Einst lebte ein ärmlicher Bauer namens Franz Arminger mit seiner Frau und
seinen Kindern unter schwierigen Verhältnissen. Er nannte nur wenig Land
sein eigen und die Ernte reichte Jahr auf Jahr nur knapp zum Überleben.
Die Familie besaß neben dem Land genau ein Schwein, dass sie jedoch
nicht selber schlachteten sondern, sobald es das Alter erreicht hatte,
verkauften um sich von dem Geld günstiges Mehl, Kartoffeln und Äpfel
zu kaufen. Franz bemerkte eines Tages, dass das Schwein
unverhältnismäßig dick geworden war und stellte fest, dass es
wohl trächtig war. Der Besitzer freute sich über die gute Kunde,
obgleich er auch verblüfft war, denn war sie doch das einzige Schwein im
Stall, vermutlich war ein Wildschwein in den Stall eingedrungen. Er freute
sich darüber, denn die zusätzlichen Ferkel würde er ebenso am
Markt verkaufen können. Als er eines Abends die ersten Laute der
Empfängnis aus dem Stall vernahm, eilte er hinüber um der Sau
beizustehen. Als er jedoch im Stall ankam, bemerkte er etwas Seltsames. Der
Kopf des eben geborenen Ferkels war der eines normalen Schweins, aber der
Körper war einem Menschen sehr ähnlich. Der Bauer hob erstaunt die
Augenbrauen, es handelte sich wohl um eine Art Missbildung, eine seltsame
Laune der Natur. Er hatte schon von solchen Fällen gehört. Nun, das
Ferkel schien abgesehen von dieser sonderbaren Begebenheit völlig gesund,
jedoch verkaufen konnte er es so leider nicht. So zog er das Ferkel normal auf
dem Hof auf. Es war offensichtlich ein äußerst intelligentes
Ferkel, denn im Alter von vier Jahren konnte es plötzlich sprechen. Der
Bauer wunderte sich nicht schlecht, seine Frau meinte es würde sich wohl
um einen sogenannten Schweininger handeln, ein Zwitterwesen halb Mensch halb
Schwein welches ihnen in Zeiten großer Not von Gott gesendet worden war.
Sie beschloßen, das Wesen zur Arbeit am Hof zu verwenden. Sie gaben ihm
den Namen Paul. Der junge Paul Arminger erwieß sich als
äußerst nützlicher Arbeiter, er konnte seine Nase vortrefflich
einsetzen. Sein Ziehvater nahm ihn oft in den Wald mit, wo er Trüffel und
Pilze fand, welche sie am Markt verkaufen konnten.
Paul
fühlte sich jedoch aufgrund seines eher schweinischen Aussehens stets
etwas als Außenseiter und nie so ganz als Teil der Familie. Er wurde oft
gehänselt und als Schweinegesicht bezeichnet. Nichts wünschte er
sich sehnlicher als ein normaler Mensch zu sein. Nur ein kleiner Ziehbruder
von ihm war stets auf seiner Seite und verteidigte ihn gegen die Meute, die
auf ihm herumhackten. Paul, nun vom Charakter nun doch eher Schwein als
Mensch, begann nun seinerseits auf dem kleinen Bruder herumzuhacken, weil er
dessen Gutmütigkeit als Schwäche fehlinterpretierte und wollte
dadurch erreichen, dass seine Ziehgeschwister nun anfangen würden
ebenfalls den kleineren Bruder zu ärgern. Der Bauer erkannte jedoch zum
Glück das intrigante Verhalten von Paul und vertrieb ihn vom Hof, weil er
dessen Undankbarkeit nicht ertragen konnte.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.12.2020. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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