Langsam, von großen Wellen des Sonnenlichts wach gekitzelt, öffnen sich seine Augen. Etwas verölt und mit Schlafsand bestückt, sticht es ein wenig, als die etwas zu kalte Hand ansetzt, um die Spuren des Schlafes wegzuwischen. Der Kopf drehte sich noch ein wenig vom noch nicht hochgefahrenen Bewusstsein, aber der erste Eindruck fiel unweigerlich auf. Der ganze Raum war überschwemmt von Sonnenlicht, als würde jeder Regenbogen hier sein Ende finden und gleichzeitig machte sich ein kräftiges Schmunzeln über seinem Gesicht breit, was während einem langen und tiefen Atmen zu einem kurzen Auflachen überschwappte. Körper und Geist im Gleichgewicht haltend, wird der Gang zur Küche angetreten, nachdem ein kleiner Umweg über das Badezimmer erfolgte. Den Wasserkocher per Knopfdruck in Aktion gebracht, widmet er sich nun dem Ausblick aus dem Küchenfenster.
Die Pflanzen und Büsche schreien förmlich ihre Zufriedenheit in die Welt hinein. Das Anschauen der Schatten allein reicht aus, um den Eindruck zu bekommen, dass Engel höchst persönlich eimerweise Glanz auf alles schütten, was die Sonne erreichen kann. Er fragte sich ganz leise: Reden benachbarte Pflanzen wohl miteinander? Fragen sie einander wie so die Lage ist und ob sie genug Wasser und Kraft bekommen? Geben sie sich gegenseitig Komplimente wie schön ihre Blüten und Blätter sind? Diskutieren sie über heikle Themen wie Überdüngung oder des Gärtners neueste Arbeit? Haben Bäume bei all den Jahren nicht irgendwann die Schnauze voll vom selben Ort? Ist wohl der kleine Farn in die süße Tulpe verliebt?
Er grübelte sachte über diese Fragen und blickte weiter nach oben. Makelloses Adelsblut steht über allem und jedem und zeigt nackt die Unschuld des Phänomens, dass Blau auch warm sein kann. Es trieb ihn an, er musste sich bewegen, irgendetwas tun, und so schüttelte er sich behutsam und stampfte spielerisch mit seinen Beinen auf den Boden, der vereinzelnd Fragmente der Lichtreflexionen als Kleid trug. Es scheint, dass heute an jedem Baum Keuschheit wächst.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.01.2020.
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Tanz der Zauberfee
von Hartmut Pollack
Hier ist ein Buch geschrieben worden, welches versucht, Romantik in Worten zu malen. Gefühle in Worte zu fassen, die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie zu überschreiten, ist immer wieder für den Poeten eine große Herausforderung. Zur Romantik gehört auch die Liebe, welche im zweiten Teil des Buches Platz findet. Liebe und Romantik sind und werden stets die treibenden Kräfte im menschlichen Leben sein. Hartmut Pollack legt ein neues poetisches Büchlein vor, das die große Bandbreite seiner lyrischen Schaffenskraft aufzeigt. Der Poet wohnt in der Nähe von Northeim in Südniedersachsen in der Ortschaft Echte am Harz. Die Ruhe der Landschaft hilft ihm beim Schreiben. Nach seinem beruflichen Leben genießt er die Zeit als lyrischer Poet. In kurzer Zeit hat er im Engelsdorfer Verlag schon vier Bände mit Gedichten veröffentlicht.
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