Karl-Konrad Knooshood

Protokoll eines verfallenden Landes: Das Gericht

 

Mehr Personal? Ging nicht. Fehlte. An allen Ecken und Enden. Man machte Überstunden. 60-Stunden-, ach was, 80-Stunden-Wochen waren keine Seltenheit. Man hatte jede Menge kaum oder unbearbeitete, offene Fälle. So viele, dass vielfach auf das übliche Prozedere verzichtet werden musste.

 

Wegen sich vermehrt einschleichender Verfahrensfehler kamen viele Tatverdächtige diverser Tatkategorien wieder auf freien Fuß, Verfahren gegen kriminelle Einwanderer und ortsansässige Araberclanmitglieder mussten aus Zeit- und quantitativen Gründen eingestellt werden, Verfahrensverschleppungen, dies perfide Spiel auf Zeit, wurde von manchem gerissenen Anwalt gerade solcher Täter angewendet, wohlweislich. Manche dieser Anwälte stammten selbst aus Migrationsmilieus, längst aber nicht alle gerissene, verschlagene Täterversteher waren sie im einen wie dem anderen Fall.

 

Gerne wurde mit der "schweren Kindheit" eines muslimischen Beschuldigten argumentiert, das zog immer, da zog man die ganz große Klaviatur der Melodramatik hervor und spielte perfide berechnend auf ihr. Bei Tätern aus anderen Milieus und bürgerlichen Bereichen war man nicht so gnädig. Während migrantische Straftäter meist mit einem "Klopfen auf die Finger", einem daunenweich deutschen "Du, du, du!" davonkamen und selbstgefällig grinsend den Gerichtssaal wieder verließen, gern in ihren teuren Markenjeans, schon wieder auf ihrem modernsten Mobiltelefon herumdaddelnd, wiedermal Bewährung, trotz 66 oder 88 (letztere Zahl gilt als "egal") angesammelten Delikten, dicken Akten, aus denen man mehrere Top-10-Listen anfertigen hätte können, traf deutsche Bürger, die sich kleinere Verfehlungen zuschulden kommen ließen, meist die volle Härte des Gesetzes, vor allem wegen des schwammigen Begriffs "Hassrede". Seitdem im Früh-Frühling 2020 die Hassrede-Strafverfolgung intensiviert worden war, erst recht, nachdem ein Amoklauf eines psychotischen Einzeltäters, der in einer Shisha-Bar um sich geschossen hatte, stattgefunden hatte, wurden mehr und mehr Bürger verknackt. Auch mit diesen Fällen waren die Gerichte, speziell dieses, überlastet.

 

Nun, so wie sich die strammrechten "Reichsbürger" (zurecht) nicht hinter einer schweren Kindheit verstecken konnten, um nicht die jeweils vorgesehen Höchststrafe zu bekommen, ging es auch diesem Gericht so, dass vieles zu tun war, vor allem auch die zusätzliche Bürde mit zivilen Asylverfahren. Asylbewerber und ihre sehr gewieften Anwälte hatten nämlich das Klagen gegen negative Asylbescheide entdeckt, überschütteten die Gerichte, vornehmlich dieses, mit einer wahren Klageflut, die kaum noch effektiv zu bewältigen war.

 

Zu alldem gesellten sich mannigfaltige Probleme, etwa, dass einem aus der reißerischen Mainstream-, hier vorwiegend der Boulevardpresse und dem GEZ-zwangsfinanzierten ÖR-Sendern massive, polemische und von infamen Unterstellungen durchtränkte "Kritik" wie scharfer Besserwessi-Wind entgegenschlug. Auch die Täteranwälte, ausgefuchst und bauernschlau wie sie waren, erkannten diese als effektive und in der Verhandlung effekt-magische Verteidigungsstrategie. Sie lancierten die Berichterstattung in ihre günstige Richtung. Haltlose Unterstellungen waren dies, die jedoch in Deutschland des MERKEL-Regimes mehr denn je Früchte trug, millionenfach Zuspruch fand: Rassismus.

 

Wann immer ein Gericht wie dieses in einer 300.000-Einwohner-Stadt (also etwa 1x Gesamtbevölkerung ISLANDs) einen Migranten mit muslimischem/islamischem Hintergrund anzuklagen wagte (bei der sehr geringen Zahl fernostasiatischer und Latino- sowie osteuropäischer Tatverdächtiger fand dieser Vorwurf komischerweise keine Anwendung), wurde eine gewisses Maß Rassismus unterstellt. Allein schon, weil sie es wagten, überhaupt Anklagen zu erheben und Strafen zu verhängen über diese "armen, arglosen Flüchtlinge", die doch stets als Verfolgte nach Deutschland kämen und hier schon beim kleinsten Vergehen eingesperrt würden. Dass es sich häufig eben nicht gerade um "kleine Vergehen" handelte, war den Wohlmeinenden wohl nicht bekannt – oder sie blendeten es konsequent aus. Gutmenschen neigen nämlich nicht nur dazu, sich selbst zu inszenieren und überkompensieren, Virtue Signalling zu betreiben, moralisierend den Zeigefinger zu heben, sondern auch unangenehme Gesichtspunkte der Realität geschickt auszublenden.

 

Betreffs Rassismus: Auch die Soft-Claims (möchte ich sie mal nennen), also abgeschwächte Behauptungen ähnlicher Natur wurden angewendet: Manchmal spann sich der Anwalt ein besonders süßes, verführerisches Konstrukt des maximalen Schwachsinns zusammen, indem er in eine Art positiven Rassismus abglitt und den jeweiligen Richter, bevorzugt die Richterin, der er unter Umständen obendrein noch flirtend schöne Augen machte, Honig ums Mündchen schmierte. Das herzergreifende Ammenmärchen, vielfach gemischt mit "Geschichten aus dem PAULANER-Garten", lautete dann wie folgt: Der (in den meisten Fällen) muslimische Tatverdächtige, nun Beschuldigte "konnte es nicht besser wissen", "wusste nicht, dass man in unserem komplizierten Kulturkreis nicht [HIER BELIEBIGES VERBRECHEN EINFÜGEN] darf" oder "es war ein (kulturelles) Missverständnis" und man sei in Deutschland sowieso von Grund auf 'fremdenfeindlich' und solle bitte nicht mehr so "kulturell insensitiv" und voller "Mikroaggressionen gegenüber Migranten" sein.

Ganz so, als hätten Islamangehörige, Araber, Nordafrikaner keine persönliche Autonomie, seien nicht in der Lage, ihre Taten zu reflektieren, auch sich selbst zu hinterfragen. Als seien Menschen (meist Muslime) gewisser geografischer Herkunft keine Individuen und hätten kein Konzept von Gut und Böse, Recht und Unrecht, Richtig und Falsch. Als sei es ihnen nicht möglich, das Eine vom Anderen zu unterscheiden. Ist ja auch wahnsinnig kompliziert: Woher soll man wissen, dass man in Deutschland keine Frauen vergewaltigen, nicht morden, nicht mit Messern oder Fäusten verletzen und nicht in Menschenmengen fahren darf?

 

Sicher, die größten Bildungsbürger sind es nicht gerade, die in Massen nach Europa strömen, Analphabeten recht viele, aber dass sie nicht in der Lage sein sollen zu wissen was sie tun, das ist lächerlich. Ihnen dies zu unterstellen, ist geradezu rassistisch!

Manchmal klappte dies, führte zu skandalösen Freisprüchen, Bewährungsstrafen und lächerlichen Freiheitsstrafen, die man aus Presse und Öffentlichkeit herauszuhalten versuchte, was selten gelang.

In vielen Massenmedien wurden die Strafen dann rezipiert, als handele es sich um absurd drakonische Strafen für falsches Parken…

 

Die aus diesen Verteidigungsstrategien resultierenden Kleinststrafen oder Geld- und Sozialstunden-Sanktionen stießen bei immer größeren Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis. Wie man es drehte und wendete, schein es verkehrt zu sein, die Gerichte, Richter, ihre Assistenten, Gerichtsschreiber und Schreibkräfte waren vollkommen überlastet und standen vor einem sich vertiefenden, zerklüftenden Graben, zwischen den sich unversöhnlich gegenüberstehenden Seiten der Bevölkerung. Sie standen unter erheblichem Druck, ein Dilemma entstand, ein quasi-moralisches:

Sprach man überhaupt oder harte, saftige Höchststrafen aus, geriet man unter Beschuss der Bessermenschen mit ihrem idealisierten aber realitätsfernen Menschenbild. Dann brüllten die "Rassismus!". Verhängte man dagegen als nach allgemeinem Gerechtigkeits- und Rechtsempfinden zu geringe Strafen, moserten die Migrationskritiker, Konservativen und Skeptiker herum, da der Schwere des Verbrechens damit nicht genügend Rechnung getragen würde.

 

Schließlich sollte Strafe Sanktion sein, gemessen an der Schwere der Straftat. Manche Richter fielen nicht auf die Apologetikversuche der dreisten Anwälte herein, nicht jede Richterin ließ sich wie Zuckerwatte um den Finger wickeln, nicht jedem Richter gefielen die "Geschichten aus dem Wienerwald" und nicht jedem war es wichtig, dass man ihn oder sie nicht für einen "Rassisten" hielt. Einer wagte sogar, einen eriträischen Angeklagten, der über die "Hölle" in Deutschland und wie "scheiße" es dort doch sei, jammerte, geradeheraus zu fragen: "Wenn es in Deutschland so schrecklich ist, wieso sind Sie dann überhaupt hier?"

Leider war nicht jeder so pragmatisch scharfsinnig und mutig genug, diese Ansicht offen auszusprechen. Der Kindergarten Deutschland war schließlich von Grünen und Linken längst eröffnet worden.

 

Da die Gefängnisse allmählich zum Bersten voll waren, mit weit über 50% Ausländeranteil (sehr in der Mehrheit mit Menschen aus gewissen Weltgegenden, sodass man keinen Platz mehr fand, da ja auch immer mehr Bundesbürger wegen Bagatelldelikten wie "Hetze" und "Hassrede" (zwei nach dem Netz-DG absolut schwammig und willkürlich auslegbare Straftatbestände) inhaftiert wurden.

Was letztere Verfahren anbelangte, unter ihnen auch einige durchaus nach schon lang bestehenden StGB-Paragraphen strafbar (Beleidigung, Bedrohung/Nötigung, Volksverhetzung), waren die meisten Richter derartig überwältigt von der Flut an Verfahren, ergo überfordert, dass die allermeisten gegen Auflagen (i.d.R. eine Geldstrafe, seltener Sozial-/Arbeitsstunden) eingestellt wurden, ohne je vor Gericht zu landen.

 

Was die Mehrzahl der Einwanderer-Straftäter anbelangte: Da sie ins Unermessliche anstieg und die Knäste proppevoll waren (und die Regierung eher neue Moscheebauten protegierte als neue Gefängnisse bauen zu lassen), musste man in vielen Fällen auf die forensische Psychiatrie zurückgreifen. Dort waren noch ausreichend Kapazitäten frei. Folglich wurden etliche islamische Attentäter, Amokläufer und Terroristen, die ihm Namen ihrer Religion gemordet hatten (unter ihnen auch gefährliche IS-Rückkehrer), auch Gewalttäter, Totschläger, Vergewaltiger als "unzurechnungsfähig" eingestuft (gern und oft unter Mithilfe der nur zu gern in diese Richtung argumentierenden Anwälte), sodass sie in den komfortabel ausgestatteten goldenen Psychiatriekäfig kamen. Geschlossene Anstalten, in denen es luxuriöser zugeht als in mancher Jugendherberge und den meisten Wohnungen in prekären Bezirken.

 

Alles war gut, alles war perfekt. Von der Abwärtsspirale bekamen alle etwas mit. Sie gingen nur unterschiedlich damit um. Die Gut-Autisten unehrlich und unanständig in ihren Euphemismen, die Konservativen teils resignierend, teils etwas arg polemisch. Die Gerichte waren und blieben überlastet. Mehrere Richter schrieben Bücher über die Zustände, unter anderem derjenige, der den berühmten Satz zum Eriträer gesagt hatte, dessen Buch auch diesen Titel trug. Sie wurden auch zahlreich gelesen, obwohl der immer linksextremer werdende Mainstream nach Kräften versuchte, sie zu verteufeln, ihr Lesen mit einem "Bannfluch" zu belegen versuchte. So oder so wurden sie von vielen kritischen Zeitgenossen gelesen. Freilich änderte sich nichts an den Zuständen, die im Gegenteil sukzessive schlimmer wurden. Wie so oft in einem Land, das seinen höchstpersönlichen Leidensweg auf dem Pfad zur Hölle angetreten hatte, blieb alles ohne Konsequenzen, ohne Gegensteuern, ohne Handeln. Dazu hätte es ja Mut gebraucht. Dazu hätte es Konsequenz gebraucht.






(16.12.2019)(P) (C) 2020 KnoKnoo


In meiner neuen Kurzgeschichtenreihe verarbeite ich Storys, die sich an real stattgefundenen
Begebenheiten orientieren, sie aber, wie für Geschichten eben üblich, fiktiv etwas ausschmücken. Das
Essenzielle, wirklich Wesentliche jedoch habe ich destilliert, es entspricht dem, was geschehen ist. Es
handelt sich um "Verwerfungen", wie YASCHA MOUNK sie einmal in der Tagesschau nannte, seitdem seit
2015 die Grenzen des Landes nicht mehr vorhanden sind.
Es geht um Verfall: Moralisch, psychisch und paradigmatisch, was dieses Land betrifft. Es wird Positives
geben, jedoch entsprechend der Realität rar gesät, viel mehr aber wird es Erschütterndes geben.
Sämtliche Gesellschaftsbereiche werden betroffen sein, sämtliche Nuancen der Negativentwicklung im
Zusammenhang mit der Masseneinwanderung aus muslimischen Ländern werden aufgezeigt. Ggf. werde
ich die entsprechenden Artikel oder Filme/Sendungen nennen, aus denen sich die Informationen beziehen
ließen.

In dieser Geschichte geht es nicht um ein einzelnes, spezielles Gericht, sondern um exemplarisch eines
der Hunderten, wenn nicht Tausenden im Lande, die überlastet sind, vor allem, was Asylklagen betrifft -
und die überbordende Kriminalität vieler seit 2015 Zugewanderten und anderer mit Migrationsgeschichte.
Die Gefängnisse sind voll oder werden immer voller, auch die Gerichte sind überlastet, das kann man
sogar in Mainstream-Presseerzeugnissen der ehrlicheren Art (WELT, BILD, FAZ) oder ausländischen
Erzeugnissen (NZZ, DER STANDARD) und natürlich im konservativen Spektrum (ACHSE DES GUTEN,
TICHYS EINBLICK, PHILOSOPHIA PERENNIS etc.) nachlesen, teilweise schreiben gar Richter a.D. oder
andere Justizbedienstete verschiedener Ebenen über die desolate Lage, die leider mit der Grenzöffnung
bzw. Nichtschließung 2015 noch an Fahrt aufgenommen hat. Meine Beschreibung stützt sich dabei lose
auf einige grobe Begebenheiten, die sich immer wieder so oder ähnlich abspielen.
Karl-Konrad Knooshood, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.03.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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