stiften, Kleber, Stickern und buntem Glimmer war darin und Lisa freute sich sehr.
"Aber, sagte Omi, da ist noch etwas, was unbedingt zu dir will, ist schon ganz ungeduldig!"
Lisa machte die Verpackung ganz vorsichtig ab und ließ einen Freudenschrei los :
"Oh, Mami, sieh mal, ein weißer Teddybär und so schön weich und er lächelt, den geb ich
nie mehr her !"  Oma schaute Mama an und meinte :"Puh, dann war das ja das Richtige,
war mir nicht ganz sicher,"  Beide schauten sie zu Lisa, die nur noch Augen für ihren Teddy
hatte und mit ihm schmuste.

"Ach, mein Muttchen, du weißt immer, was richtig ist für ein kleines Mädchen, hast du bei
mir auch immer gewußt und das war so schön. Mein Geschenk für dich ist unser Umzug
bald in das Haus, habe schon Helfer besorgt, wegen den Möbeln und den anderen Sachen.
Kannst schon mal anfangen, einiges einzupacken, die Kartons bringe ich dir noch rüber, ja ?"
"Prima, sagte Oma, da habe ich ja in den nächsten Tagen einiges zu tun und ich freue mich darauf.
Bald sind wir Drei zusammen und es wird bestimmt schön werden. Auf den Frühling freue ich
mich schon sehr, kann es kaum erwarten."  
"Danke, Omi, lachte Lisa, werde Teddy abends immer etwas aus dem Buch vorlesen, bis wir
müde sind und dann schlafen wir zusammen ein."  "Ja, mein Schätzlein, mach das und nun,
wo alle Türchen auf sind, da ist wirklich Weihnachten und das Schönste, was wir zusammen
erleben durften, dafür wollen wir dankbar sein."  


 

Das Buch "Die Insel der blauen Delfine" wurde von dem amerikanischen
Schriftsteller Scott O`Dell nach einer wahren Begebenheit geschrieben.
Erstausgabe 1960 , ins Deutsche übersetzt 1968 ein sehr schönes Buch.
Marlene Remen, Anmerkung zur Geschichte

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