Nicolai Rosemann

Asteroid

Die Schürfer
Christopher „Christy“ Carter, 34 Jahre, vierzehn Jahre im Verbund
Allen „Phelps“ Phillips, 28 Jahre, neun Jahre im Verbund
Albert „Al“ Gray, 30 Jahre, fünf Jahre im Verbund
Francis „Joker“ Johnson, 32 Jahre, drei Jahre im Verbund
Terence „Terry“ Ripley, 19 Jahre, ein Jahr im Verbund
Roy „Clem“ Clements, 39 Jahre, neu im Verbund

Das Schürfteam wurde von einem Transporter zu dem Asteroiden PX34 gebracht. Dieser Asteroid war vor einigen Tagen in den Asteroidengürtel eingedrungen und war in eine feste Umlaufbahn eingeschwenkt. Laut den Sensoren hatte er einen festen Kern. Fest Kerne ver-sprachen viele Mineralien und einen hohen Sold für die Arbeiter. Denn je mehr sie schürfen würden, desto mehr würde man ihnen pro Tonne bezahlen.
Christy hatte das Glück gehabt als erster von diesem Asteroiden zu erfahren. Er hatte ihn so-fort für sein Schürfteam reservieren lassen. Einen Tag später hatte er seine besten Männer ausgewählt und war mit ihnen zu dem Asteroiden aufgebrochen.

Phelps saß am Fenster und sah hinaus. An dem Schiff zogen kleine Staubpartikel und Ge-steinsbrocken vorbei. Die meisten davon waren hohl oder hatten nur einige Gramm im Inne-ren. Aber dann kam ihr Ziel in Sicht. Die Zigarette, die er sich gerade gedreht hatte, fiel Phelps aus dem Mund. „Wow. Das ist ein Brocken.“ sagte er staunend. Terry stieß ihn zur Seite um auch einen Blick zu erhaschen. Dann fragte er Christy: „Den sollen wir zerlegen? Dann sind wie ja ewig dran.“
„Genau den. Ich schätze das Gewicht, welches wir schürfen werden auf gut zehntausend Ton-nen. Also kann sich jeder von euch danach zur Ruhe setzen mit dem Sold.“ antwortete Christy und landete auf der Oberfläche. Der Verbund hatte bereits einige Wohnkabinen aufgestellt und die Ausrüstung verladen. Der Transporter hatte nur noch die letzten kleinen Werkzeuge und Vorräte an Bord.
„Wie lange werden wir wohl arbeiten müssen?“ fragte Al. Christy zuckte mit den Schultern. „Wir haben die neuesten Bohrer und die beste Ausrüstung, die ich auftreiben konnte. Aber einige Monate werden wir wohl hier festsitzen.“ sagte Christy. Er setzte seinen Helm auf und sah seine Crew an. Alles fähige Männer.
„Habt ihr eure Helme auf?“ fragte er nur noch zur Sicherheit. Phelps wedelte mit seinem Handschuh. „Die Helme schon.“ sagte er und setzte sich den Handschuh auf den Helm.
„Genug gespielt, Phelps.“ beendete Christy das ganze. Phelps zog eine Schnute und zog sich den Handschuh an. Dann glitt die Ladeluke auf. Der Reihe nach verließen sie das Schiff und betraten ihre neue Heimat.

Phelps und Clem begannen sofort die Ausrüstung zu der bereits Vorgebohrten Öffnung zu bringen. Al und Terry besichteten die Wohnbaracken. Joker und Christy verluden noch die Vorräte. Joker setzte eine Kiste mit Weltraumnahrung ab und wischte sich imaginierten Schweiß von der Stirn. Der Anzug absorbierte nämlich alle Körperflüssigkeiten, reinige sie und führte sie dann als Wasser wieder zurück.
„Haben wir in der Mine dann wenigstens eine künstliche Schwerkraft und ein Sauerstoffzelt? Ich will nicht wieder im Raum arbeiten und bei jedem Steinsplitter Angst haben müssen, dass der Anzug gleich reißt.“ sagte Joker.
„Ich habe für alles gesorgt. Es kann nichts schief gehen. Morgen beginnen wir dann zu schür-fen. Am ersten Tag sollten wir schon gut eine halbe Tonne bekommen.“ beruhigte Christy ihn. Sie setzten sich auf die Transportkisten und machten eine kurze Pause.
„Christy. Was ist mit Eds wirklich passiert? Man hat uns gesagt, ein Steinsplitter habe ihm den Anzug aufgerissen. Aber Eds war immer vorsichtig.“ sagte Joker.
„Bleibt unter uns, was ich dir jetzt sage?“ fragte Christy nach kurzem Überlegen. Joker nickte.
„Okay. Er hat sich einen sechzig Millimeter Bohrer an den Kopf gesetzt und sich ein drittes Auge gebohrt. Als dann Schichtwechsel war, hatte er den Bohrer noch im Kopf. Wir, also Ranger und ich, haben den Bohrer noch entfernt, bevor wir Alarm gegeben haben. Offiziell war es ein Unfall, aber inoffiziell war es Raumkoller. Manche Leute drehen durch, wenn sie so lange von ihrer Familie getrennt sind und immer dieselbe monotone Arbeit verrichten müs-sen. Und Eds hatte den Raumkoller.“ erzählte Christy.
„Also Selbstmord. Wie erkennt man ob sein Partner daran leidet?“ fragte Joker.
„Ganz einfach. Wenn er sich anders verhält. Deshalb habe ich Leute ausgewählt, die sich kennen. Ihr erkennt sofort wenn mit dem Teampartner etwas nicht stimmt. Dann schlagt ihr Alarm und wir fliegen den Betreffenden aus.“ antwortete Christy. „Machen wir weiter.“

Am Abend speisten alle zusammen in der Gemeinschaftsbaracke. Joker riss immer wieder einige Witze um die Stimmung zu heben: „Eine Elefant geht in einen Wald. Ein Löwe beo-bachtet ihn. Der Elefant lacht nach zehn Minuten plötzlich und kommt wieder raus. Am nächsten Tag wieder dasselbe. Als der Elefant wieder rauskommt, fragt er Löwe was da drin so lustig wäre. Der Elefant lachte auf und sagt: >>Ihr fickt doch auch die Affen.>Und? Was ist dabei so lustig?>Bei euch platzen sie nicht!>Hier gibt es mehr Opfer.>Korporal Steel. Wir dringen jetzt in den ersten Schacht ein. ende>Verstanden. Team zwei soll sich bereithalten. ende>Team eins ist drin. Keine Spur von dem Ding. Wir dringen jetzt in den Kubus ein. ende>Verstanden. Team zwei gibt euch Rückendeckung. ende>Hier Team drei. Hören Sie mich, Steel? ende>Klar und deutlich, Lieutenant Reilly. Was gibt’s? ende>Von einem Schürfteam ist ein Mann verschwunden. Wenn Sie mit dieser Mine fertig sind kommen Sie sofort zu Mine drei. ende>Alles klar. Seid ihr fertig, Team zwei? ende>Ja. Keine Spur>Moment. Da rührt sich was. Winter. Siehst du was? – Negativ. Da ist nichts. – Negativ. Falscher Alarm. Wir rücken ab. Komm, Moore. Moore? Moore ist ver-schwunden! ende>Definieren Sie verschwinden, Steel! ende>Er ist weg, Lieutenant! Einfach weg! Das Ding muss hier in der Nähe sein. Halt die Augen offen, Winter. – Alles klar. – Wo zum Teufel ist der hin? ende>Die Minenteams sollen sich zurückziehen. Alle Mann sollen hier raus! ende>Scheiße! Winter, lauf! – Ich sehe nichts! Es hat meine Augen! – Verdammt! Lauf auf mei-ne Stimme zu! ende>Steel! Was ist da los? ende>Steel? Sind Sie noch da? Steel? ende>Lieutenant. Hier Sergeant Frey. Wir haben eine Leiche in Schacht zwei gefunden. Aber es gibt Querschächte. ende>Das haben wir auch schon entdeckt. Folgen Sie den Querschächten zu Schacht eins. Wir kommen so schnell es geht! ende>Verstanden. Gent, Collins. Wir rücken vor! Haltet die Augen offen! ende>Sergeant Frey? Wo sind Sie? ende>Frey? Geben Sie Meldung? – Da ist nichts. – Gent? Collins? Hört mich jemand? ende>Da ist nichts, Sir. Wir sollten die Schächte räumen! – Niemals. Nichts macht sechs Solda-ten platt. Wir suchen weiter! – Sir. Das ist Selbstmord. Was mit sechs fertig wird, wir mit uns auch noch fertig. – Nein! Wir trennen uns. – Ich halte das für keine gute Idee. Was meinst du, Adams? – Wir sollten uns zurückziehen! – Sie haben es gehört, Sir. Adams und ich gehen raus. – Dann gehen Sie doch. Das da wir sie nicht vorbei lassen. ende

Das ist nur die Einleitung, in der Fortsetzung geht es um die Wurst: Es ist Jagdsaison. Nur für wen? Das Monster oder die Menschen?

Im zweiten Anlauf hat es schließlich doch funktioniert. "Asteroid" ist online. Eine andere Art von Text, da einige meiner Leser der Meinung waren, ich würde meine Texte nur auf ein Thema beschränken. Aber ich kann ja auch anders.

Zur Geschichte ist zu sagen, dass dieses "Monster" sicher Ähnlichkeiten mit dem Alien aus dem Film "Alien I-IV)" hat. Aber daran trage ich keine Schuld, sondern das Fernsehen. Meine Generation ist eben vom Fernsehen beeinflusst.
Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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