Wenn man den Gleisbett einer still gelegten Bahnstrecke folgt, bekommt man allerhand zu sehen. Da sind die herausgerissenen Nebengleise, die verfallenden Anlagen und Bahnhöfe, Gras, Büsche und sogar kleine Bäume zwischen den Schienen. Überall holt sich nicht nur die Natur ihr Terrain zurück.
Auch menschliches Tun ist auf so einer Exkursion zu entdecken. Gelegentlich öffnet sich der Blick, auf eine Wiese, oder von Brücken und Viadukten herab, auf das Umland. Häuser stehen an den Straßen, über die sich die Brücke spannt. Autos, Fußgänger, gelegentlich ein Radfahrer oder ein Bus, benutzen unbeeindruckt ihren Fahrbahn.
Mein Weg führte mich auch an einen Tunnel. Dort, auf den Gleisen, findet sich allerlei Gerümpel. Alte, einfach dort weggeworfene Kleidung, ein kaputter Plastikstuhl, Fahrrad- und Autorbereifung, sogar komplett mit Felgen, liegt da herum. Man sieht ihnen an, dass sie sich schon lange an diesem Ort befinden, denn auch sie sind von der Vegetation in Beschlag genommen.
Auf dem Weg entlang der Bahnlinie gehen auch die eigenen Gedanken wandern. Man ist scheinbar weit weg von allem menschlichen Tun und Treiben und so bekommt man auch einen gewissen gefühlsmäßigen Abstand zu diesem. Statt dessen steigen Fragen zur aktuellen Lage auf. Wohin wird das mit Corona wohl noch führen? Wie wird es mit dem Klimawandel wohl weiter gehen?
Man sagte mir, als die Pandemie gerade über uns herein gebrochen war, dass es Anlass zu Hoffnung gibt. Durch die Corona-Beschränkungen würden die Menschen wieder mehr auf einander acht geben. Sie würden freundlicher zueinander, hilfsbereiter! Doch, ich war da pessimistisch. So schnell ändert sich die menschliche Natur nicht zum Guten. Der beste Beweis dafür, dass ich nicht falsch lag, sind die aktuellen Schlagzeilen. Massen ohne Mundschutz und Mindestabstand in den Kneipen von Mallorca! Massendemonstrationen gegen Corona-Maßnahmen! 20000 demonstrieren in Berlin – ohne Mundschutz, ohne Abstand!
Dann wurden ja auch die Reisebeschränkungen gelockert und die Massen stürmen los. Ungeachtet, wie hoch in den Zielländern die Infektionsraten sind! Und nun kommen sie zurück. Wie viele werden sich wohl darüber beschweren, dass sie aufgefordert werden einen Test machen zu lassen? Wie viele denken daran, dass sie nun vielleicht ihre Freunde, Arbeitskollegen und Familienmitglieder daheim anstecken könnten? Nein! „Ich will meine Freiheit – komme, was da will!“ Das ist ihre Einstellung. Die zweite Welle der Infektionen rollt und jetzt kommen die Meldungen über Nachwirkungen einer Infektion mit Covid-19. Egal, ob „schwerer“ oder „leichter Verlauf“ der Erkrankung, leiden viele noch lange an den Folgen! Angegriffene Organe, wie Lunge, Herz, Leber, selbst das Gehirn!
Die jüngeren Leute hatten sich selbst betrogen, indem sie sich nicht einer gefährdeten Gruppe zugerechnet haben. Sie waren der Meinung, dass sie sich schlimmstenfalls eine leichte Lungenentzündung, so etwas, wie die jährlicher Grippe, zuziehen könnten. Anschließend ginge das Leben so weiter, wie zuvor.
Hatte ich gerade noch das Klimaproblem angesprochen? Es ist ähnlich, wie diese Pandemie. Auch da gibt es noch immer Stimmen, die alles abstreiten – weil sie nichts an ihrem Leben ändern wollen! Ja keinen Schritt zurück machen! Dank der Pandemie, die ja seit Monaten die Schlagzeilen bestimmt, gibt es kaum mehr Meldungen, über diese Problematik. Auch die demonstrierenden Kinder hat man von der Straße!
Doch, wenn man auf dem Land wohnt, gelegentlich aus dem Haus geht und seine Augen nicht vor den Veränderungen verschließt, musste man schon lange feststellen, dass sich unglaublich vieles ändert! Seit Jahren geht das schon, dass sich neue Tier- und Pflanzenarten bei uns ansiedeln. Andere gehen sang und klanglos ein und verschwinden aus unserem Biotop. In diesem Jahr fiel besonders auf, wie viele Bäume gerodet werden mussten, weil sie vom Borkenkäfer befallen waren.
Die Natur, hier bei uns, hat seit 2018 mit einer extremen Trockenheit zu kämpfen. Die Folgen? Ernteausfälle. Artensterben. Steigende Lebensmittelpreise.
Zurück zu meiner Wanderung entlang der Bahnstrecke. Zurück zu diesem Tunnel. Jeder kennt wohl den Ausdruck „Das Licht am Ende des Tunnels sehen.“ Aber, in Anbetracht der heutigen Umstände, der vermüllten Gleisanlage, des menschlichen Egoismus und der vielen unsinnigen Parolen, von sich blind stellenden Protestierern, empfinde ich es als passender, dieses Foto als Sinnbild zu sehen und folgerichtig „Der Tunnel, am Ende des Lichts!“ zu nennen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.08.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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