Waldspaziergänge, wie ich die liebe! So viel zu beobachten. Jede Jahreszeit ein grosses Wunder. Und täglich neue Entwicklungen. Verwicklungen. Gestern ein Regenwurm der den Weg, für ihn die Wüste Gobi, überqueren wollte, heute tot und unbeweglich daniederliegt. Da, eine Spinne die im Schatten auf die noch nicht geschlüpfte Beute wartet und hungernd den Sonnengang verfolgt, hoffend, dass die Fliege sich verfliegen wird. Verdorrtes Laub, Heimat der ungesehenen Insektenlarven die sich darin tummeln. Knospen die sich winterlich auf ihre Geburt vorbereiten, wartend auf der Sonnenstrahlen Wärme die durch kahle Äste scheinen wird. Und ich gehe meine kleinen Schritte die täglich mich flügelloses Wesen zu beflügeln wissen. Doch, was ist da vorne geschehen? Der Weg ist ausgebuchtet. In seiner Mitte wächst eine Wurzel aus dem Boden. Wächst in einer Geschwindigkeit die nicht möglich ist. Fast-Motion, neu eingeführt aus Übersee? Nach Fast-Food wohl kein Wunder! Oder doch? Nein, das ist nicht möglich, nicht von dieser Welt! Die Wurzel öffnet ihren Mund. Zahnlos zwar. Zähne hätten mir gerade noch gefehlt! Öffnet ihren Mundesschlund. Kriecht näher. Oder gehe ich zu ihr? Sie zieht mich an als wäre die Wurzel ein Magnet der Menschenfleisch ansaugt. Oder Worte? ‚Neeeeinn‘, rufe ich wie im Traum aus vollem Munde. Nun wissend, dass die Wurzel Worte fangen will. Wurzelworte. Meine eigenen Wurzelworte. Wo nur sind meine Wurzeln? Fühle wie diese sich nun bewegen. Nach dem Waldboden greifen. Gierig nach Nährstoffen suchen. Diese bei meinen Ahnen finden.
‚Donnerwetter‘, erkenne ich jetzt: Bin als Stammbaum angewachsen.
Als Stammbaum ausgewachsen!
Fühle mich endlich, endlich festverwurzelt daheim ...
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Herzlichst
François
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.01.2020.
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