Ich rannte die Stufen zum Rathaus hinauf. Der Zeiger der Uhr sprang mit einem Klacken auf 12:20 Uhr. In der leeren Eingangshalle wartete der Standesbeamte. Er erwiderte meinen Blick mit einem spöttischen Lächeln: „Zu spät!“, sagte er und wandte sich von mir ab. „Moment!“, rief ich atemlos und wählte die Nummer meines Zukünftigen. Ich starrte auf das Handy. Die Wanduhr klackte erneut. Warum nahm er nicht ab? Beunruhigt bat ich den Beamten um Aufschub. Wieder wählte ich die Nummer. Aber ich dachte, dass es noch einmal gutgehen würde und redete auf den Standesbeamten ein. Er schüttelte den Kopf und ging. Plötzlich drehte er sich zu mir um. „Eigentlich könnten Sie mir behilflich sein bei der nächsten Eheschließung.“ Hastig stimmte ich zu und zog irritiert meinen Terminkalender aus der Tasche: 13:40 Uhr, der Termin für unsere Eheschließung. Ich war zu früh. Erleichtert atmete ich auf.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.07.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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