Fritz Lenders

schwarze Burg und rote Rosen ( Teil 18 ) die Vorbereitung.

... während die Soldaten Meile um Meile in Richtung Burg und in Richtung Kameraden zurücklegten, begann auf der Burg das Aufrüsten.
Im kriegerischen Bereich sowie auch im Bereich des alltäglichen Lebens.
Im Innenhof wurden eine ganze Menge an Drohnen mit Kameras, Minilautsprechern sowie kleinen Spritzdüsen für Tränengasspray ausgestattet.

Jede Drohne hat eine Flugzeit von ca. 75 Minuten und eine Tragkraft von knapp 5 kg verschiedenster Materialien.
5 Drohnen waren mit Verbandsmaterial ausgestattet.
Von Mullbinden bis zu blutstillenden Salben konnte alles in bestimmten Einzelmengen abgeworfen werden.

Und letztendlich waren noch zwei Drohnen mit Sprengmaterial ausgestattet, falls ein  Angriffsobjekt zerstört werden muste.
Einfach nur vorsichtshalber.

Den Männern auf der Burg war nämlich klar, daß sich der Rückzug der Bischofskrieger nur aus dem Grund vollzog, daß sie sich beraten und neue Angriffsstrategien erarbeitet werden konnten.

Vermutlich würden auch Verstärkungen der Truppe angefordert werden.
Es war nur eine Vermutung.., aber tatsächlich stimmte sie.

Die Stromdrähte in der Umgebung der Burg würden die Angreifer nicht lange aufhalten das war mal klar.
Leider konnte die Stromspannung nicht erhöht werden, weil die Solarenegie noch nicht soviel aufgeladen hatte.
Ausserdem brauchten sie auch einiges an Elektrizität in der Burg.

Die Küche musste aufgerüstet werden und die Lichtversorgung der wichtigsten Räumlichkeiten war auch unaufschiebbar. 
Zudem war einer der Hauptstromfresser die Krankenstation.
Unbedingt wichtig !
Helene Berchtold  hatte mitterweile die entsprechenden Räume mit den Geräten ausgestattet, die im Notfall Leben retten würden.

Eine Ecke war mit zwei Betten ausgerüstet, die jeder Notfallstation zur Ehre gereichen würde.
Beatmungsanlage, Infusionsdosiergeräte, Defibrilator und ähnliches.
Der Rest des Raumes war wie ein normales Krankenzimmer. Also Betten und auch Schränke mit medizinische Utensilien.
 Ein weiterer, kleiner Raum war die Röntgenabteilung und das hinterste Zimmer war für Zahnmedizin reserviert.
Für Operationen größeren Ausmasses hatten sie noch  nichts vorbereitet, jedoch war Helene ohne Unterbrechung..., im Laufschritt dabei, alles zu organisieren. 

Immerhin waren sie nur eine Handvoll Menschen aus der Zukunft, die das ganze Leben und die Geschichte der Menschheit verändern sollten.Und Jeder Einzelne war unverzichtbar wichtig.
Jedes Leben musste beschützt und im Notfall mit bester, medizinischer Vorsorge gerettet werden.

Es war ein Versuch, der Lauf der Menschheit zu ändern.
Naja, der Versuch fand nicht zum ersten mal statt.
Leider hat es bisher noch nie funktioniert.
Zumindest wurde noch nie eine Veränderung des Bestehens der Menschheit festgestellt..

Irgendetwas ging bisher immer schief.
Was genau immer wieder falsch gelaufen war, konnten sie ja nie feststellen, denn es war ja immer sozusagen eine Einbahnstrasse.
Noch nie war eine Mannschaft aus der Vergangenheit zurück gekommen.
Wie auch ?
Meistens wurden die Zeitschiffe beim Versuch der Rückkehr aus unerklärlichen Ursachen zerstört. Zumindest vermuteten dies die Wissenschaftler der drüberen Gegenwart.
Und diesmal waren ja auch die jetzige Truppe Zuschauer, als der Hubschrauber in tausend Teile zerfiel, beim Versuch der Rückkehr zum Mutterschiff.

Das gesamte Leben und die Zukunft der Menschheit hing am seidenen Faden.
In ihrer eigenen Zeit hatte die Menschheit mit Umweltverschmutzung Seuchen und Kriegen  zu kämpfen.
 
Außerdem war eine gigantische Überbevölkerung auch nicht gerade dazu geeignet, die  Erde freundlich zu gestalten.
Alles in allem war die Zeit der Menschhheit abgelaufen.
Zumindest die Zeit von sicher 75 - 85 %   der gesamten Erdbevölkerung.

Vielleicht wäre es noch erwähnenswert, zu sagen, daß die Bedrohung der Erde schon seit über 150 Jahren bekann war und daß in Wirklichkeit Niemand, kein Land der Erde und auch kein einziger der fast 200 Regierungschefs  irgendetwas in die Veränderung des Lebenssituation unternommen hätte.
Niemand.
Scheinbar dachten sich die reichen Menschen der Erde, also die knapp 5 % der Bevölkerunng..., dass ein Raumschiff kommen würde und die angebliche Elite mitnehmen könnte auf einen neuen Planeten, der  sehnlichst darauf wartete.., ebenso zerstört zu werden.
Wenn man sagen würde.., : " die Menschen sind die Parasiten der Erde "..., würde es ziemlich zutreffend sein.

Nun ja.
Jedenfalls rüstete sich die Burg auf Konfrontation vor.
In ein paar Stunden würde sich irgend etwas ereignen.

Die Soldaten der Burg schickten zwei Drohnen in Richtung Wald um das Gelände zu beobachten. Eine der Drohnen flog in enormer Höhhe um einen Überblick des gesamten Geländes auf eine ziemlich große Leinwand von 3auf 2 Meter Fläche.., zu werfen. 
Der Burgherr und seine Frau, die im Raum anwesend waren, konnten es nicht fassen, daß sie ihre wundervolle Burg plötzlich von oben sahen. Und auch das herrliche Waldgebiet, welches die Burg und den kleinen Berg so sanft umhüllte.
Aber im Moment war Alles ruhig.
Die etwas tiefer fliegende Drohne konnte ein paar Gestalten ausmachen, die sich weiter weg von der Burg entfernten. 
Aber beim etwas genaueren Erkunden konnte man erkennen, ddass es sich um normale Waldmenschen oder eben Landmenschen handelte und ganz bestimmt keine Agressoren.

Während dessen musste aber auch an das leibliche Wohl der Burgbewohner und deren Gästen gedacht werden.
Das Frühstück war ziemlich spartanisch ausgefallen.
Natürlich.
Um etwa 5Uhr morgens zauberte kein Mensch der Welt ein Fünf Gänge Menü auf den Tisch.

Dafür wurde jetzt die Magie ausgepackt.
.
In der Küche zauberte der Koch mit seinen zwei Helfern und ebenso mit Hilfe von Gundelheid vom Dorf und zwei Küchenhelfern der Burg, das Mittagessen .
Gundelheid hatte innerhalb von ein paar Stunden gigantische Erfahrungen im Ernährungsbereich  und in der Küchentechnik sammeln dürfen. 
Einige Nahrungsmittel waren für die Köchin sehr schmackhaft andere wiederum einfach nur grauenhaft.
Nach ihrer Begegnung mit dem Mineralwasser hatte sie auch noch Kontakt mit Coca-Cola machen können. 
Sie konnte sich nicht vorstellen, daß das schwarze Gesöff, welches sich manche der Neuankömmlinge der Burg in den Rachen schütteten, auch nur annähernd gut schmecken könne.
Ganz anderst war es mit dem Geruch von frisch gebrühtem Kaffee und dem Aroma von Brot im Backofen.
Damals ebenso wie auch heute gehörten diese Gerüche zu den angenehmsten Düften der Welt.
Kaffe kannten sie zwar damals nicht, aber der Duft ergänzte sich wundervoll mit dem Aroma des Brotes.

Aber Coca-Cola war wirklich schaurig anzusehen, für Augen aus dem Jahre 1050...
Und ja.
Sie hatte recht.
Nach einem kurzen Schluck aus einem Glas war ihr kar, daß die Menschen andere Vorstellung von " gut schmecken " hatten,
wie sie und ihre Leute in ihrer eigenen Zeit.
Sehr, sehr andere Vorstellungen.

Allerdings hatten auch die Küchenhelfer andere Vorstellungen von Umgangsformen.

Denn als Gundelheid das Cola angeekelt auf den Boden in der Ecke spuckte.., sprang sofort ein Mitarbeiter  heran und streute ein farbloses Pulver auf die Spuckorgie  der Köchin.

" Das können Sie doch nicht machen" 
mit einem entsetzten Kopfschütteln zog er Gundelheid in die Mitte der Küche.
" das ist unhygienisch und respektlos ".

Gundelheid sah zu, wie sich das Cola am Boden durch das Pulver sofort in eine bröslige Masse verwandelte, welches von einem komischen Rohr an einer Maschiene.. aufgesaugt wurde.

Interessant. Damit konnte man sich also den leidigen Besen sparen.
Staubsauger , akkubetrieben wären damals wirklich gute Helfer im ewigen Kampf gegen das Hygiene Problem gewesen.
Ebenso begriff sie nicht, wie es sein konnte, dass innerhalb einer halben Minute kochendes Wasser aus dem Wasserkocher lief. Auch die Mikrowelle war ein Wunder für sie.
Was für Gundelheid aber wirklich faszinierend war , konnte sie nur durch einen erfreuten Aufschrei von sich geben.

Der Koch, also Rudolf Sax winkte sie zu sich heran.
" Jetzt pass mal auf, ich zeige dir etwas, was du noch nie gesehen haben wirst. "

Er nahm einen  Papierbehälter und schüttete in einen Topf von etwa 10 l  Fassungsvermögen, in dem kochendes Wasser brodelte.. etwas Pulver hinein. Naja, das uns bekannte Kartoffelbreipulver.

Die Köchin sah zu, wie sich im Wasser mit Verbindung des Pulvers... wundervoller Kartoffelbrei bildete.
Sie kannte ja noch nicht mal Kartoffeln, geschweige denn Kartoffelbrei.

Vorsichtig kostete sie die dampfende Masse.

Sehr vorsichtig sogar, denn sie hatte noch das Erlebnis vom Coca-Cola im Kopf.

" Mmmmhhmm, das ist nich übel. Zwar irgendwie Hexenwerk, aber dennoch gut ".
" Vielleicht könnte man mit etwas Gewürz noch ein besseres Aroma erzeugen ? "

Gundelheid suchte in den Vorräten nach etwas Gewürz.

" Moment mal... " 

Rudolf zeigte Gundelheid die Gewürzabteilung.

Von Zimt über Nelken bis Lobeerblättern, Salz, Zucker und Honig war Alles vorhanden.
Eigentlich noch besser ausgestattet wie der Gewürzvorrat von Gudelheid selber.

Rudolf überließ Gundelheid die Gewürzabteilung und bat sie, sich zu bedienen.
 Es war wie ein Flug ins Land der Aromen für die Köchin.

So viele Gerüche, so wunderbare Geschmäcker.
Gundelheid nahm sich vor, die Küche nie mehr zu verlassen. Nie, nie, nie mehr...1


 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.03.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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