Brigitte Waldner

Das Beta-Zeichen „ß“


Tim: Ein Buchstabe passt nicht ins lateinische Alphabet.
Tom: Das Beta-Zeichen, das ist ein griechischer Buchstabe, und zwar der zweite.
Tim: Die Buchstaben ä, ö, ü fügen sich dagegen gut ein.
Tom: Sie werden gebraucht.
Tim: Das Beta-Zeichen ist ein B und soll das scharfe S darstellen.
Tom: Seit der letzten Rechtschreibreform wird es nicht mehr scharf gesprochen.
Tim: Das scharf gesprochene S in „daß“ oder „Kuß“ wurde auf Doppel-S umgestellt.
Tom: Wörter wie Maß, er ließ, hieß, groß und Gruß werden nicht scharf gesprochen,
Tim: und es geht ein langgezogener Vokal voran, wie bei Straße, Waise, Rose,
Tom: Gras, Reis, Mais, Lies! los, Mus, werden gleich ausgesprochen.

Tim: Man könnte das Beta „ß“ aus dem österreichischen Alphabet streichen.
Tom: Man kann trotzdem verstehen: Mas, lies, hies, gros, Grus, …
Tom: Einspruch bei lies, das hätte zwei Bedeutungen. Lesen und lassen.
Tim: Oder anders darstellen mit stummem H: Mahs, liehs, hiehs, grohs, Gruhs.
Tom: Warum so kompliziert? Reißen und reisen: „Reihsen und reisen?“
Tim: Heiße Kartoffel und ich heiße Tim würde zu „heise Kartoffel und ich heise Tim“.
Tom: Das sind auch Wörter mit zwei Bedeutungen, die man aus dem Kontext versteht.
Tim: Eines Tages in der Zukunft werden sie das Beta aus dem Alphabet streichen.
Tom: Im Gegensatz zum lateinischen Alphabet, das nur einen fremden Buchstaben hat,
Tim: wenn man von ä, ö und ü absieht, die erst später hinzukamen,

Tom: ist das kyrillische Alphabet eine bunte Mischung, wo eines nicht zum anderen passt.
Tim: Es wurde aus alten griechischen und neuen lateinischen und uralten Runen erfunden.
Tom: Da haben wir ja mit unserer lateinischen Schrift richtig Glück gehabt.
Tim: Aber das Beta muss raus, weil es nicht mehr gebraucht wird und kein „S“ ist.
Tom: Du meinst, wir brauchen nicht zwei oder drei verschiedene S in unserer Sprache.
Tim: Richtig. Wir brauchen nur ein S, das wir bei Bedarf verdoppeln können.
Tom: Aber kein griechisches B, das wir als S aussprechen.
Tim: Im Kyrillischen verwenden sie lateinische Buchstaben auch ganz falsch.
Tom: Die sagen zum U ein i, zu P ein R, zu g ein d, zu X ein H, zu H ein N, zum Y ein U.
Tim: Kein Wunder, dass es so viele Analphabeten gibt.

© Brigitte Waldner

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Brigitte Waldner).
Der Beitrag wurde von Brigitte Waldner auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.11.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Brigitte Waldner

  Brigitte Waldner als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Ein Bücherwurm bittet zu Tisch von Gerhild Decker



Erfolg beflügelt! Nach den beliebten Büchern "Sinnenflut" und "Streifzug durch den Lebensgarten" können sich die Leser auf Neues von Gerhild Decker freuen. Die Autorin zeigt sich als einfühlsame und aufmerksame Betrachterin der Natur, dem Lebensalltag und dem Tierreich. Bunt und vielseitig, nachdenklich aber auch erfrischend heiter ist die Sprache der Kurzgeschichten und Gedichte. Es ist ein Buch, das immer wieder zu einer Pause zwischendurch einlädt und Stress und Hektik vergessen lässt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Einfach so zum Lesen und Nachdenken" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Brigitte Waldner

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Über die Intelligenz bei Räubern und Dieben von Brigitte Waldner (Sucht & Abhängigkeit)
Die Geschichte einer Träne........ von Andrea Renk (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)
Ein Milchbad für die Bohrmaschine von Christine Wolny (Wahre Geschichten)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen