Karl-Konrad Knooshood

Deutschsprachige Musikwunder 04 - Buchstabe B 21 bis B 36

 

  1. BAD RELIGION – "Punk Rock Song" (German Version) (1996)

 

Es läge im Bereich des Möglichen, dass auch ausländische Bands mal etwas auf Deutsch zu singen versuchen. Nicht immer ist ein solcher Versuch von großem Erfolg gekrönt, selten genug ist er unpeinlich. Wer nichts von unserer Sprache versteht, kann genauso gut versuchen, als Deutscher was auf Französisch auf die Beine zu stellen und sich nicht zu blamieren. BAD RELIGION, aus den USA, tun dies – ein wenig. Nicht gänzlich. Die Reime passen nicht ganz, das sperrige Deutsch der fast wörtlichen Übersetzung passt nicht in die Liedzeilen, also zur Melodie an sich. Man kann das bekannteste Lied der kalifornischen Punkband um Sänger GREG GRAFFIN, studierter Evolutionsbiologe, auf Deutsch übertragen, allerdings müsste man dazu, was viel schwieriger ist, die Reime und Sprachstrukturen so anpassen, dass alles in die Melodielinien passt und man trotzdem nicht total den Sinn verstellt. Wenn man jedoch bedenkt, welch große Leistung es für US-Amerikaner ist, die dank des Umstandes, dass ihre Muttersprache weltweit sowieso gesprochen wird und sie im Notfall damit überall weiterkommen (nicht in jeder Gegend, aber meistens doch), kaum Fremdsprachen erlernen müssen: Hut ab. Ihr wichtigstes sozial- und gesellschaftskritisches Lied (vornehmlich adressiert natürlich an die US-amerikanische) erstrahlt nun also auch auf Deutsch. Props an die Band. Ein paar Fetzen des englischen Originaltextes sind denn doch dabei.

 

  1. BAP – "Verdamp lang her" (1981)

Wenige Bands gibt es, die deutschlandweit oder sogar im gesamten deutschsprachigen Raum eine gewisse Popularität erlangt haben. Jedenfalls dann, wenn sie in einem unverwechselbaren Idiom ihrer Heimatstadt oder Heimatgegend musizieren und singen. BAP, Kölsch-Deutsch für "Vater" (gleichbedeutend mit dem Hebräischen für Vater, also ABBA, sonst jedoch kaum etwas mit dem schwedischen Popmusik-Quartett gemein habend), sind der wohl bekannteste, beliebteste und erfolgreichste kölnische Exportschlager musikalischer Art, neben den BLACK FÖÖS und vielleicht noch BRINGS. Letztere singen jedoch nicht immer im kölschen Dialekt. Nun, der bekannteste Dialekt Deutschlands, der nur wenig weniger Spott ausgesetzt ist als das tatsächlich etwas urige Sächsisch, ist ein Garant für Musik besonders geradliniger Art: Straight-forward-Deutschrock ohne Schnörkel und Kompromisse, etwa bei diesem melodischen, bekanntesten Lied der Band aus Köln, der mittlerweile vierten Großstadt Deutschlands mit über einer Million Einwohnern.

Nicht umsonst gibt es STAR-WARS-Schnipsel auf YOUTUBE und Co. zu finden, die ganz oder teilweise auf Kölsch neusynchronisiert wurden, dasselbe Phänomen gilt für andere Serien und Filme. Die Beliebtheit ist groß – und BAPs Frontmann und Sänger WOLFGANG NIEDECKEN, der eine ähnliche poetische Ader wie BOB DYLAN beweist und schon versuchte, in dessen Fußstapfen zu treten, mindestens im deutschsprachigen Bereich (eines seiner unter seinem Nachnamen NIEDECKEN herausgebrachten Lieder ist eine schnellere, bluesrockigere Version von DYLANs "I Want You", nämlich "Ich will dich"), knödelt und nuschelt hier in feinstem Kölsch herum, das gänzlich nur eingefleischte Ur-Kölner und lang dort Hinzugezogene verstehen können. Zum Glück steht auf der Webseite von BAP jeweils eine hochdeutsche Übersetzung mit dabei.

 

Gut, die Nostalgie im Song kann ich nicht nachvollziehen, sie ist nicht unbedingt universell, mir fehlt da der Zugang. Doch das Lied weckt eine Sehnsucht in mir, nach etwas Ähnlichem, die ich nicht recht erklären kann. Ein Song für hoffnungslose Romantiker, Erinnerer, Nostalgiker. Und nu' lassmer 's Kölsch krache oder sä ähnlisch…

 

  1. BASIS – "Ich liebe mich" (1998)

Wie bei fast allen Liedern von BASIS haben wir es hier mit einem einfachen aber effektiven Schema zu tun: Eine eingängige, fluffige, locker-sahnige Popmelodie, die für Rap fast schon zu gefällig ist, aber gerade deshalb so gut funktioniert. Dann haben wir eine ordentliche, solide Hookline, die Bässe sind satt, der Beat stimmt. Darauf rappt die Band dann abwechselnd, die beiden Damen (KATI und VERA) und die beiden Jungs (EDSON und RONNY) lösen sich jeweils ab, in sinnvoller Weise. Dieses Lied hier allerdings, in dem es um Selbstliebe und Selbstverliebtheit sowie Selbstgenügsamkeit, Letztere allerdings nur als Ausweich- und Ersatzhandlung, geht, hat nur ein kurzes Intro von EDSON, ansonsten taucht er nur noch im Epilog auf. Dazu gibt es bei fast jedem Lied das kurze Vorab-Setting, in welchem das Gesamtthema des Songs kurz angerissen wird. Das gefällt vor allem bei diesem Lied, dessen Beginn und das abschließende Fazit einfach spitze sind. Die Pointe ganz zum Schluss ist ziemlich gelungen. Es geht um die emanzipierte Frau, durch VERA vertont, die das Selbstbewusstsein und die Selbstachtung für sich entdeckt hat und jetzt der Meinung ist, ihren Freund entbehren zu können. Die junge Dame gönnt sich was, kauft schick ein, wird sich darüber im Klaren, dass sie sich nicht selbst betrügen könne (im Gegensatz zu einem Partner). Doch ist es das wirklich? Ist es Selbstliebe? Ist es Selbstverliebtheit? Ist es ein (vorgetäuschtes) Selbstbewusstsein? Ist es einfach Überdruss, der sich nur in etwas äußert, das nicht danach aussieht? Hauchen, schmeicheln, sehr schön, dieses sehr "ich-bezogene" Lied ist mein persönliches Evergreen.

 

  1. BASIS – "Ich will euer Leben nicht" (1999)

Es wäre unfair, zu behaupten, BASIS' zweites Album, das 1999, also ca. ein Jahr nach dem ersten, dessen erste Auskopplung "Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte" bereits 1997 die Charts von hinten aufrollte, in die Plattenläden kam, stinke gegenüber dem ersten völlig ab. Mit dem Ausflug in den Rock, "Ich lieb' dich immer noch", der eine Zeitlang mein Lieblingslied war, dem knallharten Real-Rap "Routines Rotationsstufe Rot" und diesem kleinen Songmeisterwerk mit einer wiedermal unwiderstehlichen, exzellenten Melodie, hatte das Album immerhin drei heiße Eisen im Feuer, auch das auf "Radioansage aus den 50er-Jahren" gemachte Intro des Albums, das folgerichtig "Phase 2" genannt wurde, ließ auf ähnlich schöne Soundexperimente wie den Quasi-Skit "Lila FILA" (siehe hier drunter) hoffen. Abgesehen von diesen drei Songs jedoch soff es gnadenlos ab gegenüber seinem Vorgänger. Der Fluch der Fortsetzung oder des zweiten Teils scheint nicht nur auf Filme im Allgemeinen beschränkt zu sein. Die Erwartungen und der allgemeine Druck, nach dem großen Knaller-Hit und vielleicht dem Debütalbum ergeben eine extrem potente Messlatte, über die nur die wenigsten Musiker hinwegkommen. Deshalb gibt es so viele One-Hit- und Two-Hit-Wonder. Bei BASIS war dies, bezogen auf die Alben, auch nicht anders.

Dabei finden sich in einigen der Songs durchaus auch noch interessante Ideen und Ansichten. Dennoch: Dieses hier vorliegende Lied nicht zu erwähnen, wäre falsch, denn es war ebenfalls eines meiner absoluten Lieblingslieder. Ich weiß noch, wie ich damals regelmäßig die eigenen Charts des Radiosenders (WDR) EINSLIVE durchhörte, die sich natürlich auch nach Verkaufserfolgen und, in diesem Fall, den Hörpräferenzen der Hörer richteten, und zwar auch mittels Weltempfänger, falls ich des sonntags unterwegs war, etwa mit Mum zu Oma oder sonst wohin.

Überglücklich war ich, als es endlich auch auf der Kompilation BRAVO-HITS 24 zu finden war. Es spiegelte mein Lebensgefühl zu der Zeit perfekt wider: Die harscheste Kritik an der Gesellschaft, die Kindern keine allzu freie Entfaltung mehr gibt. Ach, herrlich, wie einfach die Probleme damaliger Zeiten waren, als das Problem mit ungenügender Integration und mit Ausländeranteilen von über 90% Problemschulen noch nicht auffielen und Schwachsinn wie Gender, frühkindliche Sexualisierung und linke Schnaps- und Wahnideen noch nicht in derselben Weise in die Köpfe wehrloser, suggestibler Kinder gepumpt wurden! Konformitätsdruck, Anpassung, Konditionierung auf verschiedenste vorgefertigte Lebenswege, prädestiniert für spätere Spießigkeit und der gellende Schrei, der metaphorisch dahintersteckt, nach Freiheit, Entfaltung und Individualismus, dem Grauen vor der elenden Normalität und Normativität: all das in drei Strophen verpackt, bedrohliche Chöre, treibender, zischelnder Beat, deutlich dynamischer als selbst noch bisherige Werke der Musikgruppe. Dennoch, wie erwähnt, formal musikalisch schön. Zwischenzeitlich verlor ich das Lied quasi gänzlich aus den Augen, da sich mit zunehmendem Erwachsenenalter Dinge zu verformen beginnen. Man fängt an, umzudenken und weiterzudenken, die jugendlichen Ansichten der 1990er hinter sich zu lassen, ohne das geilste Jugendjahrzehnt, das man hätte haben können, gänzlich zu verleugnen (dass ich das nicht tue, findet man in LEARNING THE 90S). Die An- und Einsichten verändern sich halt – und spätere Spießigkeit ist nicht ausgeschlossen. So spießig wie die Generation der GRETAS, GRÜNEN und GENDERFLUIDEN, der GAY-MARRIAGE und all derer, die auf einmal dogmatischer und penetrant pedantischer als jeder Vorgartenpflege-Fetisch eines alten Zausels je sein könnten, werde ich in diesem Leben nicht mehr. Eine Kampfansage ist und bleibt das Lied, nicht an das Leben selbst, sondern das Konzept der Ende der 90er Erwachsenen. Mittlerweile habe ich es wieder einige Male gehört. Es wird wohl nie mehr der Dauerbrenner wie früher sein, ein hundertmaliges Hören mit ständigem Fingerdruck auf der Wiederholungstaste für mindestens zwei Wochen am Stück wird es nicht mehr werden, doch eine Phase meines Lebens, die ich nicht leugnen möchte und kann. Gelegentlich werde ich ihm auf der einsamen zweisamen Insel eine Chance geben, selig lächelnd darüber, dass das Leben in der alten Horrorwelt ein solches war.

 

  1. BASIS – "Lila FILA" (1998)

In den 90ern waren Produkte der Modemarke FILA (Lateinisch für: Tochter) krass angesagt. Neben Jacken, Sportbekleidung und T-Shirts gab's Sport- und Turnschuhe. Um ein Paar von diesen geht es. Despektierlicherweise legt die Sängerin im kurzen Lied, das kaum 1,5 Minuten Länge hat und in etwa einem heutigen "Skit" (engl. "parodistischer oder satirischer [Kurz-]Sketch auf einem Musikalbum, vor allem im Hip-Hop üblich) ihre Füße hoch. Auf den Tisch im Außenbereich eines italienischen Restaurants, mit ihren lilafarbenen/violetten FILA-Turnschuhen daran. Wie alltäglich und beiläufig beginnt das Kurzstück mit der an ihre sie offenbar begleitenden Freunde der Sängerin (es ist wiederum die VERA der Band) gerichteten Aussage: "Oh, Leute, ich hab fett Bock auf Nudeln." Bald darauf hört man einen nuschelnden Kellner, der mit einer verdächtig an UDO LINDENBERG erinnernden Stimme fast unverständlich dazu auffordert, doch bitte die "Turnschuhe" vom Tisch zu nehmen. Dann fängt der Diss an, das hätte er nicht sagen sollen! Mit krassen Lines geht die Sängerin verbal auf den armen Mann los und "verteidigt die Ehre" ihrer Sneakers mit Namen FILA. Wiederum gibt’s eine kleine Pointe, als ihr Freund (Sänger RONNY) resigniert feststellen: "Ey Leute, ich glaub, hier kriegen wir nix mehr zu essen". Schönes kleines Liedchen zum kurzen Schmunzeln auf der einsamen Insel.

 

  1. BASIS – "Kein Weg zu weit" (1998)

Während es sich mit "Lila FILA" so verhält, dass es ein ziemlich zotiges, rotzfreches Lied ist, dessen inhaltliche Ausrichtung beweist, dass Jugendliche schon immer recht ungehobelt sein konnten, geht es mit diesem sanften Popballädchen, das nur noch sehr wenig mit Hip-Hop zu tun hat (dafür ist es zu melodisch und zwar gut gereimt, aber eben nicht mit all den Reim-Raffinessen, die einige Rap-Stücke anderer Bands zu der Zeit hatten. Es ist eine semimelancholische, getragene Weise mit hübscher kleiner, eingängiger Melodie, zu dessen Refrain man gern mitsingen möchte, mit der simplen, Kühlschrankmagnet- oder Abreißkalenderspruch-fähigen Weisheit (die dennoch, nicht nur dank der vertiefenden Strophen, ansprechend und umso wahrer ist): "Life's too short – so enjoy yourself". Coole Leutchen ließen eben schon damals englische Satzfetzen in ihren Jargon einfließen.

Anhand diverser Beispiele, verpackt in drei Strophen, was das Ganze zu einem "geschwätzigen" aber typischen Rap-Lied macht, wird die alte klassische Botschaft "Der Himmel ist die Grenze" ausgereizt: Man ist bereit, Raum und Zeit für die Erreichung der eigenen Ziele zu durchschreiten. Gerade für Jugendliche (ich war zur Zeit des Erscheinens des Debütalbums "Hier kommt die BASIS" gerade einmal 16) ist diese Message eine sehr relevante. Die damaligen Mitglieder der Band waren indes auch selbst noch junge Spunde, wohl im ca. selben Alter wie ich es war, somit ist all ihre Musik von Jugendlichen für Jugendliche. Für mich ist dies das schönste Lied von BASIS, der Gesang ist gut, das Personal ist sympathisch und authentisch. Auch wenn diese Band derartig in Vergessenheit geraten ist, dass sie bei praktisch sämtlichen 90er-Revivals und Shows/Dokus zum Thema letzte Dekade des 20. Jahrhunderts gänzlich unerwähnt bleibt: Ich liebe sie weiterhin, selbst wenn ich sie aus Gründen einer riesigen Musiksammlung und aufgrund des Alters nicht mehr allzu häufig höre. Doch wenn, geben mir Songs wie dieser ein fantastisches Lebensgefühl. Es ist das meiner Zeit. Die Ex-BASIS-Leute mögen heute ganz andere Dinge tun, sie rockten jedoch meine Jugend – und was hätte besser sein können?

 

  1. BASIS – "Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte" (1997)

Persönlicher Fun Fact vorneweg: Mein Whatsapp-Profilbild zierte lange Zeit das Emblem von BASIS, das auch das Cover des ersten Albums "Hier kommt die Basis" ziert. Einen Song wie diesen hier hatte ich bis dato noch nicht gehört. Relativ jung und musikalisch unbeleckt, extrem unwissend, welche wichtigen Musikrichtungen es noch gab, was vor allem an deutschsprachiger Musik schon lang vorher existiert hatte, auch wenn ich die NDW (bis heute meine liebste deutsche Musikrichtung) schon kannte und es ja bereits vorher deutschsprachige Musik in den deutschen Charts gab, war das ein neuer Standard für mich. Die Art, eher poppig und hörerfreundlicher zu rappen, die Reimstrukturen, das Thema: alles perfekt. Die vier Bandmitglieder rappen in vier Strophen insgesamt über eine der klassischsten Lebensfragen: Was wäre, wenn man nur noch eine begrenzte Zeitspanne zu leben hätte und fest und sicher wüsste, dass man nach Ablauf dieser Zeit stürbe? Ein Tag ist natürlich eine sehr kurze verbleibende Zeit ("Was ist denn schon 'n Tag?", fragt die Sängerin KAMI resignierend und unmotiviert, am Anfang und Ende des Songs) – und so machen sich die vier Bandmitglieder der BASIS daran, für sich zu klären, was sie alles täten, wenn sie noch 24 Stunden Zeit hätten, darunter so seltsame wie "aber außerdem würd ich gern mit Ex-SCHWESTER S [gemeint ist die damals sehr erfolgreiche Rapperin SABRINA SETLUR] auftreten – am liebsten gleichzeitig in allen Städten", einer der jungen Herren der Band will "gern mit MICHAEL J [der berühmte Basketballer MICHAEL – J – JORDAN] ein paar Körbe spielen – und um mein letztes Taschengeld mit meiner Mutter dealen". Besonders nett: Er möchte "den Typ, den alle fertigmachen" einladen und "nicht über ihn, sondern mit ihm lachen". Natürlich kommt nicht viel mehr dabei heraus als für Jugendliche typische Wünsche und lebenshungrige Alltagsdinge, doch wie bei einigen der späteren Hits der Band, kriegen die vier Freunde hier auch die Kurve: "doch was für 'n Stuss, das alles macht mich froh? – Warum leb ich dann nicht immer so?".

Sinnieren will ich, über die Vergänglichkeit des Lebens und aller Dinge in und an ihm nachdenken und dabei dem melancholischen, bedeutungsschweren Track von BASIS lauschen, mit dem die kurzlebige Phase dieser Band begann. Ideal dazu.

 

  1. BELA B. (FEATURING CHARLOTTE ROCHE) – "1#2#3" (2006)

Feinster Salonjazz mit Swing und mitgehverdächtiger Hook, okay, gespickt mit allerlei Anfangsgeräuschen: Man hört einige verhärmte Klänge, einen englischen Spruch, wohl aus einem Science-Fiction-Film: "I'm from another planet". Dann geht’s schwungvoll zur Sache: "Fünf Uhr früh in der Nachtbar…" – klingt auch ein klein wenig wie "Nachbar", meine Freundin machte sogleich scherzhaft ein "Nacktbar" draus. Der Liedprotagonist geht gleich in die Vollen, jedenfalls musikalisch. Textlich dreht sich alles um einen klassischen Abend: "Ich bin zum Denken hier, starre in mein Bier – nur reden will ich nicht", konstatiert BELA B. in seiner lyrischen Ichfunktion. Doch wer in eine Bar geht – will der wirklich einsam sein? Na also. Es ist ein normaler Abend, vermutlich ist das lyrische Ich von Selbstzweifeln und einigen Schlägen geplagt, die es im Alkohol ertränken möchte. Dann wird der Mann gestört von einem Typen, der ihn distanzlos mit unangebrachter Vertrautheit anspricht, mit dem bürgerlichen Vornamen des BELA B. nämlich "Dirk". Dann kommt der alberne Abzählreim, der es zu einem abwechslungsreichen Aufhorcher macht:

"Erstens: Du machst hier einen Fehler!

Zweitens: Für dich immer noch BELA!

Drittens: Ich saufe nicht mit jedem!

Viertens: Ich will nicht mit dir reden!"

Als der Typ abdampft und Herr B. wieder mit sich und seinen grüblerischen Gedanken alleine ist, betritt eine Traumfrau die Bar: "Da plötzlich seh ich sie – die Frau zum Niederknien – und ich versuch mein Glück…" kommuniziert der Sänger seinen Aha-Effekt dieses Augenblicks mit dem Augenaufschlag der femininen Schönheit.

Bald darauf steuert indes Skandalroman-Ferkeleien-Autorin CHARLOTTE ROCHE (u.a. "Feuchtgebiete" und "Schoßgebete", sic!), ihres Zeichens ehemalige VIVA-PLUS-Moderatorin und Musikkennerin souverän ihren Part in einem der originellsten und hervorragendsten Lieder des Albums "Bingo". BELA B.s Debütalbum als Solokünstler außerhalb seiner Stammband DIE ÄRZTE (etliche Superhits dieser Band finden sich weiter unten), ist voller solch imposanter und brillanter Songs. Dieser hier ist ein besonderer Knaller! Wer ist bisher schon auf die grandiose Spitzenidee gekommen, sich mit "Ich mag NELSON MANDELA" bei einer Frau, um ihre Gunst werbend, vorzustellen? Sicherlich eine gute Referenz, MANDELA ist ein toller Mensch. Nun denn: Inzwischen sind vier Soloalben des Ausnahme-ÄRZTE-Künstlers aus dem Markt, aber diesem Anfang wohnte ein spezieller Zauber inne!

 

  1. BELA B. – "Abserviert" (2014)

Das zweite Soloalbum des ÄRZTE-Masterminds 1 neben FARIN URLAUB, DIRK FELSENHEIMER alias BELA B.s, war ein Beinahe-Griff ins Klo. Wäre er nicht bereits für andere Musik bekannt gewesen, wäre es das gewesen mit der Solokarriere. Zwar gab es auch auf ihm einige kleinere Höhepunkte, doch waren sie rar gesät – auch die Zusammenarbeit mit anderen Gastsängern gelang nicht ganz so arg. "Altes Arschloch Liebe", erste Auskopplung und einzige Quasi-Hitsingle des Albums, konnte nicht ansatzweise an irgendwas anknüpfen von dem, was BELA B. vorher schon getan hatte. Er brauchte ein neues Konzept. Auf Album 3, "Bye" (2014), widmete er sich einer unprätentiösen deutschsprachigen Neuinterpretation des Genres COUNTRY, das, nun mal aus den USA und ihren kulturellen Kontexten stammend, auf Deutsch immer eher zum Fremdschämen klang (man erinnere sich nur an RONNY), einer Frischzellenkur bedurfte. Dieser Versuch glückte, sodass das Album bei Fans und Musikpresse überwiegend wohlwollend aufgenommen wurde. Selbst von mir altem Kritikpedanten, der ich in jedem Sandkorn noch Staub vorfinde, gab's fast überschwängliches Lob. Ich war perplex vor Freude. Nun, dieses Lied, das den Start des Albums bietet, ist zwar musikalisch fern vom COUNTRY und kommt in schwungvollem Schunkel-Rockabilly daher, doch ist es frisch-fröhlich wie lang nichts mehr.

Inhaltlich geht es darum, sich von Leuten abzugrenzen, die einem nicht guttun, sie förmlich "abzuservieren", ihnen den Laufpass zu geben. Das gilt für ehemalige Freunde wie Beziehungspartner. Gerade in Corona-Zeiten und vielen folgsamen Schafen (also Menschen, die sich so benehmen) und der Cancel-Culture gegenüber jedem, der nicht den linksgrünen Mainstream-Bockmist mitträgt und sich eine eigene, kritische Meinung bildet und nicht sämtliche Lügen oder Halbwahrheiten glaubt und regierungstreu bis in die korrekt gescheitelten Haarspitzen (wie "Der Untertan" MANNs) ist, wird es wieder umso wichtiger: Wie schon die ONKELZ (siehe etwas weiter unten) sagen: "Wenn Freunde nicht mehr sind, was sie waren – wenn sie dir nichts mehr geben – vergiss ihre Namen". Das gilt auch dann, wenn diese sog. "Freunde" dich auf einmal ausgrenzen und nichts mehr mit dir zu tun haben wollen, weil du nicht mehr bist wie sie es gern hätten und die allgemeinen ÖR- und Regierungs-Narrative in Frage stellst. In diesen Krisenzeiten seit 2015 ff. stellt man ohnehin sehr schnell fest, wer wirklich Freund ist, über alle etwaigen politischen und Meinungsdifferenzen hinaus. Wer es dann nicht mehr sein will: Laufe man ihm nicht nach! Das ist die Botschaft auch des Liedes eines Mannes, der inzwischen selbst Teil des Establishments und damit Problems ist. Der längst selbst die Cancel-Culture befürwortet und nach Kräften unterstützt. Nichtsdestoweniger: Dieses Lied hat es verdient, in den Olymp deutscher Supermusik aufgenommen zu werden. Deshalb ist es dabei. Schließlich wartet in ihm um die Ecke ein neues Leben.

 

  1. BELA B. – "Das schwache Geschlecht" (2017)

Auch das vierte Soloalbum des BELA B., 2017 erschienen, war ein Unikat, ein Juwel in der sonst vorwiegend trostlosen Einheitsbrei-Landschaft des Landes. Es handelt sich um ein Konzeptalbum der besonderen Art: Die Songs funktionieren zwar auch als Einzelstücke, bilden jedoch insgesamt eine mehr oder minder harmonische thematische Einheit fortlaufender Natur. Das Ganze ist wie ein Italowestern aufgebaut, mit einfacher Handlung und Showdown sowie Katharsis und einem Ende, in dem der Weg des Helden sich nicht nur von der Heldin trennt, sondern einsam irgendwohin weitergeht. Zwischen den Liedern gibt es vergleichsweise stringente Handlungssequenzen, die wie Hörspiele aufgebaut sind. Bekannte Synchronsprecher konnten ebenso als Gaststars verpflichtet werden (RAINER BRANDT, Erfinder der kultigen Schnodder-Synchros der 60er und 70er Jahre, OLIVER ROHRBECK, JUSTUS JONAS der DREI FRAGEZEICHEN und anderer) wie gestandene Sänger beiderlei Geschlechts. PETA DEVLIN, eine irisch-hamburgerische COUNTRY-Sängerin ist dabei – und übernimmt, etwa in diesem Lied ganz prominent, den Gesangspart des von BELA B. geschriebenen Liedes gar vollständig. Musikalisch handelt es sich um eine spartanische aber reizvolle COUNTRY-Ballade, die Saloon-Luft geatmet hat und von der man sich vorstellen kann, dass sie auf dem das Lied bestimmenden Klimper-Klavier, gesanglich von der Dame begleitet, wirklich in einem alten Saloon zur Wildwest-Zeit gespielt wurde. Die Emanzipation der Frau spielt hier eine wichtige Rolle, was den inhaltlichen Impetus anbelangt. Dieses Element hätte wohl nur bedingt in den Wilden Westen gepasst. Völlig berechtigt, was Frau DEVLIN hier zu sagen hat: Die Frauen werden zwar immer als "das schwache Geschlecht" bezeichnet, doch sie haben es faustdick hinter den Ohren und waren couragiert und engagiert, vor allem auch zur Zeit des Wilden Westens. Das Ganze hat solch einen Schwung, dass man sich ihm nicht entziehen kann. Wer ein Lied will, in dem die Frau als das eigentlich starke Geschlecht zelebriert wird, das nicht erst im Finale eines Liedes seine Überlegenheit beweist, wie etwa bei "Manchmal haben Frauen…" von DIE ÄRZTE (siehe etwas weiter unten), ist hier goldrichtig. Das Ende mit dem "Wegpusten" mag etwas hart für eine Pointe sein. Aber mal halblang… Und wichtig, auch musikhistorisch das festzuhalten: Solche Lieder braucht das Land, COUNTRY-Musik ist die Macht, das Genre, das man hier kultivieren könnte, selbstverständlich langfristig mit eigenen, deutschen Kontexten und Themen versehen. Schließlich will man ja kein billiger Abklatsch des US-amerikanischen Ur-COUNTRY werden.

 

  1. BELA B. – "Der Dreck von Indian Creek" (2017)

Wer auf so richtige Shitholes/Drecklöcher steht, verranzte, verstaubte Hinterwäldler-Minidörfer, der ist in einem Ort wie dem fiktiven "Indian Creek", der einen typischen Wildwest-Ortsnamen trägt, genau richtig. Dort hält man nicht viel vom Waschen und übertriebener Reinlichkeit, denn Schmutz härtet ab und härtet irgendwann so, dass er von selbst wieder abfällt. Dieser Philosophie folgt der Softrock-COUNTRY-Hybrid "Der Dreck von Indian Creek", wie das vorhergenannte Lied vom vierten Studio-Soloalbum des BELA B., das "Bastard" heißt – und ein Konzeptalbum bildet, das, mit Hörspielsequenzen verfeinert, eine Art flache aber nachvollziehbare Handlung nach Italowestern-Art bildet, obwohl man die Lieder auch jeweils einzeln genießen kann. Aus dem Zusammenhang gerissen, ist dieses Lied für mich das lustigste vom Album. Ähnlich kurz wie das hier vorhergenannte Söngchen (etwas über 2,5 Minuten Länge), haben wir es hier mit einem kleinen Schmankerl zu tun, einem Aphorismus in Liedform. Wie plastisch die Verschmutzung des hoffnungslos verdreckten Ortes beschrieben wird, ist es extrem amüsant und strapaziert die Lachmuskeln – oder lässt die Mundwinkel beim imaginierten Ekel absinken, bis man so aussieht wie die Rauten-Kanzlerin MERKEL mit ihrem tiefen Falten im Mundraum. Es ist eine trostlose Situation: Der Ort ist vom Schmutz geplagt, von Ungeziefer, Dreck, Staub, Trockenheit, Schweiß und Brackwasser. Selbst die Kakerlaken fühlen sich nicht mehr wohl dort. Viele Helden kamen her – und versuchten, den Dreck loszuwerden, ähnlich wie in guten Westerngeschichten einzelne Helden in eine kleine Westernstadt kommen und versprechen, diese vom Unhold zu befreien, der dort die Bürger tyrannisiert – und dann immer scheitern, da der Bösewicht einfach zu gerissen ist. Hier ist es eben ein nichtmenschlicher Widersacher, den keiner besiegen kann. Dann werden im Lied all die wunderbaren Putz-, Spül- und Waschmittel genannt, die "unter der Erden" liegen, gestorben beim Versuch, "dem Dreck Herr zu werden". Ein lustiges, vergnügliches kleines Lied. Und ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eigener deutscher COUNTRY.

 

  1. BELA B. – "Der Vampir mit dem Colt" (2006)

"Bingo" – das erste Soloalbum des DIRK FELSENHEIMER (bürgerlich) alias BELA B., einem der beiden Masterminds von DIE ÄRZTE, enthielt noch nicht den späteren unheimlich geilen COUNTRY, der den Stil der Alben "Bye" (2014) und "Bastard" (2017) prägte, doch einige Vorformen gab es schon: Dieses Lied kombiniert das klassische Vampir-Topos mit klassischem Western. Wo im Western der einsame Rächer/Bandit/(Auftrags-)Killer/Kopfgeldjäger oder sonstiger Desperado eigenbrötlerisch durch die Prärie reitet – und alle Typen erledigt, die in selbstüberschätzerischer Manier, mit ihm "abrechnen"/ihn erledigen wollen, ist es hier ein berittener Vampir, der durch die Lande zieht. Viele Typen glauben nicht an die Legende von seiner Existenz – und jagen ihm nach. Sie alle fallen ihm zum Opfer. Er ist einfach Vampir, tötet, trinkt das Blut seiner Opfer, um Gold geht es ihm nicht, doch er hat einen Colt und weiß ihn zu verwenden. Obergeiles Hammerlied. Muss man in jede Gute-Lieder-Liste aufnehmen.

 

  1. BELA B. – "Einer bleibt liegen" (2017)

"Ja, so muss ein Cowboy sein, dreckig, feige und gemein, hey-ya-ho!", sangen DIE ÄRZTE 1984 auf "Debil" im Song "El Cattivo", einer Nicht-COUNTRY-Nummer aus purem Pop. Ihr Mitglied BELA B., Gründer und Meistersinger neben FARIN URLAUB, macht es viele Jahre später anders: In "Einer bleibt liegen" ist es ganz anders: Der "Cowboy" ist ein überlasteter Ü40er-Vater, normal berufstätig mit Kindern (die genaue Anzahl wird nicht genannt) und Ehefrau (als Gastsängerin wiederum: PETA DEVLIN, siehe auch "Das schwache Geschlecht", wo sie den gesamten Gesangsteil übernimmt), der laktosefreie Milch zum Frühstück trinkt und seiner Familie jeden Morgen etwas zu Essen zaubern muss. Der unter Stress steht, im Grauengedanken an den höllischen Berufsverkehr. Der noch im Bett liegt – und selig davon träumt, ein cooler Cowboy zu sein. Auf dem vierten Soloalbum des BELA B., "Bastard", enthalten, glänzt auch diese Nummer mit schlichtem aber effektivem COUNTRY-Sound, der gute Laune macht. Dazu ist das Lied zugänglich und leichtverständlich, zusätzlich würzig-kurz. Zwar passt es nicht in das Gesamtkonzept des Konzeptalbums, fügt sich aber halbwegs ein. Witzig-spritzig ist es allemal. Ein wenig Wortspiel mit dem Wort "liegen" statt FRANK GOOSENs "Liegen lernen", hier ist der Fortgeschrittenen-Kurs. Lohnend für jegliches Archiv, jegliche Aufbewahrung, jegliche Topliste guter deutschsprachiger Musik.

 

  1. BELA B. – "Ode an das Bahnhofskino" (2017)

Echte Kerle, männliche Männer, mannhaft und mannshoch, maskuline Mannsbilder mit Mega-Macho-Muskeln oder auch bebrillte Pickel-Nerds können gleichermaßen bei Frauen landen, wenn einige Frauen Special-Interests haben, was ihren Männergeschmack betrifft. Männer neigen dann oft dazu, die Frauen zu testen: Mag sie die geilen Sachen, auf die ich stehe – oder ist sie in dieser Hinsicht ganz anders als ich? Passt sie zu mir, auch wenn sie mit STAR WARS (oder STAR TREK, seltener) nichts anfangen kann? Oder muss sie genauso sein wie ich? In diesem ebenfalls auf dem Album #4 vorhandenen Song dreht sich alles um einen Protagonisten, der seine Flamme respektive große Liebe in Spe einem Test unterzieht, indem er sie bewusst auf falsche Fährten lockt mit Infos und ihr Wissen indirekt abfragt. So will er sich ihrer Eignung versichern – natürlich besteht sie den Test…Kleine Bahnhofskinos, in denen überwiegend billige "Schund"-Filme laufen oder zumindest billig produzierte Low-Budget-Produktionen (die nicht unbedingt allesamt mies sein müssen) sind schon was Spezielles – und hier erfahren sie endlich die lang überfällige Würdigung. Auch das als Teil einer vielschichtigen Kultur wie der deutschen.

 

  1. BELA B. – "Peng!" (2014)

Beziehungsdramen gibt es oft. Im Western in Liedform, diesem Lied hier vom dritten Soloalbum "Bye" von BELA B., hat der Kerl gerade seine Perle erschossen und wartet jetzt auf die bald eintreffende Polizei oder sonstige Strafverfolger. Ehe sie die Tür eintreten, sendet er sich selbst per PENG! mittels Revolver oder Colt zu den Engeln. Tja, es ist tragisch. Eine elegisch schwelgende COUNTRY-Ballade im Langsamen, im Gemächlichen, was die ganze Tragödie noch viel spürbarer macht. Der neue deutsche COUNTRY-Musik-Western, der vertonte Western, ist wunderbar! Er hat zumindest nichts mit deutschen Filmen gemein, die leider meist etwas verquast sind, gewollt, etwas zu überkandidelt, die schauspielerische Qualität kommt über eine mediokre Theaterspielerei nicht hinweg. Die Dramaturgie folgt käsigen Klischees abgedroschenster Art und Stroh ist da billiger als Tumble-Weed. Gut, ich meine: Gut, dass man keine deutschen Westernfilme gemacht hat (ausgenommen vielleicht die WINNETOU-Verlade "Der Schuh des Manitu" (2001), die war wirklich witzig), sondern es bei Vertonungen verlässt. Die Alltäglichkeit des Lebens in Deutschland Mitte der 10er Jahre des Jahrhunderts Nummer 21 wird hier mit klassischem Amok- oder erweitertem-Suizid-Topos aufgewertet, was dem Lied wohltut.

 

  1. BELA B. – "Tag mit Schutzumschlag" (2006)

Im Musikvideo zarte Referenzen an die Neuverfilmung von "Charlie und die Schokoladenfabrik" (2005, Regie: TIM BURTON, Hauptdarsteller: JOHNNY DEPP), präsentiert hier BELA B. als allererste Soloalbum-Veröffentlichung seines Debüt-Geniestreichs "Bingo" (2006) einen Abriss des Weltzustandes zur Mitte der 2000er: Der islamische Terror erschütterte die Welt, 2001 hatte es mit September-Eleven angefangen, nach OSAMA BIN LADEN wurde gefahndet, weltweit kam es zu brutalsten blutigen Anschlägen auf Zivilisten und Einrichtungen, Gebäude und Ballungszentren. Der ganze Wahnsinn hatte längst begonnen. Wie sehr man sich mal einen "Tag des Friedens" wünscht, wie sehr man sich sehnt nach einem Tag ohne Horror- und Hiobsbotschaften. Wo "niemand stirbt und niemand leidet". Der ganze Irrsinn wird verdeutlicht durch diverse Perversionen: "Kindersex im Internet", also Kinderpornografie, die NPD (die realen Nazis) warben damals wohl "um unser Vertrauen" – und im Netz gerät man auch noch "live" in den "Kannibalen-Chat" (vielleicht eine Anspielung auf den "Kannibalen von Rothenburg"), während "Terroranschlag simultan" auch noch dabei ist, "fahr zur Arbeit nicht mit der Bahn – Von welcher Arbeit reden wir genau?".

Zu Tränen rührend, zum Teil emotional bewegend, wenn die Hoffnung ausgestreut wird, auf solch einen bedeutsamen Tag, an dem es mal allen gutgeht und man sich nicht gegenseitig bekriegt.

Ach, wäre die Welt doch perfekt. Dass ein Sänger aus Deutschland, auf Deutsch, sich das wünschen kann, macht doch Mut. Pazifismus ist eine schöne Sache! Und außerdem muss es so weitergehen: Deshalb ist dieses Lied auf einer Liste mit "Guildo hat euch lieb!" (siehe sehr viel weiter unten). Weiter so, Herr B., hätte man damals sagen können. Und G.W. BUSH, der kriegerischste US-Präsident seit Jahrzehnten, kriegte damals auch noch sein Fett weg: "Ein Wahlbetrüger, dumm wie 'n Klo…". Der Wahlbetrug trifft leider auch auf Herrn J. BIDEN und seine "Demokraten" zu, "dumm wie 'n Klo" ist der zwar nicht, aber senil…Nun ja, aber genug davon...

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