Erst mal das Wort „dekadent“ genau verstehen. Wenn ich den Dr. Google zu „dekadent“ bemühe, kommt als Erläuterung: Ausschweifend, verschwenderisch, im kulturellen Niedergang begriffen.
Wenn man die letzte Definition liest, denkt man unwillkürlich an den „Niedergang (Untergang) des römischen Reiches“. Da wird dann auch über Dekadenz berichtet, dass die Reichen immer reicher und ausschweifender wurden und die Armen immer ärmer und unterdrückter. Das mit der Schere zwischen reich und arm, habe ich in den letzten Jahrzehnten immer wieder mal gehört, aber ändern tut sich nichts.
Wenn Dekadenz auf den mitteleuropäischen Kulturstandard angelegt wird, stellt sich die Frage, wann beginnt Dekadenz und wann mach ich mir nur ein angenehmes Leben, mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln?
Bin ich dekadent, wenn ich mein T-Bone Steak mit Blattgold belegen lasse?
Bin ich dekadent, wenn ich mir ein Auto für 500.000 € kaufe, nur um damit anzugeben?
Bin ich dekadent, wenn ich die Magnumflasche Champagner mit dem Heli aus Frankreich einfliegen lasse?
Bin ich dekadent, wenn ich jedes Designerkleidungsstück nur einmal trage?
Oder bin ich schon dekadent, wenn ich in gut gefüllten Supermarktregalen mehr kaufe als ich verbrauchen kann, um im Doppeltürenkühlschrank genügend Auswahl zu haben?
Bin ich schon dekadent, wenn ich mit warmem Trinkwasser dusche?
Bin ich schon dekadent, wenn ich Mitglied in einem Golfclub bin?
Bin ich schon dekadent, wenn ich unter den 3000 deutschen Brotspezialitäten wählen kann?
Alles eine Sache der Perspektive, der eigenen Lebensumstände und der persönlichen Einstellung.
In vielen Ländern dieser Erde ist es schon dekadent, wenn man am Ende der Woche ein halbes Brot und 2 Liter sauberes Trinkwasser übrig hat.
© Dietmar Schmitz
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.07.2021.
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