Dirk Hofmann

5 - Verlage


Ich schreibe nun schon seit fast 30 Jahre Lyrik, dazu kamen Aphorismen und Kurzgeschichten, ab und an auch mal hypothetische Erzählungen.

Meine Überzeugung war immer, ich mache etwas nachhaltiges.

Jedoch sollte ich mich langsam damit anfreunden, dass die Welt wohl von mir nicht viel erfahren wird.

Gründe warum ich auf diesen schmalen Pfad komme, liegen auf der Hand, also auf meiner.

Ich habe mir ein Genre rausgesucht, welches sich sehr schlecht in der heutigen Gewinnorientierten

Lesegesellschaft vermarkten lässt.

Nun gut, geschichtlich gesehen war es schon immer so, dass es mehr schlecht als recht voran ging.

Ausschreibungen habe ich schon einige mitgemacht und wurde auch ab und an veröffentlicht, was für mich kostenlose Werbung ist.

Zu mir sagt man immer, manches braucht eben Zeit.

Ja schon, bloß ich habe keine Zeit im Überfluss, denn irgendwann verlasse ich meine körperliche Hülle, dann ist es vorbei.

Was dann danach kommt, werde ich wohl kaum noch mitbekommen.

Leider ergeht es mir nicht allein nur so. Ich habe einige kennen gelernt, die das gleiche Schicksal teilen.

Es scheint immer abhängig zu sein, welches Genre gerade angesagt ist und wie viel man damit verdienen kann, ohne ein zu großes Risiko einzugehen.

Lyrik gehört nun mal nicht zu den Top Ten, eher zu den Top 1000 und dort irgendwo fast am Ende, wo niemand mehr hinschaut.

Meine Meinung.

Als Randnotiz wurde ich auch in einigen Verlagen mitaufgenommen, aber eher nur als Randnotiz.

Jetzt bin ich bei meinem Lieblingsthema, wo ich aus der Hose springen und mir mit der Bratpfanne permanent auf die Stirn hauen könnte. So Leidenschaftlich bin ich bei diesem Thema.

Ich beglückwünsche jeden, der es geschafft hat, aufgenommen zu werden, ohne sich einzukaufen, mit dem Risiko des Verlustes in der Brieftasche.

Bei mir sammeln sich schon einige Verträge von Verlagen.

Alle versprechen nur einen geringen Eigenanteil, von 2.200 € bis zu 15.000 €, um ein Buch zu vermarkten, ohne weitere Kosten.

Dafür hat man ab 200 Bücher von sich selbst zu Hause und kannst sie vermarkten, oder ins Regal stellen.

Des weiteren wird man zum Teil sein Mitspracherecht los, weil der Verlag endlos viele Kopien machen kann, oder eine 2te Auflage anfängt.

Ein Satz aus einem Vertrag, den ich heute angeboten bekam.

Zitat:
 

" Der Autor kauft 200 Exemplare des eigenen Buches zum Stückpreis von 10,90 €.

Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 2180,00 €.

Sobald 500 Exemplare im Papierformat verkauft wurden

( die ersten 200 in Anwendung dieser Vereinbarung gekauften Exemplare ausgenommen) ,

erstattet der Verlag dem Autor den Gesamtbetrag, der für den Kauf der genannten 200 Exemplare überwiesen wurde."


Laut meinem Verständnis, würde ich 700 Bücher verkaufen müssen, um die Rückerstattung der 200 Exemplare zu bekommen, wobei im Vertrag auch noch steht:


"Für jede Auflage des Werks werden mindestens 200 Stück gedruckt."


Tja, was soll man davon halten.
Ein anderer Verlag bot mir 800 Exemplare zwischen zu lagern, damit der Verlag zugreifen kann, aber die Lagergebühr hätte ich tragen müssen plus die Herstellung meiner Mindestabnahme.

Bei solchen Praktiken könnte man die Lust am Schreiben schon verlieren.

Man ist bemüht bzw bemüht sich etwas in Worte zu fassen, welche tröstlich, fröhlich, nachdenklich, zornig und auch Liebestrunken machen könnten, um festzustellen, dass die Worte nur bei einem selber bleiben, ohne das die Welt erfahren wird, dass man jemals so etwas geschrieben hatte, um es mal etwas derber auszudrücken.

Ich finde durch solche Verlage geht die Vielfalt von Ideen in der Literatur verloren und man kann sich nur noch auf Ausschreibungen konzentrieren.


Zu meinem erstaunen, negativ gemeint, hatte ich mich auf einer Lyrikseite angemeldet und wurde sehr schnell zum verzweifeln gebracht.

Die Aussagen zu meinen Dichtungen fielen sehr negativ aus, wobei ich der Meinung bin, dass was ich schreibe, eher als freie Lyrik zu betiteln ist.

Es waren keine Mitglieder die es schrieben, nein es war der Administrator, der so festgesetzt ist auf den Aufbau eines lyrischen Textes, dass er nichts neues zu lies.
Mein Eindruck.

Ich versuchte es noch 3 mal und immer wieder schrieb er mir, wie schlecht meine Metrik sei und es wurde sich nur bedingt reimen.
Es sei einfach nur schlecht, was ich da schrieb.

Nun gut ich nahm mich dieser Kritik an und schrieb nichts mehr.

So etwas bringt mich halt zu überlegen, dass wohl meine Texte nicht ganz dem Standard entsprechen und deswegen so schwierig zu vermarkten sind.

Auf der anderen Seite stehen aber die Veröffentlichungen dem entgegen, die durchweg positiv wahrgenommen wurden und werden.

Also könnte ich ja doch nicht so schlecht sein, wie ich von einem dargestellt wurde, aber es ärgert mich natürlich noch immer.

 

©DY, 16.08.2021

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.08.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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