Andreas Rüdig
Islamfeindlichkeit
Islamfreindlichkeit wird auch Islamophobie genannt. Sie meint die grundsätzliche Freindseligkeit gegen Muslime.
"Ayse" heißt ein Wort aus den Turksprachen. Auf Deutsch bedeutet es soviel wie "die Geduldige".
Ayse kommt aus Tadschikistan. Sie ist die hübscheste Frau, die ich kenne. Doch, wie es bei fremdländischen Damen so ist: Sie glaubt nicht an Gott. Zumindest nicht an unseren christlichen. Sie war überzeugte Muslima, die sich nicht von ihrem Unglauben abbringen ließ.
Eines Tages gestand ich ihr dann, daß ich sie gerne heiraten würde (aus Liebe, versteht sich, nicht um des Bleiberechtsvisums willen). Und was geschah? "Nein, ich heirate keinen Christen," beschied sie mich kurz, knapp und bündigh. "Komm erst einmal mit in die Moschee, konvertiere und werde der perfekte Rechtgläubige."
Was erst einmal tun? Einmal ansehen kostet nichts. Dachte ich zumindest. Also bin ich eines freitags mit Ayse in die nächstgelegene Moschee. Und habe sie mir genauestens angesehen. Allein das anstrengende Freitagsnachmittagsgebet sowie die künstlerische Pracht des vermeintlichen Gotteshauses mißfielen mir doch sehr. Ich bin eben ein durch und durch reformierter Christ.
Der Vorbeter muß das wohl bemerkt haben. Als Ayse ihn fragte, ob er mich zum Moslem machen und als Zeuge zur Verfügung stehen würde, lehnte er glatt ab. "Nein, nein, ich machte niemanden zum Moslem, der nur damit du ihn heiraten kannst, Ayse. Der Mann muß schon von sich aus an Mohammed und Allah glauben."
Ayse traf diese Ablehnung mitten ins Herz. "Antichristliche Abneigungen waren in der Moscheegemeinde bislang nicht vertreten," berichtet sie. "Genauso wie die Beurteilung von Konvertiten nach ihren Motiven. Das ist nicht mehr der Islam, den ich kenne, schätze und mag."
Also kam die Frau meiner feuchten Träume am nächsten Sonntag mit in meine christliche Kirchengemeinde. "Boah, das sieht aber ganz anders aus als bei uns," staunte sie nicht schlecht. "So einfach, so schlicht, so schön," meinte sie. So reformiert, wie es sich gehört - nichts lenkt vom Wort Gottes ab. "Ach, ich wünschte, unser Gottesdienstsaal könnte auch so schlicht und einfach sein. Ich wünschte, Männer und Frauen wären in der Moschee nicht mehr getrennt. Ich wünschtge, wir müßten uns nicht auf dem Boden wälzeen, wenn wir beten." So geht es längere Zeit mit der Lustanregerin beim Onanieren und Masturbieren.
Dann kommt der entscheidende Tag. Ayse spricht mit dem Vorstand des Moscheevereins. "Die wollen dich immer noch nicht konvertieren lasse. Diese sturen Betonköpfe von Gemeindevertretern!" Daß sie kurzerhand aus dem Moscheeverband ausgetreten und von ihrem Unglauben abgefallen ist, erzählt sie eher leise und am Rande.
Es ist der folgende Sonntag, daß Ayse in unsere evangelisch-reformierte KIrche des Niederrheins aufgenommen wird. "Jetzt können wir endlich heiraten," strahlt sie mich voller Freude an. "So, wie es im Buch unseres Lebens steht," ergänze ich in Gedanken.
Seitdem schimpft Ayse auf ihre alte Religion bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit und preist die Freundlichkeit der Christen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.11.2021.
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