Elke Müller

Amerika....

Eine Meldung, Sir!“

Von Wichtigkeit?“

Ja, Sir! Le Clef Agile ist gesehen worden.“

Springender Hirsch?“

Ja, genau. Sir.“

Hier bei uns in der Nähe?“
„ Ja. Am Fort. Sir.“

Haben wir Zeugen dafür?“

Ja, Sir.“

War nicht dieser Redmon Nielsen, bei dessen Stamm?“

Ja, Sir.“

Soll herkommen.“

Er hat sich vorschriftsmäßig gemeldet und wartet nun der Dinge ab.

Der Major sieht vom Schreibtisch auf. Sein Gesicht war mit einem Bart umrahmt und unter den schwarzen Haaren mischten sich bereits viele graue. Man betrachtete sich einen Moment abwartend. „ Stehen Sie bequem.… Sie sind Sergeant Redmon Nielsen?“ „ Ja, Sir !“ „ Eine Frage habe ich an Sie. Wie stehen Sie zu den Indsmen?“ „ Ich respektiere sie, Sir.“ Der Major nickt. Sie kennen Le Clef Agile, oder besser bekannt unter den Namen Heika?“ „ Ja, Sir.“ „ Man hat ihn in hier in der Nähe vom Fort gesehen. Bis jetzt, ist dem Kerl die Flucht gelungen. Er ist wie ein alter Wolf, der im allerletzten Augenblick noch entschlüpfen kann. Wenn man abergläubisch wäre, könnte man meinen, er stehe mit dem Teufel im Bunde. Er ist ein Nichtsnutz und Querulant.“ „ Nein Sir! Wir leben nur in einer Welt, die nicht so friedlich ist wie wir denken. Es gibt immer Feinde und Neider. Die hier leben, müssen Kämpfer sein, um bestehen zu können. Es sind wirklich arme Menschen, die wenig auf materiellen Wohlstand legen, als es bei uns der Fall ist, deswegen sind sie freier und ungebundener.“ Der Major lachte laut auf. Ach nee, ist aus ihm ein Herumtreiber geworden, der es nun nicht mehr anders kann?“ „ Verzeihung, aber was haben wir nicht alles in dieses Land gebracht, außer Brandy und Hass! Hier gibt es Menschen, denen Freiheit mehr bedeutet als Geld auf dieser Welt und die Unabhängigkeit von allem Besitztum.“ Der Major knirscht mit zusammengebissenen Zähnen - „ Die meisten Rothäute sitzen in ihren Reservaten und machen schon genug Probleme. Verdammt, ich will mir ihr Bemerkungen von dessen persönlicher Freiheit und anderes nicht länger anhören!“ Aus schmalen Augen schaute Redmon, fasst eine volle Minute, sein Gegenüber an. Oh doch, Sir! Sie müssen es! Unsere Gier nach dem Land der Ureinwohner ist unersättlich. Was hat man Ihnen nicht alles versprochen. Aber immer noch wird mehr Land weggenommen, bis auf einen lächerlichen Rest der sich Reservation nennt. Längst fallen Goldsucher, Abenteurer und Glücksritter auf der sogenannten „ Straße der Diebe „ in das Indianerterritorium ein. Wo auch dieses Gesöff, was man Alkohol nennt, welches in einem Verhältnis von vier mal eins mit Wasser verdünnt und teuer verkauft wird. Dabei gewährte sogar die Armee diesem Abschaum Schutz… Der Zustand der Reservationen sind weit mehr als unzufrieden, wie Sie sicher besser wissen werden. Die Böden, um überhaupt etwas anbauen zu können, sind sehr dürr. Niedergehender Regen versiegt schnell, was zurück bleibt ist schlecht. Die Sterblichkeit ist besonders hoch, da viele falsch ernährt oder sind gar unterernährt, viele von ihnen sind deswegen krank. Verkehr oder Industrie liegen abgelegen. Der Staat gibt jährlich Milliarden an Völker in anderen Kontinenten, damit sie, ihre Wirtschaft entwickeln können. Hier dagegen, haben wir eine teure Regierung und erhalten das, wie man dem Bettler das Almosen vorwirft, gegen den Geldbetrag, die nach außerhalb gegeben werden, obwohl es unser eigenes Geld ist, was uns vorenthalten wird. Dabei könnte man hier im eigenen Land damit so vieles tun… Diese Welt wird nicht noch einmal erschaffen. Es besteht nur die Möglichkeit, sie zum besseren zu verändern. Es sollte einen Weg für alle Beteiligten geben! “ Langsam trat der Major näher. „ Es gibt keinen Frieden mehr! Denn es gab den Befehl zur schonungslosen Vernichtung.“ Es liegt also wiedermal bei den Wilden, an den Entmündigten, den Besiegten, an den Beraubten. Das ist … doch lächerlich! Warum diese Selbstgerechtigkeit! Einfach eine Beurteilung in wenigen Minuten abgeben! Als wenn man mehr wissen weiß als alle anderen! Dabei sollte man sich erst über die Ursachen ein genaueren Bild machen als gleich…“ „ Und wenn es schief geht?“ „ Wir führen schon seit langem Krieg mit den Indianer. Zwischen uns fließt Blut und der Strom wird immer größer. Was mit diesem Volk geschah und noch geschehen wird, dafür gibt es keinen Richter. Es sei denn, es rührt sich etwas in unserem Gewissen!“ Redmon bemerkte, dass sein verzweifelter Versuch etwas zu ändern, buchstäblich zwischen seinen Fingern zerrann. Der Major wiegte sich hin und her. Vollkommen verblüfft schaute dieser Redmon an, maß ihn von Kopf bis Fuß. Der Ausdruck in seinem Gesicht wurde langsam unheimlich. Dann brach er in Lachen aus. Was bildet er sich ein! Meint er, die Indsmen können anständige Menschen werden? Wir werden es Ihnen zurück zahlen!“ „ Ihr seit nichts weiter als verdammte Wölfe!“ Redmon zwang seine Stimme wieder leise zu sein. „ Warum? Warum macht man so etwas? Erklärt es mir. Was haben diese Menschen uns getan? Sie haben alles verloren und daher wird es nie Frieden zwischen Rot und Weiß geben, nie mehr! Übrigens… ich lege keinen Wert auf Titel oder Orden noch auf Heldentaten.“ Der Major drehte sich um, nahm einen kräftigen Schluck aus einer Flasche Brandy, bot Redmon einen weiteren an. „ Solch eine Mistbrühe trinke ich nicht, Sir. Außerdem, ist uns das Trinken streng verboten, Sir !“ Der Major ergriff noch einmal reserviert das Wort. Schade Nielsen, Sie haben ein schnelles Reaktionsvermögen, ein Gedächtnis weit über den Durchschnitt, sind hart im nehmen, können schießen und reiten. Spielen Sie nicht länger den Outlaw. Ich biete Ihnen noch einmal an, arbeiten Sie mit uns zusammen!“ „ Ich lehne dankend ab, Sir.“ Schade! … Ja, dann … kennen wir uns ab jetzt nicht mehr.“

Im Hintergrund grinste Roger. Seine Augen leuchten höhnisch auf. Endlich, endlich ist er seinen Rivalen los.

Redmon biss die Zähne zusammen, drehte sich um. Mit aufrechter Haltung und voller Stolz schritt er leise davon.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.11.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Lilly Nett ist ein überaus durchschnittlicher Mensch und Lichtjahre davon entfernt, sich selbst bedingungslos zu lieben. Sie fühlt sich zu dick, ihr Mann ist nur die zweite Wahl und grundsätzlich entpuppt sich ihre Supermarktschlange als die längste. Ihr Alltag gleicht der Hölle auf Erden. Lillys Seele schickt ihr beständig Zeichen, doch ihr Ego verhindert vehement, dass Lilly Kontakt zu ihrem inneren Licht findet. Bis ein einschneidendes Erlebnis den Wandel herbeiführt und sie wie Phoenix aus der Asche neu aufersteht: Geliebt, gesehen, vom Leben umarmt.

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