Enno Ahrens

Eine Demonstration zur Einsichtigkeit

Der Neue in der Jugendgruppe, Jens, wurde aggressiv gegen Kai. Und weil dieser der kleinste der Jungen war, nannte er ihn einen Gartenzwerg. Die übrigen Jungen und Mädchen fanden es lustig und alle nannten fortan Kai nun einen Gartenzwerg. Kai seine Mutter hatte mich, den Betreuer, darüber informiert und das Kai seit dem sehr depressiv sei. Kai mochte ungefähr 1,40 m gemessen haben, der Neue etwa 20 cm mehr. Die anderen lagen dazwischen. Ich musste etwas unternehmen und wollte der Klasse gleichzeitig eine Lektion verpassen, hatte zur Anschauung eine Tonfigur von etwa 25 cm Höhe mitgenommen und vor die Klasse neben mich gestellt und sagte:

„Ich bitte Kai zu mir nach vorne. Er stelle sich bitte dazu. Und Jens, Du auch.“
Dann fragte ich den Neuen, wer in unserer Reihe nun der Gartenzwerg sei. Er antwortete gleich und lachte: „Kai natürlich.“ Ich fragte Luise. Sie gab die richtige Antwort. Und ich sagte zu Jens: „Du hast offensichtlich jeden Realitätsbezug verloren. Und warum nennt Jens Kai wohl einen Gartenzwerg, obwohl ganz klar ersichtlich ist, dass er keiner ist? Was meinst Du, Enno?“
„Weil er neidisch auf Kai, den besten Schüler ist, und ihn runtermachen will.“
„Ja, so einfach kann es sein. Und warum nennt ihr anderen alle Kai einen Gartenzwerg?“
„Weil wir nicht nachgedacht haben.“ 
Ich packte den Gartenzwerg in meine Aktentasche und bemerkte in beiläufigem Ton:
„Nun, damit ist dies Problem jetzt hoffentlich aus der Welt. Ihr wisst, was jetzt zu tun ist. Ich danke Euch für eure Aufmerksamkeit.“


 

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