Jürgen Malodisdach

Menschheit ( 11 )

Hier geht es heute weiter mit der.......

 

 

EM 800 ( 11 )

 

 

So endete die 10. Fortsetzung

 

Auf ihren Sitzgelegenheiten angeschnallt, versuchten die Crewmitglieder den langsam immer stärker werdenden Geräuschen etwas entgegen zu setzen. Es war sinnlos. Die Macht der Kräfte des Weltalls machte alles zunichte. Tan merkte sein Hinüber dämmern und ließ es einfach geschehen. Wie auch alle Leute im Raum keine eigenen Kräfte mehr hatten.

Er wollte noch einmal seinen Dank aussprechen. Es blieb beim Wollen, als eine gleißend helle, ja unerträglich grelle Lichterscheinung alles überdeckte. Dann war alles schwarz.

 

Schwärzeste Dunkelheit, rundherum, ekelhaft, unverständlich. Ist es Wahrheit oder spielt das Gehirn einen Schabernack mit dir. Fragte sich Tan. Wie spät ist es, keine Ahnung, denn auch seine Armbanduhr, die Computer gesteuert ist, ist finster. Nirgends ein Licht. Nicht der kleinste Schimmer.

Und dann diese Lautlosigkeit. Kein Ton, keine Vibration der Antriebsaggregate, dazu diese undurchdringliche Dunkelheit. Was war los. Tan versuchte sich zu erinnern. Da war diese unerklärliche grelle Lichtfülle. Hatte so etwas noch nie erlebt, wußte auch nicht , die Sache zu deuten.

Ach so, funkte sein Gehirn. Da war ja die Vernichtung des Raumschiffs im schwarzen Loch. Naja , wieso lebte er denn dann noch. Oder ist er tot, oder vielleicht in einer anderen Dimension. Vielleicht ist er unsichtbar, hat keinen eigenen Körper mehr.

Solche Fragen häuften sich, bis seine Vernunft die Oberhand gewann. Diese Schwärze muß weg, meinte er. Aber wie. Gab es denn niemand mehr in seiner Nähe mit dem Tan sprechen konnte. Ja richtig, ich muß mal laut sprechen. Oder vielleicht rufen. Versuchte es.

Wunderte sich über ein Krächsen. Wo kam das her. Ach ja. Seine Kehle war vielleicht trocken. Er hatte ja auch bestimmt lange nichts getrunken. Die Stimmbänder funktionierten nicht . Nochmal ein Schreiversuch. Kaum besser als davor.

Aber irgendwo war eine Bewegung. Hörte das Rascheln von irgend etwas. Mäuse gab es hier nicht. Warum war es immer noch so finster. Der Computer. War er aus. Oder kaputt. Und die Notbeleuchtung. Wieso funktionierte sie nicht.

Und wieso lebte er noch. Diese Fragerei machte den Professor noch unsicherer. Auch seine Bewegungen waren unsicher. Er hatte keinen Halt und spürte auch keine Gravitation., die es ihm ermöglicht hätte, seine Beine zu fühlen. Er wollte doch aufstehen.

Da war wieder ein Geräusch. Ein Schlürfen oder scharren. Also mußte noch jemand hier sein. Dann war da plötzlich in der Ferne ein kleines Licht . Kam auf ihn zu. Eine kleine Handlampe, wie sie jeder hier hatte.

Wer trug sie. Es war eine Frau, die der Prof Tan nicht kannte. Dann erinnerte er sich langsam. Das war Granice, Freds Frau aus der geretteten Bunkeranlage der Tankstelle auf dem Trümmermeteoriten.

Oh , das war gut. Er merkte, das sein Gehirn wieder anfing, bewußt zu arbeiten. Die Frau aber war vollkommen abwesend. Noch nicht wieder bei vollem Bewußtsein. Tan bat sie , ihm die kleine Lampe zu geben. Er nahm sie und war froh, ein Licht in der Hand zu halten.

Es würde nicht lange halten. Also mußte Tan ganz schnell versuchen, Normalität in der Zentrale herzustellen. Da fiel ihm ein, daß die Notbeleuchtung und die gesamte Stromversorgung vom Computer gesteuert und überprüft wird. Der war aber total aus geschaltet.

Tan wußte, das der Computer nach langer Unbenutzung alles selbständig abschalten kann. Das sollte aber ein paar Jahre dauern bis dieser Moment eintreffen würde. Fragen über Fragen taten sich auf. Jetzt war es erst einmal notwendig, wieder eine gewisse Ordnung herzustellen.

Seine Versuche, den Hochleistungscomputer zu starten, schlugen fehl. Na gut, meinte er . War ja auch nicht sein Spezialgebiet. Dafür waren Spezialisten an Bord. Er mußte sie nur erst noch finden. Es gelang ihm, die Notbeleuchtung zu aktivieren.

Nicht das tollste Licht aber immerhin soviel Helligkeit herzustellen, daß er anfangen konnte, Grundsätzliches zu tun und sich einen Überblick zu verschaffen, was los war nach dem Lichtblitz, dem EMP , und der anschließenden Dunkelheit. Die größte Frage war aber, wieso das ganze Raumschiff mit seinen 1027 Menschen an Bord, überhaupt noch existierte.

Einem schwarzen Loch konnte niemand und Nichts entkommen. Auch nicht durchzufliegen und weiter zu existieren.

Tan mußte ganz schnell seine Computerexperten finden um diese komplexe Anlage zum Leben zu bringen. Er mußte auch alles über den Zustand aller Antriebe, Bestände und natürlich der Menschen informiert werden. Wo waren nur alle seine Leute. Gar nicht zu reden von den Kolonisten.

Er kam mit seinen Fragen nicht weiter, fand keine Antworten. Steh mal auf von deinem Hocker ,sagte er sich. Tat es und wunderte sich, daß er nach ein paar schwebenden Schritten auf die Nase fiel. Ach so ja, Vorsicht war geboten. Er merkte, daß ihm Kraft fehlte. Tan erhob sich wieder, langsam.

Am Boden neben ihm lag etwas Größeres, weiches. Unangenehm war es. Aber es war ein Mensch. Jemand aus seiner Crew. Der rührte sich aber nicht. Er berührte diesen Körper und ekelte sich plötzlich. Fühlte, das dieser Körper ohne Leben war.

Verflucht , sagte seine innere Stimme. Ich muß unbedingt meinen Expertenstab finden. Er ging auf die Wand zu. Die Wand, die ein riesiger Computer war. Wie war doch gleich die Einschaltmodi. Er kramte in seinem Gehirn danach und fand die Hälfte der Einschaltcode .

Ach so, ja, die zweite und dritte Teilung wußten nur die Cheftechniker und der Sicherheitsmann. Das war nicht sehr praktisch . Er mußte da unbedingt eine Änderung veranlassen. In einer Notfallsituation konnte niemand das Raumschiff oder zumindest den Compu aktivieren. Dann fiel ihm ein, daß in seiner Geheimlade im Codezentrum an seinem Handgelenk, getarnt als Armbanduhr, alle wichtigen Informationen vorhanden sein mußten.

So war es auch. Richtig, er war ja hier der Chef, also hatte er auch den absoluten Zugang zu allen notwendigen Infos. Ein Finger berührte eine bestimmte Stelle an seinem Körper. Erst tat sich nichts. Nochmal dasselbe Spiel. Und jetzt begann vor seinen Augen die Eingangsarithmetik zu flimmern. Zwar schwach, aber immerhin.

Tan wartete noch einen Moment. Das Flimmern wurde stärker. Aha, hier fehlte Energie. Langsam glättete sich die Bildfläche vor ihm. Fragte nach dem Eingangscode. Sie fiel ihm sofort ein. Ein sicheres Zeichen dafür, daß er wieder wach wurde und sein Gehirn funktionierte. Tan gab Zahlenreihen und etliche andere Symbole ein. Und siehe da, sein Personalcomputer als Teil des Gesamtcompus war ganz schnell da.

Er las die ersten Infos. Stellte fest, daß das Raumschiff noch flog, ohne eigenen Antrieb. Der war außer Betrieb. Hatte sich wegen Überlastung eigenhändig abgeschaltet, weil keine Reaktion eines Verantwortlichen auf seine Feststellungen und Erfordernissen reagierte. Konnte ja auch niemand, denn alle waren im tiefsten Koma.

Durch den Gammablitz war die Technik total ausgefallen. Die hypermoderne Konstruktion schaffte es aber, alle elektronischen Bauelemente zu reparieren oder zu ersetzen. Mit dem Einschalten durch den Chef fing es an, normal zu funktionieren.

Die automatischen Infos dieser Anlage für Tan waren aber alles Andere als berauschend. So erfuhr er, das die Geschwindigkeit von einst 206 000 km / sec auf nicht einmal 82 000 km / sec gesunken war und weiter sank. Die Antriebsaggregate waren außer Betrieb.

Es war kaum noch Treibstoff vorhanden. Der bestand ja aus Gold, Uran, Wasserstoff, Sauerstoff und ein paar Elemente des Periodensystems. Ganz groß kam die schriftliche Meldung auf dem Bildschirm zum Lesen, unbedingt Hinweise zur schnellsten Landung auf einem Himmelskörper einzuleiten. Vorschläge dazu kamen zur Anzeige. Bei nicht Befolgen dieser Hinweise ist ein Untergang des gesamten Unternehmens wahrscheinlich. Prof Tan war erschüttert.

 

 

Es geht immer noch weiter. Später.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.03.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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