Frank Averbeck

Die Grand Raid Africa Rallye

Die Grand Raid Africa Safari 2019 – eine außergewöhnliche Rallye

Ich kaufte mir gerade eine neue Winterjacke, im Herbst 2018. Dass ich diese später gegen einen waschechten Rennanzug tauschen würde, wusste ich bis dahin noch nicht!

Die Brüder Rouen Huffs und Komet Huffs, Rallye – Rennfahrer der ersten Garde hatten sich gerade zerstritten und so wurde dort ein Platz, ein Cockpit frei! Eine Beifahrer-Stelle für ambitionierte Nachwuchskräfte. Dass ich später dort eine Rolle spielen sollte, war bis dato nicht vorstellbar, denn ich war weder ambitioniert, noch ein Nachwuchs Star in diesem Metier! Ich kam aber zu der Möglichkeit, wie die Jungfrau zum Kind! - Nur auf eine ganz andere Weise. Dazu später mehr!

Ich selbst hatte gerade in der „Home Production“ mein erstes eigenes Klavier-Album fertiggestellt. „Dreiklang - Visionen“ oder „Phantasiemelodien“ sollte es heißen.
Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis, welches ich mit meinen Möglichkeiten der Aufnahme erzielt hatte. Das neue Yamaha Digitalpiano P125 war dafür perfekt, in Kombination mit dem kostenlosen Aufnahmeprogramm audacity, schöne, verlustfreie Aufnahmespuren zu zaubern.

Ein Rückblick: Über 10 Jahre klimpere ich nun schon mehr oder weniger gut, stets auf der Suche nach der optimalen Melodie auf so elektronischen Klangerzeugern herum. Es begann mit einem Yamaha Keyboard, dem YPT 200, ein günstiges 61 Tasten Einsteigergerät aus dem Lidl! Es war mein Traum dieses Instrument zu erlernen und zu beherrschen! Hinzu kommt aber, dass ich weder Noten lesen kann, noch sonstiges musikalisches Rüstzeug habe.

Aber ich habe Ohren, die hören können. Und ich war überzeugt, es würde ausreichen, bald einigermaßen gute Ergebnisse auf dem Ding zu hinzubekommen.
Dabei wollte ich nie wirklich etwas nachspielen, also covern, sondern eigene Kompositionen erfinden. Selbst erstellte, schöne ausgereifte Melodien, die mir eben gefielen...

Schon schnell kam ich zu einem anderen Modell, dem Yamaha DGX 220. Dieses hatte schon eine Anschlagdynamik und über 400 Sounds, also viele neue Möglichkeiten für relativ wenig Geld. Ich kaufte es damals, in 2005 neu! Damit war ich sehr zufrieden, doch an irgendwelche eigene Aufnahmen dachte ich da noch nicht! Ich wollte damit erst einmal nur etwas üben. Melodien erzeugen nach Gehör!

Um mein Spektrum zu hier erweitern, besorgte ich mir das sensationelle Stage Piano Yamaha
CP 300 gebraucht hinzu. Nun sollte es richtig los gehen. Doch es kam ganz anders. Gesundheitsbedingt kriegte ich gar nichts auf die Reihe, gar nichts! Also musikalisch nicht und auch anderweitig gerade nicht so wirklich! Aber das ist eine andere Geschichte.

Doch es kam, wie es kommen musste und alle Musikgeräte wurden leider kurz nach der Anschaffung wieder verkauft. – Schade, die Luft war raus! Doch etwa 7 Jahre später, so 2012, sollte es wieder weitergehen. Das gleiche Modell des Yamaha DGX 220 kam gebraucht erneut ins Wohnzimmer!

Was eine Freude... Nun konnte ich wieder klimpern, und habe es für einige Aufnahmen erstmals via Cinch auch an den PC angeschlossen! Mit mehr oder weniger guten Endergebnissen. Doch die Melodien überzeugten schon einmal und machten mich zufrieden.
Heute geht das Ganze verlustfrei via USB-Kabel , mit dem besagten P125 recht gut und lässt kaum Wünsche offen, um eine einigermaßen gute Klangreproduktion der soeben eingespielten Klaviermelodien auf CD bannen zu können...
Ich habe gelernt, man muss dafür nur zur richtigen Zeit die richtigen Tasten drücken und im Rhythmus bleiben. Dann kann schon mal eine Weltmelodie entstehen, die seinesgleichen sucht. Aber Musik im allgemeinen ist ja bekanntlich reine Geschmackssache.

Nebenbei interessiere ich mich ein bisschen für Rennsport. So kam es, das ich per Internet Wind davon bekommen hatte, dass bei der Grand Raid Africa Rallye in 2019 noch ein Wettbewerber gesucht wurde. Dass ich diesen Platz einnehmen würde und schlussendlich noch als Fahrer einspringen sollte, war nicht absehbar! Dennoch erzähle ich diese Geschichte so glaubhaft, wie nur möglich, denn das ist sie tatsächlich nicht mal im Ansatz! Ich, der als Frührentner zuhause sitze und an Melodien feile, und hin und wieder einige Gedichte verfasse, würde also an einer renommierten Rallye teilnehmen. Aha. Alles klar

Doch nach der Bewerbung ins Blaue sollte es also eine erste Testfahrt geben, ob ich denn als eigentlicher Laie auch tauglich wäre. Hm. Was soll ich sagen. Mir ging ganz schön die Muffe, 450 PS auf Schotter und Geröll. Und man wird hin und her geschüttelt. Nein, das war erst gar nicht so meins...

Doch ich roch zunehmend Lunte und bekam Gefallen daran. Zumal ich mich nicht blöd anstellte und die Chance bekam, noch in diesem Jahr 2019 den Renneinsatz in Afrika zu machen!
Auch hier gilt es, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle auf den Pinn zu treten und die Geschwindigkeit stets so zu wählen, dass man nicht von der Strecke fliegt. Im großen und ganzen gelang dies auch, bis auf die Stelle, wo eine Herde Bisons unseren Weg kreuzten.
Wir kollidierten. Mein Fahrer, Komet Huffs, verletzte sich leicht am Arm und konnte nicht mehr weiterfahren. Da fragte er mich, ob ich das übernehmen wollte. Ich hatte keine Ahnung vom Rennen fahren, zumal mit so einem schweren Geschoß. Doch er sagte, dass sei wie Radfahren, nur schneller! Ich würde das schon meistern. Mir war klar, dass auch ich mich dabei einer großen Gefahr aussetzen würde, und auch ihn, als Beifahrer. Doch gesagt, getan! Auf ging es zu den weiteren Etappen der Grand Raid Africa Rallye, mit mir am Steuer!

Ich ließ es langsam angehen und gewöhnte mich erstmal ans Fahrzeug. Die vielen PS brachten Ehrfurcht aber auch die Lust, es so richtig gehen zu lassen. Wir wollten gewinnen, zumindest nicht ausfallen! Also folgte ich den Anweisungen von Komet, der mich mit dem Roadbook perfekt führte, so wie ich zuvor ihn! Es war heiss in den Dünen des afrikanischen Kontinents
und im Auto selbst kaum auszuhalten...

Zum Glück war die Karosserie vorn durch den Aufprall nicht zu sehr verbogen und der Motor unbeschadet. So konnten wir noch den Tagessieg erreichen. Unter dem Helm sah man ja nicht, wer ich wirklich war. Denn ein optionaler Fahrerwechsel sah das Reglement ja nicht vor. Also klappte das mit dem Rollenwechsel auch ganz gut.

Sogar im Fernsehen konnte man verfolgen, wie wir mit dem Team „World Endurance“ einen guten Tag hinlegten. Das war toll. Eben noch zuhause am klimpern gewesen und nun schon auf der Show-Bühne des internationalen Rallye Rennsports. Ein kleiner Traum wurde wahr.

Im Rest des Rennens schlugen wir uns ganz gut und machten den undankbaren vierten Platz im Gesamt-Classement. Trotzdem eine große Leistung. Denn mit Rennsport in Personalunion hatte ich bis dato ja gar nichts zu tun! Also machten wir insgesamt eine gute Figur und feierten mit den Anderen noch den Sieg derer. Dabei floß fast genauso viel Alkohol, wie zuvor unsere PS-Boliden an Benzin gebraucht hatten. Ein schöner Abend. Und es musste ja auch keiner mehr fahren! Von daher, alles okay, „alles Roger in Kambodscha“.
 

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