Felicia Rüdig
Papst Quaerulantius
Quaerulantius Quaelix war zuerst Bischof, dann Gegen-Papst in der frühen christlichen Kirchengeschichte. Geboren wurde er um 850 in einer arabischen Oase. Seine Eltern waren gläubige Muslime. Schon als junger Mann wandte sich Ali Abdullah Ibn Mustafa vom heidnischen Unglauben seiner Eltern ab und dem Christentum zu. Nach seiner Konversion machte er in seiner Gemeinde schnell Karriere. Ibn Mustafa wurde zuerst Gemeindeleiter, dann Pfarrer = Prediger, zuletzt Bischof.
Bedingt durch den hohen Verfolgungsdruck wanderte die Gemeinde immer weiter nach Westen, sammelte dabei versprengte Glaubensbrüber ein. Irgendmann erreichten die Gläubigen dann das Mittelmeer.
Der Papst (in Rom) ist tot. Wir brauchen einen neuen Bischof von Rom.
Schnell sprach sich die Nachricht in der Gemeinde herum. Ibn Mustafa wurde als Bischof von Mekka und Medina zur Synode geschickt und nahm dementsprechend an der Konklave teil
Irgendwas muß es während der Versammlung aber schiefgelaufen sein. Hat Ibn Mustafa nicht genügend Kirchenlatein verstanden? Konnten ihm die vielen Europäer und Byzantinier nicht folgen? Brach Ibn Mustafas koranische Herkunft durch? So ganz läßt es sich nicht mehr nachvollziehen.
Jedenfalls gab es mit Tertius und Quaerulantius Quaelix auf einmal 2 Päpste. Das konnte nun wirklich nicht sein. Es kam zum Streit, Araber wie Europäer wurden gleichermaßen abgesetzt und exkommuniziert.
Häresie! Ein Ungläubiger, ein Moslem unter uns! Diese Sprüchte hallten noch längere Zeit durch den Vatikan. Dann wurde mittels Zuruf Quintus IVa zum neuen Heiligen Vater bestimmt.
Tertius wurde mit dem Kopf nach unten gekreuzigt und so auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Quaelix konnte unbehelligt, weil unerkannt in seine Gemeinde zurückkehren und leitete sie noch für einige Jahre.
Die Gemeinde der Mekkaner gibt es auch heute noch. Sie hat die Stürme der Zeit unbeschadet überstanden.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.06.2020.
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