“ Na, mein Schatz, jetz bleib aber locker!
Mußt ja nicht gleich die Wand hoch gehen, wenn ich dich um was bitte. Aber dann ....,
dann kannst du auch gleich die Tapeten abziehen. Ein bißchen Farbe der Unschuld bräuchten die schon lange.
Apropo Farbe! Wie gefällt dir mein neuer Nagellack? Ein Traum von lila. Ist mal was ganz anderes. Sag jetzt bloß nicht, Lila wäre der letzte Versuch. Das verletzt mein Ego. Aber es kräht sowieso kein Hahn mehr nach mir.
Ach, du mußt auch mal versuchen den Wasserhahn zu reparieren, der tropft. Und die Tür ölen, die quietscht. Das grenzt schon an Ruhestörung. Da du jetzt im Ruhestand bist, hast du ja genügend Zeit für all die Dinge. Oder willst du lieber mit all den Rentnern im Dorf unter der Trauerweide sitzen, bis die Sonne untergeht? Oder etwa mit mir den Augenblick des Sonnenuntergangs genießen? Früher war das sehr romantisch. Du wolltest mir die Sterne vom Himmel holen. Einem hast du sogar meinen Namen gegeben. Und ich schwebte auf rosaroten Wolken. Für mich warst du ein Stern unter vielen. dann bist du ein Mond geworden mit einer unheimlich starken Anziehungskraft.Die Kraft hast du ja immer noch, aber..., ach Schatz, als ich dich das erste Mal sah, ging für mich die Sonne auf.- Heute nur noch der Hefeteig.-Ich wollte mit dir bis ans Ende der Welt gehen. Jetzt gehen wir nur noch vom Wohnzimmer bis zum Bett. Durch dich erhielt mein Leben das Licht des Glücks. Na ja, licht bist du auf dem Kopf geworden. Trotzdem, ich bin glücklich, daß ich dich habe. Hallo Schatz, hörst du mir überhaupt zu?
Ach, du bist noch am Gardinen aufhängen. Jetzt übertreibst du aber maßlos, mein Schatz. Du brauchst nichts zu überstürzen.
Paß bloß auf, und fall nicht vom Hocker!“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.10.2003.
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