Fritz Lenders

...schwarze Burg und rote Rosen ( Teil 34 ) Rosen

...  in der Burg warteten die zwei Bischofsleute auf das öffnen des Tores..,
wie ein Deliquent auf das öffnen der Zellentüre im Todestrackt und das eintreten des Wärters, der einen zum Schaffot führen sollte.
Also mit beklemmender Stimmung in den Blutbahnen.

Die Verteidiger der Burg instruierten die Zwei noch ausführlich.

" der Kommandant wird euch ziemlich eindringlich fragen, wie wir  mit euch umgegangen sind. Und er wird eine Falle wittern. Deshalb haben wir euch eine kleine Kritzelei auf einem alten Zettel vorbereietet. Er beinhaltet die vier Türme, welche vom Innenhof aus begehbar sind und den Verschlußmechanismus des Tores. Einer von euch Zweien muß die Zeichnung als die seine  verkaufen. "

Trotzdem glaubten die zwei Männer nicht, daß sie unbeschadet davonkommen würden.
Der Kommandant war ein sadistisches Arschloch und liebte es, Menschen zu quälen.
Aber sie waren so oder so in Gefahr. Wären sie auf der Burg geblieben und die Burg würde dem Anführer in die Hände fallen.. wäre ein schneller Tod noch als Gnade des Schicksals anzusehen.
Also fügten sie sich letztendlich ihrem Los.. und gingen  ängstlich in die trostlose Welt des Anführers.. außerhalb der Burg.

Scheinbar war außerhalb der Mauern sogar die Umgebungstemperatur kälter.
So kam es den Beiden zumindest vor.

Fünf Minuten später standen sie vor dem Mann mit der Zange.

" Na ihr zwei, was habt ihr mir denn schönes mitgebracht ? "

Schon alleine die Stimme des Anführers bewirkte einen Brechreiz im Magen der Männer.

" Als erstes gehst du mal zu unserem Barbier und Wundversorger, damit er sich die  Heiltechnik der Burgleute ansehen kann. "

Mit diesen Worten klopfte er dem Mann mit dem Schnitt am Unterarm auf die Schulter.

" Und wir beide unterhalten uns mal über das Innenleben der Burg. Unser Hauptmann der Garde kommt mit, denn 4 Ohren hören besser als zwei. "


Der arme Soldat stolperte fast , wegen seinen zittrigen Beinen.

" Interessante Sachen hast du und dein Kumpane zum Bekleiden bekommen. Das werden wir uns auch noch genauer betrachten. Aber zu gegebener Zeit "

Der Kommandant brabbelte sichtlich gut gelaunt vor sich hin.
Im Zelt des Anführers angekommen, sah der Soldat auf den ersten Blick.. die kleine Zange auf dem Holztisch liegen.
Mühsam schaffte er es gerade noch bis auf den Stuhl in der Mitte des Raumes und mußte sich , der Ohnmacht nahe hinsetzen.

"  Na, na..., wer hat denn da eine kleine Schwäche ? Und ja, bleib ruhig sitzen, wir werden uns ja länger unterhalten. Wir werden gemeinsam der Sache auf den Zahn fühlen. "

Und in dieser Sekunde begannen sowohl der Soldat als auch der Hauptmann der Garde innerlich zu beben und zu zittern.

" Ich habe mir so viel wie möglich angesehen und auch gemerkt. Und ebenso habe ich auf einem alten Stück Karton  eine einfache Skizze gemalt, mit einem russigen Stück Holz"

Der Soldat hätte das Stück Papier fast zerrissen vor Angst und Panik.

" Aha.., so sieht also die Burg von innen aus. "

Der Kommandant klopfte sich, auf der Ecke des Tisches sitzend.. spielerisch mit der kleinen Zange auf das Knie.

" Zeig mir mal deine Hände. Ich möchte sehen , wie die Finger von unserem Künster aussehen. "

Während nun der Anführer scheinbar interessiert die Finger des Soldaten einzeln untersuchte..., ganz langsam, Finger für Finger..
erklang tief im Gehörgang des Soldaten eine Stimme.

" Egal was passiert.., sie werden keine Schmerzen spüren, wir haben ihnen einen Schmerzblocker verabreicht. Also keine Angst "

Der Soldat versuchte zu erkennen, ob einer der beiden Bischofsmänner etwas gehört haben könnte.
Aber scheinbar war die Situation momentan ungefährlich.

" Ich möchte gerne wissen.., warum deine Hände so sauber sind. Keine Kohle, kein Schmutz... keine Rückstände deiner Zeichenkunst."

Mit diesen Worten setzte er die Zange an den Daumennagel des Soldaten an und riss mit gemäßigtem Tempo.., den Nagel nach hinten in Richtung Handgelenk, aus seinem Nagelbett.

Schmerzblocker hin und Schmerzmittel her.
Der grausame Schmerz, den abgerissene Nerven und ebenso ausgerissene Fingernägel verursachen können, konnte mit Nichts vermieden werden.
Der Schrei des Soldaten gellte durch das ganze Lager.
Seine Kameraden konnten die Qualen aus den Tönen heraus,  fast schon spüren.
So schrie manchmal ein Schwein.., wenn ihm die Kehle durchtrennt wurde, weil es geschlachtet werden mußte.
Kein Mensch sollte jemals so panisch und schmerzerfüllt schreien müssen.

Der Soldat riss sich aus der Hand des Kommandanten los und rannte voller Todesangst aus dem Zelt.
Der Hauptmann konnte es nicht verhindern, weil er sich in diesem Moment gerade seitlich des Ausganges übergeben mußte.

" Hol  mir den Kerl zurück.. "

Und mit diesen hasserfüllten Worten, in Richtung des Hauptmannes gespuckt.., schlug er Diesem auch noch die Zange auf den oberen Teil des Nasenbeines.
Nun verliefen schon mal zwei separate Blutspuren durch das Lager. 


Der Soldat lief um sein Leben.
Er lief in Richtung Burg.
Der Hauptmann rannte ebenso.

 Jedoch  hinter dem Soldaten her.

" Schießt auf seine Beine "     rief er den Bogenschützen zu.

Leider geschah in diesem Augenblick etwas sehr, sehr merkwürdiges.


Der Kopf des Hauptmannes der Garde... zerplatzte mitten unterm Laufen.
Einfach so.
Es gab keinen Grund, warum dies passiert sein konnte.

Er lief in vollem Tempo  und plötzlich öffnete sich sein Schädel .

Blut gemischt mit grauer Gehirnmasse, verteilte sich im Lager und vor allem auf den Soldaten, welche in seiner Nähe standen.
Was wiederum zur Folge hatte, daß sich auch der eine oder andere Soldat  übergeben mußte.

Etwas Abseits spannte ein Bogenschütze, der von Allem nichts mitbekommen hatte seine Waffe und wollte gerade den Pfeil abschießen, als sich auch mit ihm etwas veränderte.
Seine Brust begann plötzlich Blut zu verspritzen.
Entsetzt blickte der Bogenschütze an sich herab.
Er sah noch für eine Sekunde die erstaunten Blicke seiner Kameraden und war dann jedoch schon tot.., bevor er zu Boden sank und sein Blut im feuchten Gras des Waldes ausströmen lassen mußte.

Die beiden Scharfschützen auf der Burg meldeten in ihre Funkgeräte..

" zwei Soldaten ausgeschaltet , unser Agent auf dem sicheren Weg in die Burg zurück "

Der flüchtende Bischofssoldat mit nur noch 9 Fingernägeln.. brach total außer Kraft und Atem.. vor dem Burgtor zusammen.
Er kollabierte und bemerkte in seiner Ohnmacht nicht mal mehr, wie er von zwei Burgmännern, auf einer Trage in die Krankenstation verfrachtet wurde.
Als er nach etwa 15 Minuten wieder die Augen aufschlug, standen Helene, Everie, Helmreich und Auch Adelheid an seinem Bett im Krankenzimmer.

" Es tut uns so leid. Wir konnten so etwas beim besten Willen nicht vorhersehen. "

Helene streichelte ihm über die Haare...

" Wir haben den Sadisten ausgeschaltet. Wir konnten mit unserem Scharfschützen den Hauptmann eleminieren. Er wird nie wieder Nägel aus den Fingern reissen.. "

" Aber es war nicht der Hauptmann. Er war ja einer der wenigen guten Männer der Truppe. Es war der Kommandant.  "

Zeitgleich errichteten die Bischofsleute eine lange Barrikade aus den Schutzwänden und dem Katapult.

" Wir werden diese unmenschliche Waffe aufspüren und wir werden jeden Einzelnen der Burg, egal ob Mann oder Frau egal ob Kind oder Erwachsener... von den Pferden ganz langsam auseinander reissen lassen. Mit den Kindern fangen wir an. Obwohl...,  Ich weiss wo wir jetzt schon mal anfangen.! "

Der Kommandant war außer sich und tobte wie ein Berserker.

" Alle ziehen sich in den Wald zurück.
Geschlossener Rückzug.
Und paßt mir auf den zweiten Verräter aus der Burg auf."

Mehr als einen Kilometer weit im innersten des Waldes, an einem einigermaßen wärmenden und leuchtenden Lagerfeuer , trat der Kommandant zu dem zweiten Mann aus der Burg.
Jener, mit dem Schnitt auf der Wange.

"  Ich frage nur einmal. Was war auf der Burg los ? "

Zwischen den Worten, an den Soldaten gerichtet.., schnitt er mit einem sehr scharfen Messer , zwischen Mittelfinger und Zeigefinger in das Fleisch der rechten Hand,des Soldaten.
Etwa 4-5 Zentimeter tief nach unten in Richtung Handwurzel und durchtrennte dabei Fleusch, Sehnen und Bänder.


Während er dann mit beiden Händen, auf der einen Seite die drei Finger , also Mittelfinger, Ringfinger und kleiner Finger umklammerte und mit der anderen Hand den Zeigefinger und Daumen umklammerte...,

rief der Sodat, vor Schmerzen halb ohnmächtig..

" ich schwöre es bei allen Geistern des Waldes.. ich weiß nichts.. "

Der Anführer riss mit aller Kraft seine beiden Hände , mit den umklammerten Fingern in zwei verschiedene Richtungen.
Die Hand des Soldaten riss bis zu den Wurzelknochen des Gelenkes.. auseinander.
Noch während der grauenhafte Schrei durch den Wald schrillte.., war der Mann schon ohnmächtig.

Und als er wieder erwachte, war er zwischen vier Bäumen festgebunden.
Nackt und an allen vier Gliedmaßen mit Seilen an heruntergebogenen Bäumen befestigt.

" Noch eine letzte Gelegenheit, mit mir zu reden. Die Bäume haben keine besondere Spannung. Es wird Stunden dauern, bis deine Arme und Beine ausgerissen sind.  "

" Im Ohr.. ich habe einen Sender im Ohr.. es war nicht meine Idee und es ist nicht meine Schuld.. "


Der Soldat flehte um sein Leben.
Er flehte auch dann noch, als ihm der Anführer mit seinem scharfen Messer das Ohr aufschnitt.

Wieder gellte die Qual und die Angst durch den Wald.


 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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