Angelika Güth

Sommer-Augenblicke oder die Welt der Adjektive

Sommer-Augenblicke oder die Welt der Adjektive

Der Lavendelbusch verteilt verschwenderisch seinen Duft. Ich schließe die Augen und fühle ihn in meiner Nase. Meine Haare springen freudig auf und ab, wenn der Duft sich in ihnen verfängt.

Die Füße, weich und beweglich in den leichten Sandalen. Sommerbraune Fußrücken blitzen zwischen bunten Lederriemen.

Ich spüre die kleinen, warmen Kieselsteine unter meinen Fußsohlen. Sie drehen und kugeln sich glücklich springend im Sommerstaub des Gartenweges. Vorwitzig springen gelb-graue Sandkörner ausgelassen vor meine Füssen, als wollten sie mir den Weg zeigen.

Die Luft flirrt in der Nachmittagssonne.

Ungebändigte Lust. Ich springe so hoch ich kann. Meine Arme recken sich dem dunstig-lichten Himmel entgegen. Ich blinzle die Sonne an und spüre die wohlige Wärme auf meiner Stirn, meinen Wangen und meinen geschlossenen Augenlidern.

Gedankenlos leicht  lasse ich mich in den weichen Rasen fallen. Er duftet nach spätem Sommer, frühem Heu und vermischt sich verschwenderisch selig mit dem Duft des Lavendel.

Ich schließe die Augen. Alles in mir ist goldene Sonne.

Ich bin glücklich.

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