Beziehungsplauderei
„Warum hast Du das getan? Oft erkenne ich Dich gar nicht mehr, Du bist mir fremd geworden. Du behandelst mich nicht so, als ob Du mich lieben würdest“.
Aufgeschnappt während einer Einladung bei Freunden und deren Bekannten. Den meisten von uns wäre es lieb gewesen, hätten wir das nicht mit anhören müssen. Es war offensichtlich, dass bei diesem Paar das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch nicht mehr vorhanden war. Dabei fing alles so euphorisch an. Bedürfnisse des Partners schienen vor den eigenen zu kommen – man spürte tiefe, zärtliche und leidenschaftliche Zuneigung zum Anderen. Gute Freunde hatten jedoch schon lange das Gefühl, dass es zu hohe Erwartungen gab, denn Liebe ist überfordert, wenn die ganze Erfüllung in der Beziehung gesucht wird. Der Mythos der ewigen Liebe bleibt wohl ein Mythos. Das berühmte Bauchkribbeln zeigt Verliebtsein an, hat mit Liebe aber wenig zu tun. Die Sprache der Liebe (Gary Chapman – „Die 5 Sprachen der Liebe“ z.B. Anerkennung, Zärtlichkeit) verstanden beide nicht mehr. Zu vertrauten, verbindenden und intimen Liebesplaudereien, zu zärtlichen Bekenntnissen, waren beide nicht mehr fähig.
Vermutlich lag es an zunehmender mangelnder Wertschätzung, an zu wenig Nähe, sicher auch an veränderten Lebensumständen. Meistens haben solche Entwicklungen folgende Gründe:
Zu wenig kompromissbereit
Zu sehr vom ersten Eindruck leiten lassen
Zu unterschiedlicher Bildungsstand
Bedingungen (Liebe sollte bedingungslos sein)
Kontrolle (Liebe kontrolliert nicht)
Konflikte geraten aus dem Ruder (Folge Abkühlung der Gefühle)
Emotionale Altlasten
Liebe ist eben nicht nur A many splendored thing, sondern sehr vielschichtig, nämlich: rein, schmerzhaft, süß, schrecklich und das alles in einem. Es gibt kein Recht auf Liebe.
Heinz Werner (1770 Zeichen)
Beitrag zur Anthologie „Beziehungsplauderei“ 2021 der Frankfurter Verlagsgruppe.
(Vorgabe:1800 Zeichen)
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.04.2021.
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Stream of thoughts: Stories and Memories – for contemplating and for pensive moments (english)
von Heinz Werner
Do we know what home is, what does this term mean for modern nomads and cosmopolitans? Where and what exactly is home?
Haven't we all overlooked or misinterpreted signs before? Are we able to let ourselves go during hectic times, do we interpret faces correctly? Presumably, even today we still smile about certain encounters during our travels,
somewhere in the world, or we are still dealing with them. Not only is travveling educating, but each travel also shapes our character, opens up our view for other people, cultures and their very unique challenges.
Streams of thoughts describes those very moments - sometimes longer, sometimes only for a short time - that are forcing us to think and letting us backpedal. It is about contemplative moments and situations
that we all know.
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