Georges Ettlin

Die verschwundene Prinzessin

Das hübsche Mädchen Ramona stammte aus gutem Hause, benahm sich lieb und gescheit,
im Kindergarten war sie hilfsbereit und brav: Trotzdem wurde sie von Buben und Mädchen arg gehänselt,
weil sie helle blaue Aeuglein hatte.
Dass sie eine Prinzesin war, wusste sie nicht... jedoch war ihr aufgefallen, dass sie klüger war als die Buben in der
Schule, da diese eine dumme Lust darauf hatten, vermeintlich schwächere Kinder zu plagen und beim
Lehrer zu verpetzen. Ramona aber fand kluge und hilfreiche Worte und half
den anderen, kleinen Mitschülern, die oft sehr schüchtern waren.
Man mobbte und stalkte die zarte Ramona und stach sie mit einem hölzernen Lineal
ins Röcklein und schmierte Kaugummi in das  blonde Haar.
Nach zwei Jahren verschwand Ramona gerade und ausgerechnet zu Weihnachten und wurde
in der Schule nicht mehr gesehen....
Nun, man vermisste sie nicht, da sie den Buben und Mädchen zu ausergewöhnlich erschien.
Die bösen Kinder fühlten sich nur unter ihresgleichen wohl.
Ein hellblauer Weihnachtsengel aber, mit goldenen Schuhen, entführte Ramona in sein heiliges Himmelreich,
fern im Sternzeichen Schütze und erklärte dem Kind, dass die königlichen Eltern längst gestorben seien
aber sie schon immer  eine echte Prinzessin sei, die bei braven  fremden Leuten  aufwachsen musste.
Diese Pflegeeltern ware aber gut zu ihr.
Auf einem fernen, grossen, hellen, gläsernen und für Menschen durchsichtigen..
und deshalb unsichtbaren Stern wurde Ramona der wahren Gottheit vorgeführt, die dann die Ramona mit Ehre, Gold und Silber, Diamanten und Rubinen übersähte, sodass sie
noch schöner aussah als der blaue Engel und ewig glitzerte und funkelte, sodass die Menschen auf Erden dachten,
es sei ein neuer, grosser  Stern am Himmel erschienen !
Die bösen Buben aber, deren Bosheit ihrer Dummheit zu verdanken war, lebten noch viele Jahre im
schweizerischen  Präkariat bei Luzern, verteilten Postlieferungen, räumten Gestelle ein in riesigen Wahrenäusern,
leben Im Emil -Land beim Weinbergli und Tribschenstrasse, wo sie oft dem zukünftigen
Komiker Emil begegneten, der ihnen einen passenden  Verhaltens- und -Wesensspieger vorhielt
bei seinen lustigen Dialekt-Theaterspielen ! Dort haben dann die ehemals bösen Buben, ohne es zu wissen, über sich selber gelacht !


c/G.E.
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Georges Ettlin).
Der Beitrag wurde von Georges Ettlin auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Georges Ettlin

  Georges Ettlin als Lieblingsautor markieren

Buch von Georges Ettlin:

cover

Alles - Nichts ist für immer von Georges Ettlin



Mein Buch beschäftigt sich mit Romantik, Erotik, gedanklichen und metrischen Experimenten, Lebenskunst, Vergänglichkeit und versteckter Satire .

Die Gedichte sind nicht autobiographisch, tragen aber Spuren von mir, wie ein herber Männerduft, der heimlich durch die Zeilen steigt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Weihnachten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Georges Ettlin

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Geistig fliegen von Georges Ettlin (Kinder- und Jugendliteratur)
Wunder der Weihnacht von Werner Gschwandtner (Weihnachten)
Blutlust von Norman Buschmann (Horror)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen