Mit Erleichterung und voller Stolz hatte sie den Ankömmlingen entgegen geschaut. Das Herz von Ashley hatte schneller geschlagen als sie Heika sah. Er war endlich zurück gekehrt! Abweisende Augen musterten dafür Salida und Akamos und Splinter tauchte auch wiederholt von irgendwo auf. Trommelschläge erfüllte die Luft, eine Männerstimme sang, Körper bewegten sich tanzend dazu mit den Füßen den Rhythmus stampfend, um ein Feuer. Weitere Holzscheite und Kräuter wurde in die Glut geschoben. In den Augen spiegelte sich das flackern des Feuers. Dann brach ein kleiner Truppe von jungen Kriegern jubelnd mit ihren Pferden auf, um die Gegend auf Feinde abzusuchen. Denn sie waren weit in den Süden gewandert, um in ihre Jagdgründe zu gelangen. Immer auf der Hut vor anderen Stämmen. Im Moment hatten sich Heika, Redmon und Abigail zum gemeinsamen rauchen zurück gezogen, man wollte noch einige Dinge besprechen, welche nicht alles für Frauenohren bestimmt waren. Müde legte man sich später um das Zeltfeuer. Nun saß sie mit Salida, Akamos schlief mit Splinter im Hintergrund, alleine in ihrem Zelt und schaute zu Boden. Das Feuer brannte nur schwach, ein leichter Rauchduft lag in der Luft und suchte den Weg zum Rauchabzug an der Spitze des Tipis. Leise drangen die Stimmen von außen herein. Sie war bemüht ihre große Besorgnis nicht sehen zu lassen. Ihre Gefühle waren im Aufruhr, sie war enttäuscht und eifersüchtig. Ihr Vertrauen natürlich vollkommen zerstört. Nie, niemals wollte sie eine Zweitfrau werden. Ashley blinzelte die Tränen fort. Es herrschte ein mächtiges Drunter und Drüber in ihrem Inneren. „ Hör auf, so ein Gesicht zu machen,“ wisperte Salida. „ Ich weiß, es kommt überraschend für dich.“ Ashley schaut überrascht auf. „ Du fühlst dich abgeschoben und überflüssig, so ist es aber nicht.“ Ashley wich den Blick von Salida aus, ihr Körper versteifte sich. Sie war doch kein kleines Mädchen mehr und verstand sehr wohl, das sie das Herz, die Liebe und Aufmerksamkeit von Heika mit dieser Frau an seiner Seite teilen musste. Dies mochte sie überhaupt nicht. Für sie muss es doch noch eine andere Lösung geben. Salida runzelte unbewusst die Stirn, schien zu überlegen, seufzte und lächelte dann. Auch sie fürchtete sich davor, was man von ihr verlangen würde. Schon zu lange war es her das sie… Auch sie vermisste so vieles. „ Wut ist nicht der richtige Weg. Man muss noch Träume haben und Hoffnung in sich tragen… Ich habe immer wieder Missachtung, Verrat und Betrug am eigenen Leib erfahren.“ Wieder kam bei Salida die Erinnerung an all der Toten ihres Volkes auf. Tränen standen in ihren Augen. „ Ja, auch die Indianer selbst bekämpfen einander und trieben ihre Gegner in entlegene Gebiete und wildreiche Jagdgründe gingen somit an die Sieger. Ja, in so manchen Stamm herrschte dadurch Frauenmangel und es kam oft zum Frauenraub. Aber hauptsächlich die Weißen brachten den Tod, durch ihre Indianerverfolgungen und ihre Krankheiten. Sie brachten gezielt das Verderben in unsere Dörfer und vertreiben uns heute noch aus unserer Heimat und… Wir Indianer haben keine Rechte!“ Ashley senkte unschlüssig den Kopf. „ Entschuldige.“ Langsam trat Ruhe um die Neulinge ein. Geschäftig half Salida täglich bei den verschiedene Aufgaben, dabei immer zurück haltend, besonnen, hilfsbereit und gewissenhaft.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.04.2021.
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