Von zwei Leistungssportlern im Urlaub.
Der Wecker
reißt mich aus dem Tiefschlaf.
Diesen schrillen Klingelton
um acht Uhr morgens mag ich so sehr, wie einen Stein in meinem Schuh. Wie
einen nächtlichen Wadenkrampf.
Das Handy liegt am
anderen Ende des Raums, die ersten Schritte sind schlimm. Jede Kraftübung
von gestern zieht an meinen Muskelfasern. Der Muskelkater wütet mal
wieder in mir, er führt einen tagelangen Kampf. Ich brauche dringend
Schmieröl. Der Hüftbeuger kreischt.
Es soll
Menschen geben, die in ihrem Urlaub ausschlafen. Sich von einer Mahlzeit zur
anderen hangeln. Der Gang zum nächsten Frühstücksbuffet ist da
das härteste Workout, nachdem man sich von dem 5-Gänge-Menü vom
Vorabend entledigt hat.
Frühstück ist an diesem
Morgen eher mager. Wasser und eine halbe Banane. Der Espresso-Shot ist die
Initialzündung. Die innere Verachtung einen Tag faul zu sein der
Antrieb.
Jeder ungenutzte Tag ist ein Schritt zur
physischen Verrostung. Nach einer sportfreien Woche in einem All-Inclusive-
Ressort auf den Kanaren, befindet man sich auf der linken Spur zum
Schrotthändler, dem man seine verkürzten und verhärteten
Körperteile überbringt.
Als ich die bleigegossene
32Kilo Kettlebell aus dem Kofferraum hiefe, bleibt mir nichts anderes
übrig, als mit vollangespanntem Körper dagegen zu steuern. Ich
glaube das nennt man Wake-up Routine.
Danach kann es
losgehen. Mit der Gewichtsweste sind die Stufen im Parkhaus die erste
Übung an diesem Morgen.
Da sind sie wieder, die
verachtenden Blicke der italienischen Arbeiterschaft. Es duftet nach
Zedernholz gepaart mit einem Hauch Zitrone, als ein abgesuiteter ergrauter
Mittvierziger an uns vorbeiläuft. Vor seinem ersten Meeting, habe ich
schon das erste T-shirt durchgeschwitzt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.03.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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