Elke Müller

Amerila...

Der da,… ist ein gefährlicher Mann,“ sagte Brad Bates und seine Stimme klang unheilvoll. „ Schreckt vor nichts zurück. Ein Mörder! Respektlos und Arrogant!“ Alle Leute drehten sich nach ihm um. Er stand oben auf der Galerie und ließ Bill Brex nicht aus den Augen. Dieser ging ohne irgendeiner Regung an die mahagonifarbenen Theke und nippe an seinen Glas Whisky, drehte nur leicht den Kopf und seine kalten Augen wanderte herum, die Treppe hinauf zur Galerie. Seine Finger krallten sich dabei um die befestigte Messingstange von der Theke. Seine Miene verfinsterte sich und dabei zeigte sich seine ganze Skrupellosigkeit im Gesicht. Er hatte Brad Bates erkannt. „ Tja Brex... ungestraft verarscht mich keiner! Ich schätze mal, diese Nacht amüsierst du dich prächtig in einer Zelle. Dein Ziel ist ab jetzt der Strick und der wartet schon auf dich. Es gibt genug Leute die dich zum Teufel wünschen!"  Zum Henker mit dir Bates!“ faucht Brex und richtete sich auf. „ Bei Gott, wie hast du mich gefunden, verfluchter Hundesohn!“ „ Nun, leider fängt es immer mit einem Mord an und endet auch jedes mal mit solchem,“ sagt Bates. „ Ihr schießt wild herum, nur so aus Spaß und dann…5 bewaffnete Raubüberfälle mit 9 Toten in nur zwei Monaten. Auch ich verstehe etwas von Spurenlesen.“ Bill Brex knirscht mit den Zähnen. Er war sich nicht sicher wie weit er gehen konnte um sein Ziel zu erreiche. Bates war vielleicht wirklich in der Lage, gefährlich zu werden und einen großen, wenn nicht gar alles, von dem gestohlenen Goldes zurück zu holen. „ So long, Sternenträger, halte dich raus, oder ich bringe dich eigenhändig um!“ „ Wirklich? Du drohst mir? Halte mich nicht auf, das kannst du nicht. Überfall bleibt Überfall und Mord ist Mord. Schon seit Jahren hast du und deine Bande einen schlechten Ruf.“

Bates war erst vor ca. einer Stunde hier in Bunkesville angekommen, es war fast schon Abend. Er wusste selbst, das er zäh, hart und unnachgiebig zu sich selbst war. Jetzt hatte er sein Pferd und Ersatzpferd in einen Mietstall gebracht und wollte sich eigentlich etwas ausruhen. Dann hörte er den einen und dann den anderen Schuss. Geschrei erklang. Er nahm sein Gewehr und sah sich sichernd um. Manche Leute, von den Schüssen aufgeschreckt, kommen heran und beobachten was wohl geschehen wird. Brad ging nun auf die Schwingtüren zu und stand dann im Saloon als sich diese hinter ihm schlossen. Es herrschte ein reges Stimmengewirr, aber mehrere neugierigen Blicke verfolgten seine Schritte. Brad Bates wusste wie schnell es gefährlich werden kann. Seinen Stern als Marshal bewahrte er deshalb in seiner Hemdtasche auf. Auch ein paar bekannte Gesichter sah er. Einige Girls tanzten und sangen auf der Bühne und so mancher Kartenzinkender Gauner spielte in der hinteren Ecke um so manches Geldsümmchen. Ein Mädchen dreht sich lächelnd um und wird dann stocksteif. Sie betrachtete ihn misstrauisch. Er spürte kurz ein leichtes Unbehagen. Sie steht nur drei Schritte entfernt da, lange blonde Haare und tiefblaue Augen, schlank, wild, feurig, eine kleine Schönheit., filigran und verletzlich. „ … Lange nicht gesehen… Ich hoffe, du hast mich nicht ganz vergessen.“ Er zuckt kurz zusammen. Ergreifend hilflos lächelnd sie ihn an und kam auf ihn zu. „ Lady, ich will nur einen Besuch machen!“ „ Sicher. Keiner wird sein eigenes Todesurteil unterschreiben und gegen dich kämpfen, Brad. Immerhin trägst du versteckte Waffen, was nicht jeder weiß.“ Er sieht sie an und lächelt leicht. „ Rieka, ich...“ Sein Leben verlief bei aller Hektik geordnet. Gewiß, Namen sind Schall und Rauch. Aber man wusste was man bekäme. „ Du hast mal wieder einige Probleme?“ „ Das ist häufig so. Ich bin nicht ständig an einem Ort, weil vielen nur Unsinn einfällt.“ „ Komm mit, du siehst aus, als ob du schon länger unterwegs bist.“           „ Genau gesagt, über 2 Tage lang.“ Er folgt ihr durch eine Seitentür in den 2 Stock des Hauses. Der Flur ist hell erleuchtet, ein langer grüner Läufer dämpfte jeden Schritt. Dort öffnete sie eine Tür und trat zur Seite. Er hatte sein Unternehmen mit Redmon stundenlang besprochen und präzise durchgeplant, bevor er sich auf den Weg machte. Nun spürte er die Müdigkeit als er ins Zimmer ging. Seine Augen huschen schnell über die Einrichtung. „ Eine nette Überraschung.“ „ Es ist mein Zimmer.“ Langsam tritt er ans Fenster und schaute prüfend hinaus. „ Dies hier, ist eine seltsame Stadt.“ „ Ruhe dich aus, ich werde niemanden zu dir lassen, damit du nicht gestört wirst. Gute Nacht!“ „ Danke.“ Sie zog den Türvorhang zu und dann die Tür. Brad entledigte sich seiner Waffen, fiel dann erschöpft ins Bett und schlief sofort ein.

Es war ein bekanntes Geräusch im Flur was er hörte und ist sofort hellwach, sowie aus dem Bett. Jenseits des Ganges und der Wand bewegt sich etwas. Schnell steckte er seine bereit liegenden zwei Wurfmesser in die Stiefel, den kleinen doppelläufigen Derringer in den rechten Ärmel, als der Vorhang schon in Bewegung gerät, ein knackender Laut und ein erschrockener Ruf erklang. Er sieht sie ruhig an und lässt den Colt sinken, steckt ihn ins Halfter zurück. „ Gibt es ein Problem, Rieka? Ist etwas passiert?“ „ Draußen stehen die Männer von Brex, er selber ist unten in der Kneipe und betrinkt sich.“ „ Verfluchte Pest!“ „ Sie werden dich töten wenn ….“, sagt sie leise. „ Er ist eine gefährliche Viper. Aber ich werde es auf meine Weise tun.“ „ Bist du wahnsinnig!“ Brad greift zum Gewehr. „ Warte. Durch eine Hintertür im Saloon, gibt es einen Weg zu einer etwas verdeckten Treppe. Niemand weiß darüber Bescheid. Ein Vorhang verdeckt die Tür.“ Dann verschwindet er leise im gang, hört Gesang, dann verschiedenes Stimmengewirr.

In den Augenblick als er die Treppe hinunter geht, beginnen manche Männer an zu gröhlen, als manche auf einen Mann einschlagen. Bill Brex steht eingeklemmt dazwischen. Seine Stimme ist laut. „ Warte nur wenn wir mit dir fertig sind, dann…“ Geräuschlos hatte sich Brad Bates genähert, er trägt weiche Wildlederstiefel. Die Kugel aus dem Gewehr reißt die Luft entzwei. Dann geht alles sehr schnell. Brex greift sehr schnell zum Revolver und reißt ihn aus den Halfter. Aber Bates handelt sofort. Springt hoch, tritt zu. Unter einem lauten Aufschrei lässt Brex die Waffe fallen. Bates streckt seine Hand aus und erwischt dessen Hemd. Mit einem gezielten Suplex fliegt Brex zu Boden. Dann packte der Sheriff mit geschickten Griff den protestierenden Gauner am Hemdkraken. Dreht ihm seinen linken Arm auf den Rücken und mir einem Ruck in die Höhe. „ Ich bedaure, hier endet dein Glück und deine Gangsterdynastie ist ebenfalls zu Ende. Raus mit dir, vor die Tür!“ Er sah Rieka kommen. „ Miss, dort liegt mein Gewehr, ich hoffe, man kann damit umgehen und halten Sie diese gaffende Bande eine Weile in Schach, damit hier keiner eine Dummheit macht.“ „ Ich kann damit umgehen, schon als Kind habe ich mit Waffen zu tun gehabt und jeder kennt mich hier. Also tut bloß nichts!“ In diesen Moment taucht ein Schatten auf. Wechselt einen kurzen Blick mit Brex. „ Langsam Freund, ich glaube, es wäre besser du lässt ihn los.“ Wobei seine Hand langsam hinunter zum Messer greift. „ So, soll ich ?“ sagte Bates scharf und kniff die Lider etwas zusammen. „ Lass dir raten keinen Krach anzufangen…du Bandit!“ Doch wer nicht hören will, der muss es schmerzhaft erfahren. Der Gauner machte eine Bewegung mit der Hand, doch Brad Bates ist schneller. In seiner Hand liegt plötzlich der kleine doppelläufige Derringer und seine Mündung zeigt genau zwischen die Augen dessen.         „ Idiot, der du bist, raus jetzt. Raus du Halunke und zwar schnell!“ Anschließend fliegt Brex vom Vorbau auf die Straße. „ Los zum Marshals Office!"

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.02.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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