Stefan Wurzinger

Gefangen

Sie ist gefangen in ihrer Stadt, in ihrem Bezirk. Kein Austausch mehr mit anderen Gemeinden. Einzig und allein kann sie über Internet und Telefonie ihre lebenswichtigen Faktoren austauschen. Sie ist angewiesen sich zu veröffentlichen, nicht sich zu präsentieren, aber sich zu zeigen. Doch von höchster Stelle kommen die ihr vorgeschriebenen Maßnahmen. Hohe Stellen die sie als niederste Kategorie ansieht. Kein Experte dieser Erde dürfe ihr den lebenswichtigen Austausch verbieten. Das Gesellige, das Menschliche, das Natürliche, das Gesellschaftliche ist ihr abhandengekommen. Die Experten sehen vor zum Schutz der Gesellschaft ihr all das zu nehmen. Kaum abzusehen welch tragische Folgen all das für sie haben wird. Sie sieht sich einer Welt ausgesetzt auf der es nichts mehr Lebenswertes gibt. Sie sieht sich einer Welt ausgesetzt auf der ihr alles genommen wird. Sie empfindet größtes Mitgefühl mit allem Unheil auf der Erde. Sie fühlt mit der Armut und den tragischen Schicksalen regelrecht mit. Sie ist sich all dem Leid auf Erden bewusst doch will sie selbst für eine lebenswerte Zukunft kämpfen. Sich einsetzten für Gutes und Qualität im Leben. Schlichtweg eine natürliche Zukunft möchte sie haben. Weit weg von Unnatürlichkeiten und Unmenschlichkeiten. Sie braucht ihre Nachbargemeinden und ihre Freiheit. Nichts sollte unterdrückt werden. Einzig und allein die Fehlentscheidungen müssen unterdrückt werden. Keine Macht darf es geben, welche ihr die Freiheit und somit das Leben nimmt. Fehlerhafte Betrachtungen und auch die daraus resultierenden Entscheidungen müssen verboten werden. Durch die fehlerhafte Ansetzung sämtlicher Regeln wird es zu einer Auflösung der Gesellschaft kommen. Sie ist sich sehr bewusst, dass das ein Ende der lebenswerten Gesellschaft mit sich ziehen wird. Eine Erde auf der es sich nicht lohnt zu leben. Die Gesellschaft muss vor ihrer gewaltsamen Auflösung bewahrt werden. Keine politische Macht darf die Gesellschaft auflösen. Gar keine Person auf Erden darf die Gesellschaft zerstören. Sie weiß nicht wie schnell es gehen könnte, doch wird Schritt für Schritt die Gesellschaft einer Vernichtung unterzogen. Sie kann sich nicht vorstellen ohne der Gesellschaft zu leben. Tag für Tag aufzuwachen und sich dieser Leere hingeben zu müssen. Tag für Tag eine unnatürliche Unmenschlichkeit hinnehmen zu müssen. Das Leid auf Erden wird größer, die Armut wird größer. Gesellschaft und Leben hängen eng zusammen. Sie kann es nicht mehr aushalten. Die Meisten auf Erden werden ihrer Natürlichkeiten beraubt. Viel zu dominant sind die politischen Mächte und die damit einhergehenden Entscheidungen. Die Politik übersieht die größten Probleme und kreiert neue schwerwiegende Probleme. Sie versagt auf ganzer Ebene. Die Welt, so ist sie sich sicher, kann keine menschenfreundliche Umgebung mehr bieten. Doch die Flucht ist nicht möglich. Sie ist gefangen in ihrer Stadt. Sie verzichtet ohnehin auf die größten Reisen und benimmt sich menschlich und richtig doch ist sie nicht mehr in der Lage sich mit ihren wichtigsten Menschen persönlich auszutauschen. Kein natürlicher menschenwürdiger Austausch mit ihren Liebsten ist möglich. Sie erkrankt und wird nicht mehr gesund werden. Ein neues Problem ist geboren ohne nur im Geringsten ein anderes Problem zu lösen. Sie stirbt. Mit ihr beginnt die Gesellschaft zu verfallen. Die Menschlichkeit verfällt und die Unnatürlichkeit auf Erden gewinnt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.10.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Eine Flut von Sinneseindrücken wird in den Gedichten von Gerhild Decker heraufbeschworen. Die Themenvielfalt ist so bunt, wie sie nur von einem intensiven Leben vorgegeben werden kann. Die Autorin ist mit der Realität fest verwurzelt, wagt aber immer wieder Ausflüge in die Welt der Träume und Wünsche. Kleinigkeiten, die an ihrem Wegrand auftauchen, schenkt sie genauso Beachtung, wie den grossen Zielen, die jeder Mensch in sich trägt.

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