Es ist jetzt 18 Uhr, und der Kinderspielplatz leert sich allmählich. Immer mehr
Kinder verlassen mit ihren Müttern oder Vätern den Platz. Zum Schluss
bleiben nur noch auf der einen Seite drei Jungen, l2 oder l3 Jahre alt, die
anfangen, Fußball zu spielen, zuerst ganz "kleinteilig", dann immer mehr
Raum einnehmend, und auf der anderen Seite, wo sich die Geräte für
kleinere Kinder häufen, zwei kleine Mädchen: das ältere Mädchen ist viel-
leicht 6 , das kleinere nicht mehr als drei Jahre alt. Wer passt auf diese
Mädchen auf? Die Bänke sind alle leer. Alle Erwachsenen sind weg.
Die Mädchen sehen aus wie kleine Inderinnen. Ich schaue mir die
Jungs an, einer sieht ebenfalls indisch aus: Ist das der ältere Bruder,
der seine Geschwister im Blick haben soll? Ich beobachte ihn, ob er
vielleicht während des Fußballspielens ab und zu hinüberschaut zu
seinen Schwestern? Es könnte sein, aber sicher bin ich nicht!
Währenddessen kümmert sich das größere Mädchen um die kleinere
Schwester, schleppt sie, auf der Hüfte tragend, von einem Spielgerät
zum nächsten. Ich sehe, dass die ältere Schwester äußerst angespannt
ist, immer wieder schaut sie um sich, in immer kürzeren Abständen.
Sucht sie den Blick des Bruders? Man sieht, dass ihr das Schleppen der
kleineren Schwester Mühe bereitet, dass es anstrengend ist, das
Schwesterkind zu beschäftigen, ohne dass es weint. Nun ist sie schon
rastlos unterwegs, immer mit der Schwester auf der Hüfte. Ich kann es
kaum ertragen, zusehen zu müssen. Nach einer halben Stunde, einer
Ewigkeit, kommt auf einem Fahrrad die Mutter, um ihre Töchter abzuholen.
Es gab gar keinen Bruder, der auf die Mädchen aufgepasst hätte.
Die Mädchen waren ganz allein. Erlöst! Nach unendlich langen Minuten!
Ich überlege, ob ich etwas sagen sollte ....und was?
´ Ich zeige auf ihrer ältere Tochter: "Wissen Sie, dass Sie eine
ganz wundervolle Tochter haben?" Was anderes fiel mir nicht ein ...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.12.2021.
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