Kerstin Rachow

Letzter Augenblick

Letzter Augenblick

 

 

Alles steht still, mein Blick fällt herunter auf den öden Hof. Ein grauer Schleier verschlingt das Geschehen, lähmt und fesselt mich. Ich kann meinen Blick nicht abwenden, den Kopf nicht drehen. Das Blaulicht des Streifenwagens mischt sich mühsam in die Menge. Dumpfe Geräusche und verlangsamte Stimmen überfallen mich. Der Fensterrahmen des Scheunenfensters schränkt meine Aussicht ein. Ich friere. In meinem Hals lagert Torf. Die Müdigkeit kann meine Augen nicht schließen. Mein Inneres stürzt in einen Abgrund. Bewegungslos und stumm beobachte ich unfreiwillig Tränen. Gesenkte Scheitel. Mein Leben steht neben mir. Fremde Hände bringen mich zu Fall. Ich starre nach oben. Mein Körper droht zu zerbrechen. Köpfeschütteln. Viele Instrumente. Endlich Abstand. Hoffnung flieht aus faden Gesichtern. Knie neben mir. Regungsloses Schweigen. Eine feuchte Hand nimmt mir das Licht. Dunkelheit, tiefe Dunkelheit. Schwerelos fließen meine Gedanken. Den umfallenden Hocker unter meinen Füssen, ich hätte ihn fast vergessen, nur vorm Fenster erinnert noch der Rest des Strickes. Stille.

 

 

 

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