Ingeborg Henrichs

So schmeckte der November

 

So schmeckte der November

So schmeckte der November… üppig gedeckte  Kaffeetafeln, gut belegte Butterbrote wurden niemals vergessen, weil die Männer, so sagte man, nicht unbedingt Kuchen essen mochten. Eine Tasse Kaffee, genauer „ eine gute Tasse Kaffee“ gerne mittranken, danach aber sich anderen Genüssen widmeten, also die Butterbrote zwecks Grundlage gut gebrauchen konnten. Und so zog bald durch die leicht geöffnete Tür zum Herrenzimmer ein fein würziger Zigarrenrauch...

An solchen Tagen im November, an diesen Tagen mit den schönen Namen, wie Klemens, Cäcilia, Katharina oder Elisabeth, fanden sich die Verwandten zusammen, feierten ihre Namenstage, genauer, feierten sie diese an Wochenenden nach. Das waren die Zeiten, als man sich  persönlich gratulierte,  traditionsgemäß auch zu den Namenstagen, dem hiesigen Brauchtum geschuldet. Es waren schöne Feiern, die zeitlich nah beieinander lagen und den Monat November  aufs Angenehmste verkürzten.  Manchmal fiel schon der erste Schnee.

So schmeckte der November… nach den Buttercremetorten. Selbstverständlich  durfte  der Klassiker „ Frankfurter Kranz“ nicht fehlen und ebenso auch sehr  beliebt die Variante  „Mokkatorte“. Geschmacklich unvergessen, optisch ebenso, vor allem wegen der Verzierungen, den aufgetupften Buttercreme  Krönchen, die noch jeweils eine sehr leckere Mokkabohne schmückte.  Abends dann Nudelsalat, je nach Hausrezept leicht variierend, dazu Schnitzel, gekochte Eier mit „ Kaviar“, belegte Mettbrötchen mit frischen Zwiebelringen und beliebt bei uns Kindern der Käse Igel und Salzstangen. Auch die „ amerikanische Brause“   fand großen Zuspruch. Wir wollten nicht immer nur den Apfelsaft aus eigener Pressung oder den Hagebutten Tee, auch wenn Großvater den schon immer eigenhändig hergestellt hatte.

Die November Monate haben sich verändert im Verlauf der letzten Jahrzehnte und mit ihnen  das Leben der  nachfolgenden Generationen.

Und heute?  So schmeckt der November  anders… 





















 

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