„O Mensch, O Poschl,
aus der Unendlichkeit
bist du gekommen.
Endlich gehst du.“
So steht es auf Poschls Grabstein. An der undurchdringlichen
Wand seiner Erkenntnis hatte er es mit Bitternis verzeichnet.
Kurz zuvor hatte Poschl viel gegrübelt gehabt über den
Verfall,
in seinem Gedankenwald
türmten sich die morschen Zweige,
er hörte ihr leises Knacken
unter den tastenden Sohlen,
wenn er herumirrte,
aus seinen Knochen
erhob sich
ein anklagender Schmerz,
als wenn sich tausend
Gemütskaninchen
ihre Genicke brächen.
Seine Sommergedanken
waren hell und leicht gewesen
wie aus einer Soap entsprungen,
die Erde erschien paradiesisch ihm,
trat er aber heraus aus
seinem Gedankenwald
ins Großstadtgetümmel,
schien die Welt ihm eine
Vorhölle zu sein.
Im November lagen seine
Gedanken tiefer;
aus düsterem Nebel heraus
gab es einige Lichtblicke,
aufgeforstet standen sie nun
dort die alten Eichen,
in ihnen pulsierte seine
immergrüne Wahrheit:
“Die Welt sie ist nicht
einerlei und nichts.”
Das war, bevor
er zuletzt nur noch sein Blickfeld vor Augen gehabt hatte,
und nicht mehr die Welt dahinter, die
große Weite vergessen war, gelöscht,
alles, was permanent in ihm einst präsent erschienen war,
dies Konstrukt aus Landkarten und vom Hörensagen.
Nur noch eine Ahnung war in ihm zurückgeblieben,
ein Stein gebrochen aus dem All in seinem Kopf,
und plötzlich waren unzählige Kaninchen wie ein
Schwarm Mücken vor seiner Nase herumgetanzt,
schwerelos, aus heiterem Himmel und ein
Rettungswagen hatte vor seiner Haustüre geparkt.
Er hatte geglaubt, die Sanitäter hätten auch alle Kaninchen
eingefangen, als sie mit ihm davongefahren waren.
Am Abend seines Todes soll er aber am Ausgang des
Tunnelblicks ein ewiges Licht aufflackern gesehen haben,
welches ihn den Weg gewiesen habe in die Unendlichkeit.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.09.2021.
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