Hier geht es heute weiter mit der.......
EM 800 ( 2 )
Er ging langsam, beinahe bedächtig, die lange, im Moment etwas gewundene und kurvenreiche Straße entlang.
Schnell konnte er sowieso nicht laufen. Die fehlende Schwerkraft der Erde konnte auch durch künstlich erzeugte und unterstützende Maßnahmen nicht in vollem Maße ersetzt werden. Daran hatte sich im Laufe von vier Jahren Jeder gewöhnt.
Auf seinem Kontrollgang wurde er von anderen Menschen, die ihm entgegen kamen, freundlich angesprochen und gegrüßt. In seinem himmelblauen Overall war er als diensthabender dritter Leitender des Unternehmens erkannt und geachtet.
So gehörte es zu seinen Aufgaben, Fehlerhaftes festzustellen und für Abhilfe zu sorgen. Jede Art von Störung oder Fehlerquelle mußte erkannt und beseitigt werden.
Es gab noch den übergeordneten ersten Leiter, der als Einzigster einen schneeweißen Overall mit einem roten, zehn cm breiten Längsstreifen tragen durfte. War damit als oberster Leiter von Jedem erkennbar und somit eine absolute Respektsperson. Als Professor für Raumfahrt und interstellaren Verkehr auf der Erde genoß er eine absolute Sonderstellung und war nur der Weltregierung unterstellt und rechenschaftspflichtig.
In der Hierarchie des Unternehmens gab es noch den technischen Leiter. Er war erkennbar durch einen dunkelblauen Overall mit gelbem Längsstreifen . Ihm oblag die gesamte Oberaufsicht der Elektrik, Elektronik, sämtlicher Antriebsaggregate und sonstiger technischer Geräte und Motoren.
Sein Kontrollgang durch das Raumschiff war fast schon ein Vergnügen. Er kam sich vor wie beim Urlaub auf einer schönen Insel. Wolken schwebten über ihm, in der Ferne hörte er leises Donnergrollen.
Das waren natürlich hausgemachte Illusionen um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Die Gartenanlagen und angrenzenden Felder mit den verschiedensten Früchten und Gemüsebeeten waren Tatsachen. Für die jahrelange Reise der vielen Menschen war es notwendig, die verschiedensten Lebensmittel parat zu haben.
Die Wissenschaft hat durch aufwendige Versuche in Testreihen Lebensmittel entwickelt, die jetzt hier in der Praxis gedeihen, von den Reisenden gepflegt und dann geerntet.
So wanderte der Leiter dritten Grades durch diese künstlich geschaffene Landschaft. Ging zur Zentrale, um seine Mitteilungen an den Kommandanten weiter zu geben. Der Raum, den er betrat, war angefüllt mit Technik aller Art.
Alle Wände waren voller bewegender Objekte. Gesteuert von Hochleistungscomputern. Es hatte den Anschein, als würde man außerhalb des Raumschiffes stehen und die Umgebung betrachten. Viel zu sehen gab es eigentlich nicht. Der Raum erschien leer.
Selten war ein Lichtpünktchen zu sehen. Man mußte schon ein Experte sein, um etwas Besonderes zu entdecken. Die Begrüßung im Raum war freundlich, wie immer.
Am Rande des Raumes stand eine Gruppe von. Reisenden. Wollten einfach eine Zentrale und ihre Aufgaben und Leistungen und natürlich die Ergebnisse sehen. Manche waren wohl etwas enttäuscht, hatten sich eher spektakulärere Dinge erhofft.
Der Kommandeur erzählte ein paar technische Einzelheiten. Am Schluß sagte er mit einem leisen Lächeln, daß die Verbindung zur Zeit etwas gestört sei. Seit Kurzem sind keine Neuigkeiten oder Weisungen oder sonstige Gespräche zu Stande gekommen. Die Ursachen werden noch erforscht. Bei der hohen Geschwindigkeit von 170 tausend km /sec, sei das auch kein Wunder.
Es fehlen ja auch Erfahrungen. Diese Exkursion war ja eine absolute Neuigkeit. Nichts war vorhersehbar. Die Geschwindigkeit nahm auch noch ständig zu. Lichtgeschwindigkeit wird wohl nicht erreicht werden.
Noch liegen etwa acht Jahre der Reise vor der Besatzung. In zwei Jahren ist die erwartete Geschwindigkeit erreicht und muß wieder gesenkt werden. Sonst würde das Schiff an seinem Zielplaneten vorbei fliegen.
Als die Besucher die Zentrale verlassen hatten, wurde der Professor etwas ernster. Zu seinem Leitungsgremium gewandt sagte er, daß die Sache doch unklar ist. Zumal aus Richtung der Erde mehrere Störgeräusche verschiedenster Art auftraten. Und noch etwas ist seltsam, für das es noch keine erklärbare Begründung gibt.
Dann lächelte er wieder und sagte, wir werden offenbar verfolgt. Und unser Verfolger kommt uns näher. Was wiederum Fragen aufwirft, wir sind schon ganz schön schnell und da kommt noch etwas, was noch ein bißchen schneller ist.
Jetzt lächelten wieder alle Anwesenden. Wir werden daran arbeiten und unsere Computer anspornen.
Es geht immer noch weiter. Später.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.01.2020.
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